DEG Auf die Schulbank für die DEG

Der Eishockey-Klub will seine Nachwuchsarbeit weiter verbessern. Daher haben die Metro Stars nun eine Kooperation mit der Hulda-Pankok-Schule und dem Kolpinghaus begonnen. Gestern war Einschulung.

Gestern war der erste Schultag nach den Sommerferien — für einige hieß es wieder zurück in die "Penne", für andere gab es eine Schultüte zum allerersten Tag. Doch 19 junge Männer kamen nicht mit Süßigkeiten in eine gänzlich neue Umgebung, sondern mit Eishockey-Schlägern und Pucks.

Denn in der Hulda-Pankok-Gesamtschule starteten die DEG Metro Stars nun ihr Projekt "Sport — Schule — Wohnen", das Eishockey-Talenten der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) die Chance geben soll, Schule und eine professionelle Sport-Ausbildung zu verbinden. Dazu werden die Spieler alle zusammen im Kolpinghaus untergebracht — diese Internats-ähnliche Förderung soll laut DEG einzigartig in ganz Deutschland sein.

Bei der gestrigen Einschulung zeigte sich DNL-Trainer Andreas Niederberger sofort begeistert von dem Projekt: "Ohne schulische Unterstützung ist eine professionelle Sportausbildung gar nicht mehr möglich. Schließlich trainieren die Spieler sechs Mal pro Woche auf dem Eis, haben zusätzlich zweimal Krafttraining und zwei Spiele am Wochenende." Hausaufgaben fallen mit einem derart strammen Programm natürlich schwer — daher gibt es in der Hulda-Pankok-Schule nach dem Unterricht anderthalb Stunden "Silentium", wo die Spieler von Lehrern beim Lernen unterstützt werden.

Niederberger: "Von den 19 Spielern jetzt sind ja auch elf, zwölf dabei, die im erweiterten Kader der Nationalmannschaft stehen. Die haben Lehrgänge, wo sie schon mal eine Woche fehlen. Das ist an dieser Schule kein Problem, sie können die Stoff vor- und nachholen." Zudem handele es sich um eine Gesamtschule, auf der alle Schulabschlüsse möglich seien, denn: "Ein Schulabschluss ist mindestens genauso wichtig, wie die sportliche Entwicklung."

Das Konzept hat natürlich einen sportlichen Hintergrund: Auf Dauer scheint der Erfolg mit ständig neu eingekauften Legionären aus dem Ausland nicht erreicht zu werden. In der abgelaufenen Saison, die alles andere als rosig für die DEG lief, wurden die Eisbären Berlin Meister — ein Team, das sich zum Großteil immer wieder aus der eigenen Jugend verstärkt.

Das ist ein Vorbild für die Düsseldorfer. Deren Manager Lance Nethery erklärt aber: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Berlin uns mindestens zehn Jahre voraus ist." So viel Zeit darf sich der Nachwuchs, der gerade für die DEG die Schulbank drückt, aber sicher auch lassen. Das Ziel "Meisterschaft" wird sich sicher im nächsten Jahrzehnt genauso wenig verändern wie im abgelaufenen.

(RP)
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