Düsseldorf Die Hälfte der Bundesligisten kämpft gegen den Abstieg

Düsseldorf · Frankfurts Trainer Veh überlegt, ob er in München auf die von Sperren bedrohten Spieler Rode und Zambrano verzichten soll.

In der Bundesliga geht die Abstiegsangst um. Die Hälfte aller Vereine muss um den Klassenverbleib bangen. Selbst der Tabellenzehnte aus Hannover kann sich bei nur fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz seiner Sache nicht sicher sein. Als besonders dramatisch wird die Lage beim Drittletzten Hamburg empfunden. Der sportliche Abwärtstrend mit zuletzt vier Niederlagen veranlasste alle Beteiligten zu deutlichen Worten. "Es ist eine Minute vor zwölf, Alarmphase eins", warnte Trainer Bert van Marwijk vor dem "Schießbuden-Duell" mit Hoffenheim.

Vor der schwersten Aufgabe aller Sorgenkinder an diesem Wochenende steht Frankfurt. Schließlich muss der Tabellen-14. beim seit 43 Ligaspielen ungeschlagenen FC Bayern antreten. Angesichts der nur geringen Erfolgschancen und des üppigen Programms im Februar mit sieben Spielen denkt Trainer Armin Veh über Rotation nach. Die von Gelbsperren bedrohten Carlos Zambrano und Sebastian Rode sollen mit Blick auf die kommende Partie gegen Braunschweig geschont werden. "Wir müssen annehmen, dass wir unter normalen Umständen in München nicht so große Chancen haben", kommentierte Veh.

Seine Personalpläne dürften die Diskussion um die Kräfteverhältnisse in der Bundesliga befeuern. Der Fußball-Lehrer warb um Verständnis: "Es geht nicht um Wettbewerbsverzerrung. Die Mannschaft, die wir aufbieten, ist immer noch okay." Wie der HSV, Stuttgart und Frankfurt müssen auch die bedrohten Teams aus Bremen (in Augsburg), Nürnberg (Berlin) und Freiburg (Mainz) auswärts antreten. Das schmälert die Chance, Boden im Kampf um den Klassenverbleib gutzumachen. Gleichwohl reisen die Nürnberger mit neuem Selbstvertrauen in die Hauptstadt. Trainer Gertjan Verbeek hofft, dass der erste Saisonsieg in der Vorwoche neue Kräfte freigesetzt hat. Ein Erfolg im Duell mit seinem niederländischen Landsmann und Trainerkollegen Jos Luhukay könnte für weiteren Auftrieb sorgen.

Werders Aufsichtsratschef Willi Lemke gab vor dem Kräftemessen mit Augsburg eine Prognose ab, die für alle Teams aus der Gefahrenzone zutreffen könnte: "Wir wissen, dass die Rückrunde ein Kampf bis zur letzten Minute wird." Vor zehn Jahren wurde Werder Bremen deutscher Meister und Pokalsieger. Da hatte Lemke andere Sorgen.

(dpa)
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