Pressechef Harbig: "Wir mussten reagieren" Eishockey: Capitals entlassen Trainer Komma

Berlin (sid). Trainer Michael Komma hat den Machtkampf bei den Berlin Capitals verloren. Der Tabellensechste der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) suspendierte den Coach mit sofortiger Wirkung. Diese Entscheidung fällte am Dienstag der Aufsichtsrat der "Caps" auf einer Krisensitzung einstimmig.

Die Klubführung reagierte damit auf das Ultimatum, das Komma am vergangenen Wochenende gestellt hatte. Der 35-jährige Bad Tölzer hatte nach Differenzen mit dem Management seinen Abschied bei den Berlinern angekündigt, falls die Klubpolitik nicht geändert werde. "Die Entwicklung der letzten Tage hat das Vertrauensverhältnis so nachhhaltig beeinträchtigt, dass der Aufsichtsrat eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr für möglich hält", begründeten die "Caps" den Schlusspunkt hinter der Ära Komma.

"Michael Komma hat die Personalfrage als Vertrauensfrage in der Öffentlichkeit gestellt, das konnte sich der Aufsichtsrat nicht mehr bieten lassen", sagte Pressechef Hans Peter Harbig: "Wir mussten einfach reagieren." Zudem waren die Berliner innerhalb von drei Tagen vom ersten auf den sechsten Tabellenplatz abgestürzt.

Zunächst übernimmt Co-Trainer Karel Slanina die Aufgaben Kommas, der unmittelbar vor der Saison 1999/2000 sein Amt übernommen hatte. "Die Entscheidung über einen neuen DEL-Coach ist offen. Aber vielleicht können wir noch ein dieser Woche einen Nachfolger für Komma präsentieren", erklärte Harbig.

Komma, der in der vergangenen Saison die Playoffs erreicht hatte, erklärt am Wochenende: "Hier geht es nicht um meinen Vertrag, sondern um den Verein. Wenn wir keine Klärung finden, kann es für mich keine Zukunft bei den Capitals geben." Ursache für das Ultimatum war offenbar die öffentliche Aussage von Lutz Schirmer, der zusammen mit Lorenz "Lenz" Funk und Rob Cimetta im Management der "Caps" tätig ist, und am Freitag erklärt hatte, dass eine Vertragsverlängerung mit Komma über das Saisonende hinaus nicht in Frage käme.

Laut Pressesprecher Harbig sei Komma durch den Beschluss nicht entlassen, sondern könne durchaus eine neue Aufgabe übernehmen. Allerdings scheint dem gelernten Elektriker und Bürokaufmann aus Bad Tölz bei den Charlottenburgern die nötige Lobby dafür zu fehlen. Komma spielte zwischen 1991 und 1996 als Verteidiger beim damaligen BSC Preussen und den Nachfolgevereinen, mit denen er sechsmal in Folge die Vorschlussrunde in der Meisterschaft erreichte.

(RPO Archiv)
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