Dortmund Dortmund verpatzt den Rückrundenstart

Dortmund · Der BVB wirkte beim 2:2 gegen Augsburg verkrampft. Jakub Blaszczykowski fehlt mit Kreuzbandriss bis zum Saisonende.

Wer sich als Offensivfußballer bei künftigen Arbeitgebern empfehlen will, sollte Tore schießen. Genau das tat Augsburgs Dong-Won Ji am Samstag. Als der Südkoreaner in der 72. Minute zum 2:2-Endstand einköpfte, tat er das allerdings ausgerechnet in Dortmund. Dort steht der 22-Jährige in der kommenden Saison unter Vertrag.

Der Frust über den vermasselten Rückrundenstart überwog bei Dortmunds Trainer Jürgen Klopp die Freude, bald einen solch torgefährlichen Spieler in seinen Reihen zu haben. Der Verein hatte große Erwartungen geschürt, Klopp selbst kündigte nach der enttäuschenden Serie von drei sieglosen Heimspielen am Ende der Hinrunde vollmundig an, die Rückrunde solle "herausragend" werden.

Am Ende hatte sich die Mannschaft wohl zu viel vorgenommen. Gegen den mutig und kompakt spielenden Tabellenneunten, den sie im Hinspiel noch mit 4:0 vom Platz gefegt hatte, tat sie sich vor allem in der ersten Hälfte schwer, spielte zu verkrampft und im gegnerischen Strafraum oft zu egoistisch.

Bereits nach vier Minuten musste Rechtsaußen Jakub Blaszczykowski verletzt vom Platz humpeln. Der schlimme Verdacht, der sich wenig später im Stadion herumsprach, bestätigte sich gestern Vormittag: Mit einem Kreuzbandriss fällt der Pole bis zum Saisonende aus. Das Verletzungspech, das Dortmund schon in der Hinrunde verfolgt hatte, setzte sich damit nun nahtlos fort. Auch das dürfte den Dortmundern die Freude am Spiel genommen haben.

Sven Bender brachte Dortmund nach einem Missverständnis in der Augsburger Abwehr in der fünften Minute dennoch zunächst in Führung, glich mit einem Eigentor 50 Minuten später jedoch zum 1:1 aus. In der zweiten Hälfte verbesserte sich der Gastgeber merklich, startete mit mehr Schwung. Der bis dahin vor allem bei Standards enttäuschende Marco Reus ließ bei einem Freistoß in der 66. Minute Nuri Sahin den Vortritt. Nach einem für Torhüter Marwin Hitz unhaltbaren Schuss in den rechten Winkel führte der BVB wieder — bis Dong Won Ji kam und Dortmunds schlechte Heimserie auf vier sieglose Spiele verlängerte.

BVB-Torhüter Roman Weidenfeller fand drastische Worte für das Geschehene: "Unser Stadion ist ein Selbstbedienungsladen. Das darf nicht passieren." Auch Klopp musste zugeben, dass das "kein Traumstart" gewesen sei: "Es fühlt sich sehr bescheiden an. Die Mannschaft wollte unbedingt. Und dann ist das Gegenteil dabei herausgekommen."

Ein Konzept, wie seine Mannschaft zurück zur Leichtigkeit vergangener Tage finden könne, habe er nicht. Klar sei nur: "Wir werden jetzt nicht beim Training im Kreis tanzen und beim nächsten Spiel in Braunschweig mit bunten Kappen auflaufen."

(RP)
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