Eisschnelllauf: Gunda Niemann-Stirnemann hat zurückgeschlagen Deutscher Dreifach-Erfolg über 3000-Meter

Baselga di Pine/Berlin (dpa). Gunda Niemann-Stirnemann hat knapp eine Woche nach dem Verlust des Mehrkampf-Weltmeistertitels zurückgeschlagen. Die Erfurterin gewann am Samstag bei den Weltcuprennen der Eisschnelllauf-Allrounder in Baselga di Pine überlegen das Rennen über 3 000 m. Mit dem neuen Bahnrekord von 4:11,87 Minuten war sie gut zwei Sekunden schneller als die zweitplatzierte Anni Friesinger (Inzell/4:14,01), die damit ihren Sturz bei der WM gut verkraftet hat.

Mehrkampf-Weltmeisterin Claudia Pechstein (Berlin/4:14,14) rundete mit Rang drei den Erfolg der deutschen Damen ab. Damit bleibt Gunda Niemann auf den langen Distanzen im Weltcup ungeschlagen und führt vor dem letzten Rennen in einer Woche nahezu eineinholbar.

"Ich musste auf dem schweren Eis von Baselga im direkten Duell mit Anni vorlegen, Claudia war erst nach mir dran. Aber gewarnt durch das WM-Rennen von der vorigen Woche, habe ich diesmal meine Kräfte besser eingeteilt", schilderte die 33-Jährige ihr "ewiges Duell" mit der Berlinerin. "Alles geht weiter, den Verlust des Titels gegen Claudia habe ich abgehakt. Wir beide blicken bereits auf die Einzelstrecken- Weltmeisterschaft Anfang März in Nagano. Und jede bereitet sich anders vor", relativierte sie das Ergebnis. Bei bestem Winterwetter und strahlend blauem Himmel konnte keine der Kontrahentinnen an die Leistungen des deutschen Trios anknüpfen.

Bei den Männern verteidigte der Weltcup-Führende Adne Soendral seine Spitzenposition, obwohl er keine Punkte in die Wertung bringen konnte. Der 28-jährige Norweger musste mit Ersatzschlittschuhen an den Start gehen, stürzte und zog sich Verletzungen an der Schulter zu. Seine Klapp-Schlittschuhe waren ihm bei der Anreise auf dem Mailänder Flughafen aus dem Handgepäck gestohlen worden. Die Ersatz- Eisen waren erst am Vormittag kurz vor dem Start mit einem Boten aus Oslo eingetroffen, so dass er sie nicht mehr genügend einlaufen konnte. Soendral kam in seinem Rennen auf der Geraden zu Fall, das ist für einen technisch versierten Läufer wie den Saison-Seriensieger über 1 500 Meter sehr ungewöhnlich.

Der Streckensieg ging an den Niederländer Ids Postma in der neuen Bahnrekordzeit von 1:50,77 Minuten. Im Weltcup kam er trotzdem nicht am Norweger vorbei und schob sich auf Rang zwei hinter Soendral. Der deutsche Meister Christian Breuer (Grefrath/1:53,13) kam auf Rang neun. Im Weltcup liegt er vor dem letzten Rennen am kommenden Wochenende auf Platz 14.

(RPO Archiv)
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