Chinesen steigen bei Inter Mailand ein

MAILAND (sid) Ein Shanghaier Unternehmen investiert 55 Millionen Euro in den italienischen Fußball-Erstligisten Inter Mailand. Die chinesische Bahngesellschaft China Railway Construction Corporation rückt mit einer Beteiligung von 15 Prozent zum zweitgrößten Aktionär von Inter auf. Nach italienischen Medienangaben übernehmen die Investoren für 200 Millionen Euro einen Anteil von 20 Prozent am Champions-League-Sieger von 2010. Die chinesischen Aktionäre werden ab Oktober in den Aufsichtsrat des Klubs einsteigen.

"Inter begrüßt die neuen Aktionäre, mit denen eine neue Phase der Klub-Geschichte beginnt. Wir wollen auf Erneuerung setzen und Ressourcen auf dem asiatischen Markt nutzen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Vereins zu stärken", kommentierte Inter-Präsident Massimo Moratti. Eine neue Phase der Klub-Geschichte, die die italienische Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" in roten Lettern als "Inter – die chinesische Revolution" bezeichnete, die allerdings in Fankreisen für nur wenig Aufregung sorgte.

Moratti, der laut Medienberichten in den vergangenen 17 Jahren mehr als eine Milliarde Euro in den Klub investiert haben soll, hat schon genaue Vorstellungen, was er mit dem frischen Geld machen möchte. Der Verein Schritt könne so mit den Großen des Fußballs mithalten, sagte Moratti. Inter soll auch künftig besondere Spieler einkaufen.

Außerdem möchte sich der Präsident endlich einen lang gehegten Traum erfüllen. Das Kernstück der neuen Zusammenarbeit wird wohl der Bau eines neuen Stadions in Mailand sein. Dies soll nach Angaben des Clubs bis 2017 gebaut werden. Schon in den kommenden Monaten möchte Inter ein Gelände für die neue Arena aussuchen, teilte der Klub mit. Die Arena soll als Alternative zum Meazza-Stadion dienen, das sich Inter mit dem Stadtrivalen AC Mailand teilt.

Morattis börsennotierter Ölkonzern Saras bleibt nach wie vor Hauptaktionär bei Inter.

(RP)
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