Radsport: Robert Bartko will olympisches Edelmetall Das schnelle Geld läßt den Doppel-Weltmeister kalt

Berlin (sid). Das schnelle Geld lässt Robert Bartko kalt. Der Doppelweltmeister in der Einzel- und Mannschaftsverfolgung will lieber olympisches Edelmetall. "Nach meinen WM-Titeln bin ich auch auf eine Olympiamedaille scharf", verkündete der 24-Jährige zum Abschluss des 89. Berliner Sechstagerennens. Im Velodrom, der Stätte seiner WM-Triumphe 1999, hatte Bartko sich in den sechs Tagen wieder glänzend in Szene gesetzt. Der Berliner belegte mit seinem australischen Partner Scott McGrory Platz drei.

Nach Rang drei in Dortmund und dem vierten Platz in München eine weitere Empfehlung. Und die Aussicht, bei den beiden noch ausstehenden Sixdays in Bremen und Stuttgart nochmals schnell einige zehntausend Mark zu verdienen. Doch Bartko winkte ab. "Die Sechstage-Saison ist für mich beendet. Ab sofort konzentriere ich mich voll auf Olympia." Training ist angesagt. Zunächst noch rund um Berlin, Anfang Februar dann auf Mallorca.

Nach Olympia lockt das Profilager. Die Ansprüche allerdings sind nicht gerade gering. "Wenn ich Profi werde, kommt für mich nur ein Team wie Telekom, Mapei oder Casino in Frage", sagt er. Die Creme de la Creme eben. "Darunter läuft nichts, dann bleibe ich eher bei der Bundeswehr und Amateur. Dort habe ich beste Trainingsbedingungen."

Walter Godefroot, Chef des Teams Deutsche Telekom, hat sein Interesse bereits bekundet. Termine für den Gesundheitscheck Bartkos an der Uni Freiburg, wo das gesamte Team betreut wird, sind bereits fest eingeplant. Am 27. Januar will sich Bartko mit dem Belgier treffen. Dann wird das neue Team um Jan Ullrich der Öffentlichkeit in Berlin präsentiert. Ein Heimspiel für Bartko.

"An der Seite von Erik Zabel würde ich gerne lernen", kündigte dieser schon vorsorglich an. Seine Zukunft sieht er klar im Straßen-Rennsport. "Sicher werde ich keine großen Rundfahrten gewinnen. Aber als Mann für die Klassiker oder bei Etappensprints rechne ich mir schon Chancen aus." An Selbstbewußtsein mangelt es Bartko ebensowenig wie an Talent.

Bahnverfolger gelten stets als gute Zeitfahrer. Das beste Beispiel ist Chris Boardman, der 1992 in Barcelona Olympiasieger in der Einerverfolgung wurde. Der Engländer schaffte es bis ins Gelbe Trikot bei der Tour de France. Und das zahlt sich langfristig auch finanziell aus.

(RPO Archiv)
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