Weltcup in Oberhof Deutsche Rodler das Maß der Dinge
Oberhof (rpo). Die deutschen Rodler sind glänzend in das neue Jahr gerutscht. Das Doppel Andre Florschütz/Torsten Wustlich und das Team bei der Ampelstart-Premiere sorgten am Neujahrstag beim Viessmann-Weltcup in Oberhof gleich für zwei souveräne Siege. Zudem fuhren die 22 Jahre alten Lokalmatadoren Marcel Lorenz/Christian Baude bei ihrem Weltcup-Einstand auf einen sensationellen zweiten Rang.
"Wir sind mit dem Schwung der lustigen Silvesterfeier runtergefahren, das war ein super Auftakt für uns", sagte Florschütz. Und Nachwuchsmann Lorenz jubelte: "Vor eigenem Publikum auf dem Podest, das ist das Größte." Weltmeister David Möller hatte kurz vor Mitternacht bereits eine Gaudi-Fahrt durch die Thüringer Kunsteisrinne absolviert. "Ich wollte einmal zeigen, wie ein guter Rutsch ins neue Jahr aussieht", sagte der 22-Jährige.
Für Florschütz/Wustlich (Friedrichroda/Oberwiesenthal) war es der fünfte Weltcup-Erfolg ihrer Laufbahn. Sebastian Schmidt/Andre Forker (Altenberg) wurden knapp hinter Tobias Schiegl/Markus Schiegl (Österreich) Vierte und rückten in der Gesamtwertung bis auf elf Zähler an die diesmal siebtplatzierten Christian Oberstolz/Patrick Gruber (Italien) heran. Die Olympiasieger Patric Leitner/Alexander Resch sind nach einer Verletzungspause erst wieder bei ihrem Heim-Weltcup am Mittwoch in Königssee dabei.
Am Sonntag gehen die Damen (10.30 Uhr) und Herren (13 Uhr) an den Start. Die deutschen Asse hatten im Festzelt am Grenzadler und in der Oberhofer Szenekneipe "Felix" ins neue Jahr gefeiert. Ein paar Stunden später waren sie topfit und zeigten auch Herz: Das Team spendete seine 1.600 Euro Siegprämie für die Flutopfer in Südostasien.
Schmidt/Forker sowie die Lokalmatadoren Silke Kraushaar und Möller waren insgesamt 0,611 Sekunden schneller als Italien. Für die deutschen Rodler war es der zweite Sieg im zweiten von vier Teamwettbewerben in diesem Winter. Schmidt/Forker und Kraushaar sorgten jeweils für die Bestzeit.
Die Start-Ampel wurde bei den Läufen der Damen und Herren wie in der Formel 1 per Zufallsgenerator innerhalb einer Zeitspanne von maximal 5 Sekunden auf "Grün" geschaltet. Die Reaktion auf das Signal entscheidet bei dieser Regel maßgeblich über das Resultat. Kraushaar: "Eine interessante Variante, aber es bedarf sicher noch Verbesserungen."
Rodeln, Viessmann-Weltcup in Oberhof:
Herren, Doppelsitzer:
1. Andre Florschütz/Torsten Wustlich (Friedrichroda/Oberwiesenthal) 1:23,789 Minuten (41,815+41,974 Sekunden),
2. Marcel Lorenz/Christian Baude (Oberhof) 0,276 Sekunden zurück (41,949+42,116),
3. Tobias Schiegl/Markus Schiegl (Österreich) 0,337 (41,940+42,186),
4. Sebastian Schmidt/Andre Forker (Altenberg) 0,375 (42,010+42,154), 5. Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder (Italien) 0,489 (42,075+42,203),
6. Andreas Linger/Wolfgang Linger (Österreich) 0,522 (42,241+42,070)
Stand im Gesamtweltcup nach 5 von 9 Wettbewerben:
1. Christian Oberstolz/Patrick Gruber (Italien) 361 Punkte,
2. Schmidt/Forker 350,
3. Florschütz/Wustlich 340,
4. Mark Grimmette/Brian Martin (USA) 304,
5. Linger/Linger 297,
6. Schiegl/Schiegl 285,
... 19. Lorenz/Baude 85
Teamwettbewerb:
1. Deutschland (Sebastian Schmidt/Andre Forker - Altenberg, Silke Kraushaar, David Möller/beide Oberhof) 2:13,827 Minuten,
2. Italien (Christian Oberstolz/Patrick Gruber, Anastasia Oberstolz-Antonova, Armin Zöggeler) 0,611 Sekunden zurück,
3. Österreich (Tobias Schiegl/Markus Schiegl, Nina Reithmayer, Markus Kleinheinz) 1,258,
4. USA 2,147,
5. Kanada 2,267,
6. Russland 2,451
Stand im Team-Gesamtweltcup nach 2 von 4 Wettbewerben:
1. Deutschland 200 Punkte,
2. Italien 170,
3. Österreich 140,
4. USA 120,
5. Russland 105,
6. Kanada 101
