Bundesliga Schalke besiegt desolaten HSV 3:0

Gelsenkirchen · Die Königsblauen rücken damit auf Platz fünf der Tabelle vor. Der Hamburger SV rutscht tiefer in die Abstiegszone.

Klaas Jan Huntelaar hat Wort gehalten. Gleich bei seinem Comeback nach fünf Monaten Verletzungspause eröffnete er mit seinem Treffer zum 1:0 beim Hamburger SV die "Jagdsaison" des FC Schalke 04 auf die Champions-League-Plätze. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller erteilte dem Hamburger SV bei minus acht Grad zum Rückrunden-Auftakt beinahe mühelos eine Lehrstunde — die Sorgen des norddeutschen Traditionsklubs verschärften sich dramatisch.

Der erste Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte droht dem HSV mehr denn je. "Wir haben heute nicht gut gespielt. Die Geschlossenheit war nicht da. Wir haben in der 80. Minute das erste Mal aufs Tor geschossen. Hier braucht jetzt niemand mehr was erzählen. Jetzt zählen nur noch Punkte, Punkte, Punkte", sagte der frustrierte Nationalspieler Heiko Westermann nach dem Schlusspfiff .

Huntelaar brachte die Königsblauen bei seinem Comeback in der 34. Spielminute vor rund 49 000 Zuschauern in Führung. Nach einer exakten Flanke von Jefferson Farfan zeigte der Niederländer per Kopf seine Klasse. Er hat nun seine letzten sechs Bundesliga-Tore alle gegen den HSV erzielt. Hamburgs Torwart Jaroslav Drobny, der erneut den verletzten Rene Adler ersetzte, hatte keine Chance zur Abwehr. Doch beim 2:0 der Schalker durch Farfan half Drobny im Zusammenspiel mit Nationalspieler Marcell Jansen kräftig mit. Der Peruaner schob den Ball ins leere Tor (53.). Nachwuchstalent Max Meyer machte nach Vorlage von Farfan mit dem 3:0 alles klar (56.).

Schalke war die reifere Mannschaft auf dem Platz und diktierte das Geschehen gleich von Beginn an. Boateng zog im Mittelfeld geschickt die Fäden, Huntelaar strahlte Torgefahr aus. Boateng hatte die erste kleine Gelegenheit für die Gäste. Doch der Schuss des Mittelfeld-Stars in der sechsten Minute war zu unplatziert, um Drobny zu gefährden. Schalke versuchte nun konsequent das Aufbauspiel der Hanseaten zu stören und ärgerte damit die Gastgeber.

Beim HSV gelang es weder Kapitän Rafael van der Vaart noch Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu in den ersten zwanzig Minuten, gefährliche Szenen zu initiieren. Immer wieder blieben Angriffsversuche im Mittelfeld hängen und Schalke witterte Konterchancen.

Und die Aufgabe wurde noch kniffliger für HSV-Trainer van Marwijk. Ab der 24. Minute musste der frühere Bondscoach auf seinen Topstürmer Pierre-Michel Lasogga verzichten, der vermutlich wegen einer Zerrung vorzeitig den Platz verließ und durch Winter-Zugang Ola John ersetzt wurde. Nur drei Minuten später konnte auch Rechtsverteidiger Zhi Gin Lam (Sprunggelenk) nicht mehr weitermachen. Dennis Diekmeier kam nach seinem Fußbruch zum Comeback.

Die Unruhe bei den Hausherren nutzte Schalke zur längst verdienten Führung. Anschließend wachte der HSV ein wenig auf und hatte bei einem Freistoß von van der Vaart in der 39. Minute seine beste Gelegenheit in der ersten Hälfte. Doch Schalke-Keeper Ralf Fährmann waren die Finger noch nicht eingefroren. Die Hamburger kamen mit guten Vorsätzen aus der Kabine — und machten doch fast alles falsch. Rund zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff war das Spiel entschieden, die Bemühungen des HSV liefen nun völlig ins Leere, Milan Badelj traf in der 80. Minute immerhin noch die Latte. Huntelaar, der bei seiner Rückkehr eine klasse Leistung gezeigt hatte, konnte schon frühzeitig unter dem Applaus der Schalke-Fans duschen gehen. Der Niederländer und Farfan waren in einer guten Mannschaft die besten Schalker. Der HSV enttäuschte dagegen auf der ganzen Linie.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort