Darts Marijanovic bucht WM-Ticket

Düsseldorf · Die Freude bei Robert Marijanovic ist riesig. Er hat sich in den Playoffs der „German Darts Super League“ im Finale mit 10:6 gegen Dragutin Horvat durchgesetzt und das WM-Ticket gebucht.

 Dartspieler Robert Marijanovic bei den International Darts Open 2018.

Dartspieler Robert Marijanovic bei den International Darts Open 2018.

Foto: dpa/Michael Braunschädel

Für Marijanovic ist es nach den Teilnahmen 2013 und 2015 die dritte Weltmeisterschaft, die der 38-jährige spielen darf. Horvat verpasst seine zweite WM nach 2017.

Die Stimmung, die im Düsseldorfer Maritim Hotel unter den gut 700 anwesenden Fans herrschte, ist natürlich nicht mit der Megaparty im Alexandra Palace in London vergleichbar. Doch das Publikum, das während der Würfe eher ruhig war, honorierte die ansprechenden Leistungen der Akteure auf der Bühne. So wurde jede Aufnahme mit über 100 Punkten frenetisch bejubelt, die 180er ganz besonders laut. Auf die erste mussten die Fans aber etwas warten, erst im zweiten Viertelfinale des Tages ließ René Berndt die vielen 180er-Schilder in die Höhe schnellen ließ.

Das Darts-Publikum legt auch keinen Wert auf regionale Streitigkeiten. So wurde der 17-jährige Overather Nico Blum für seine „Walk-on“-Musik „Kölsche Jung“ von Brings nicht ausgepfiffen, sondern gefeiert. In seinem ersten Spiel gelang dem Youngster direkt eine große Überraschung, als er den favorisierten Maik Langendorf aus dem Rennen warf. Der Druck, unter dem die Spieler angesichts der großen Chance standen, war auch Blum und Langendorf anzumerken, als sie beim Wurf auf die Doppelfelder schwächelten. „Während des Spiels war ich kaum nervös, erst zum Ende hin. Da hatte ich auch etwas Glück“, gab Blum zu Protokoll. Mit seinem 11. Matchdart gelang es „Flowerpower“ dann aber doch, in das Halbfinale einzuziehen.

Dort stand er später dem WM-erfahrenen Horvat gegenüber, der zwischen seinen beiden Spielen nur eine knappe halbe Stunde Pause hatte. Blum hingegen musste fast drei Stunden warten. Das hätte ein Vorteil für Horvat sein können, doch Blum lieferte seinem Kontrahenten ein Spiel auf Augenhöhe. Am Ende setzte sich Horvat trotzdem knapp mit 9:7 durch. „Für seine 17 Jahre spielt er wahnsinnig gut. Ihm gehört die Zukunft“, zollte er Blum nach seinem Sieg Respekt. Auch das Publikum war sich einig: Mit der gezeigten Leistung kann Blum sehr zufrieden sein. Daher gab es aufmunternden Applaus für das Nachwuchstalent.

Das spielerische Niveau steigerte sich im Verlaufe des Tages, was auch Gabriel Clemens zu Kenntnis nahm. Er hatte sich eigentlich auch für die Playoffs qualifiziert, doch weil er sein WM-Ticket über die Rangliste gebucht hatte, musste er nicht mehr antreten und konnte das Geschehen ganz entspannt von der Tribüne aus verfolgen. „Ich bin froh, dass ich mir das nicht mehr antun muss“, sagte er mit einem Lächeln. Denn angesichts der gut aufgelegten Konkurrenz wäre seine starke Hauptrunde kein Garant dafür gewesen, auch in Düsseldorf weit zu kommen.

Im Finale schenkten sich Marijanovic und Horvat nichts, es war ein enges Match um 12.000 Euro Preisgeld und das WM-Ticket. Das perfekte Spiel, den 9-Darter, bekamen die Zuschauer nicht zu sehen, aber die sieben perfekten Darts von Marijanovic wurden entsprechend bejubelt.

Am 27. November wird es dann für Marijanovic, Clemens, Max Hopp und Martin Schindler so langsam ernst in Sachen Weltmeisterschaft. Dann nämlich findet die Auslosung für das Turnier statt, das am 13. Dezember im Londoner Ally Pally beginnt. Das Finale wird standesgemäß am Abend des 1. Januar ausgetragen.

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