Ein Kraftakt zur rechten Zeit

Die Erleichterung war groß. Siege bei einer Handball-EM sind angesichts der Leistungsdichte nicht selbstverständlich. Wer aber glaubte, die deutschen Spieler hätten gerade ein Schwergewicht des Handballs zur Seite geräumt, der irrt.

Mazedonien gehört nicht zur Spitze in Europa. Doch die Mannschaft um ihren einzigen Star Kiril Lazarov war 60 Minuten lang auf Augenhöhe mit dem Team von Bundestrainer Martin Heuberger. Dessen Spieler kämpften den Gegner nieder, denn die spielerischen Mittel fehlten erneut, dazu erschwerten haarsträubende Fehler die Arbeit. Heuberger hatte diesmal ein gutes Gespür, als er in der Schlussphase Torwart Silvio Heinevetter und den in Duisburg geborenen Kreisläufer Patrick Wiencek einwechselte.

Das Vorrunden-Aus ist zunächst abgewendet. Der Traum von der Olympia-Qualifikation lebt weiter. Aber das Mazedonien-Spiel bestätigte den Eindruck, dass der deutsche Handball den Anschluss sucht. Der WM-Triumph liegt zwar nur fünf Jahre zurück, doch in dieser Zeit wurde viel verspielt.

(RP)
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