Darts-WM 2023 Diese Stars fehlen bei der WM

London · Ein paar neue Namen sind in diesem Jahr dabei, dafür fehlen ein paar alte Bekannte im legendären Ally Pally. Die verpasste Qualifikation hat für den ein oder anderen Folgen.

 Zum Haareraufen – Max Hopp hat die Qualifikation am Ende nur knapp verpasst.

Zum Haareraufen – Max Hopp hat die Qualifikation am Ende nur knapp verpasst.

Foto: dpa/Bradley Collyer

Max Hopp Die ehemalige deutsche Nummer eins hat sich erneut nicht für das Jahreshighlight qualifizieren können. Nach einem weiteren enttäuschenden Jahr hat der „Maximiser“ seine Tour-Card verloren und muss Anfang des kommenden Jahres in die Q-School. Auf den letzten Drücker hätte es dann aber doch noch um ein Haar mit der WM-Teilnahme geklappt. Beim Quali-Turnier für Westeuropa in Kalkar spielte sich Hopp mit erstaunlich gutem Darts bis ins Finale, unterlag dort dann aber dem Niederländer Jimmy Hendriks. Trotzdem wird Hopp in London vor Ort sein und das Turnier für Sport1 begleiten.

Glen Durrant Ebenfalls ohne Tour-Card steht nun auch Glen Durrant da. Der Engländer, der in den Jahren 2017 bis 2019 die BDO-WM gewann, dann zur PDC wechselte und prompt den Weg ins WM-Viertelfinale schaffte, erlebte in den beiden vergangenen Jahren einen beispiellosen Abstieg. 2020 gewann er noch die Premier League, dann wurde es merklich still um ihn. Nach einer Corona-Infektion fand er lange nicht wieder in die Spur, verlor Spiel um Spiel – und das mit teils unerklärlich schwachen Leistungen. Aufgeben will „Duzza“ allerdings nicht. Er sei nun kein Profispieler mehr, twitterte er nach dem Verlust der Tourcard, als er auch beim letzten Qualifikationsturnier für die WM ausgeschieden war. Als ein Karriereende will er dies aber nicht verstanden wissen, wie es von einigen Medien aufgegriffen wurde. Er wolle endlich wieder Spaß am Darts haben, die Senior WM spielen und Trainingsstunden anbieten.

Ian White Lange Zeit galt Ian White als ein Phänomen auf der Tour. Als ein Spieler, der fantastische Darts spielt, allerdings nur, wenn kaum jemand zuschaut. Auf den Floor-Turnieren überzeugte er in aller Regelmäßigkeit, bei den großen Turnieren hingegen gelang ihm oft der nächste Schritt nicht, der ihm von vielen Seiten stets zugetraut wurde. Ein Mal schaffte er es bis ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft, bei den Major-Turnieren gelang ihm ein einziges Mal der Einzug in ein Halbfinale. Doch durch seine Erfolge auf der Pro Tour spielte sich White bis in die Top 10 vor, bei der WM 2021, also vor zwei Jahren, war er noch an Position 10 gesetzt. Doch seitdem stürzte der Engländer immer weiter ab in der Rangliste, er ist ohne Zweifel einer der großen Verlierer der vergangenen Jahre. Das letzte Mal, dass White eine WM verpasste, war im Jahr 2011. Am Ende waren es 750 Pfund, die er weniger einspielte als Adam Gawlas, der auf Platz 32 der Pro Tour Order of Merit die Qualifikation schaffte.

Jeffrey de Zwaan Auch de Zwaan fehlten am Ende 750 Pfund Preisgeld. Der 26-jährige Niederländer, der vor zwei Jahren noch an Position 23 gesetzt war und bei der WM vor drei Jahren gar im Achtelfinale stand, zeigte sich in 2022 zwar schon leicht formverbessert gegenüber dem Vorjahr, doch es reichte nicht, um sich für die WM zu qualifizieren. Da er nicht mehr in den Top 64 der Weltrangliste steht, verliert er seine Tourcard. Über die sozialen Medien hatte er bereits angekündigt, zur Q-School gehen zu wollen.

John Henderson Bei den Weltmeisterschaften 2014 bis 2021 war „Hendo“ Stammgast im Alexandra Palace. Sein größter Erfolg auf dieser Bühne war das Erreichen des Achtelfinals bei der WM 2018. Nun hat sich der Schotte, der im vergangenen Jahr an der Seite seines Landsmannes Peter Wright den World Cup of Darts gewonnen hat, schon zum zweiten Mal in Folge nicht für die WM qualifiziert. Sein Jahr 2022 lief überhaupt nicht rund, bei der anvisierten Titelverteidigung beim World Cup endete das Unterfangen schon im Viertelfinale. Auch Henderson verliert seine Tourcard.

Devon Petersen Von seinem Selbstverständnis her ist Devon Petersen auf den großen Bühnen dieser Welt zu Hause. Bei der WM stand er schon drei Mal im Achtelfinale. Er strahlt bei jedem Walk-on aus, wie wohl er sich dort oben fühlt, tanzt ausgelassen und scherzt mit den Fans im Publikum – eine echte Rampensau eben. Doch diese WM muss ohne den Südafrikaner auskommen. In den vergangenen beiden Jahren war Petersen über die Weltrangliste gesetzt, doch weil er aus den Top 32 rausgerutscht ist, musste er über das afrikanische Qualifikationsturnier gehen. Dort scheiterte er früh am späteren Sieger Grant Sampson, der vorher nie groß in Erscheinung getreten war und sein WM-Debüt feiern wird.

Paul Lim aus Singapur in Aktion.

Paul Lim aus Singapur in Aktion.

Foto: dpa/Kieran Cleeves

Paul Lim Wenn er auf die Bühne kommt, herrscht bei den Fans Ausnahmezustand. Paul Lim begeistert einfach jeden. Das liegt nicht nur an seinem sympathischen und bescheidenen Auftreten, sondern auch an der langen Karriere, die er vorzuweisen hat. Der inzwischen 68-jährige Mann aus Singapur, seit dem vergangenen Jahr ältester WM-Teilnehmer aller Zeiten, war der erste, der einen 9-Darter bei einer WM spielen konnte. 1990 war das, als es die PDC noch gar nicht gab. Lange Zeit spielte Lim ausschließlich E-Dart und avancierte dort zu einem der besten Spieler der Welt. Seit 2013 war er mit zwei Ausnahmen jedes Jahr für die PDC-WM qualifiziert. Bei der WM 2018 verpasste er, rund 27 Jahre nach dem ersten 9-Darter, im Spiel gegen Gary Anderson ein weiteres perfektes Spiel auf der Doppel 12. In diesem Jahr hat sich Lim nicht für den Ally Pally qualifizieren können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort