Judo: Sandra Köppen gewinnt deutsches Finale Bronze für Junior Knobloch bei World Masters in München

München (dpa). Einzig auf die schweren deutschen Judo-Frauen ist Verlass. Beim hochklassig besetzten World Masters in München, dem fünften von insgesamt zehn Olympia-Qualifikationsturnieren, war das Finale im Frauen-Schwergewicht am Samstagabend eine rein deutsche Angelegenheit. Die Nase vorn hatte am Ende die Brandenburgerin Sandra Köppen, die mit Haltegriff gegen Johanna Hagn (Elsdorf) siegte und jetzt die Europa-Rangliste in dieser Klasse anführt, nach der die Olympia-Startplätze ermittelt werden.

Weitere Medaillen für den Deutschen Judo-Bund errangen am ersten Veranstaltungstag im 73-kg-Limit der Wiesbadener Martin Grasmück auf Rang zwei und Martin Schmidt (Berlin) als Dritter sowie der 19- jährige Newcomer Valentin Knobloch (Leverkusen). Der talentierte Schüler von Ex-Olympiasieger Frank Wieneke fand sich in der Klasse bis 81 kg zur eigenen Überraschung auf dem Bronze-Rang wieder. Unter anderen besiegte der Abiturient Weltmeister Graeme Randall (Großbritannien) mit einem sehenswerten Schenkelwurf.

Bereits Ende Januar in Moskau standen sich Hagn und Köppen im Endkampf gegenüber. Damals siegte Bundeswehr-Soldatin Hagn. Um einen Olympia-Startplatz im Schwergewicht braucht sich Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf (Leipzig) folglich keine Sorgen zu machen. Zumal es mit der Leipzigerin Katja Gerber, 1999 Europameisterin, eine weitere Mitbewerberin gibt. "Eine gesunde Konkurrenz belebt das Geschäft", sagte Littkopf.

Konkurrenz, die in den anderen Klassen fehlt. Am ersten World- Masters-Tag war lediglich noch ein fünfter Platz von Anja von Rekowski (Hannover) in der 63-kg-Klasse zu verzeichnen. "Bei Anja wäre mehr drin gewesen", war sich Littkopf sicher. Die bereits als WM-Fünfte für die Olympiade qualifizierte Yvonne Wansart (Elsdorf) schied in der 70-kg-Klasse frühzeitig aus.

Männer-Bundestrainer Dietmar Hötger (Berlin) sah zum Auftakt "mehr Schatten als Licht". Hötger schätzte kritisch ein: "Momentan können nur unsere absoluten Top-Leute bei einem solchen Turnier einigermaßen mithalten." Hötger wäre zufrieden, wenn er in Sydney "vier bis fünf" der sieben möglichen Startplätze besetzen könnte. Bis dato ist nur der derzeit verletzte Berliner Schwergewichtler Frank Möller auf Grund seines fünften Platzes bei der WM 1999 direkt für Olympia qualifiziert.

Ergebnisse des World Masters in München:

Männer:

Klasse bis 60 kg: 1. Kazuhiko Tokuno (Japan), 2. Eric Despezelle (Frankreich), 3. Antonio Villena (Spanien) und Manolo Poulot (Kuba), 5. Roland Stegmüller (Österreich) und Johan Hult (Schweden).

Klasse bis 73 kg: 1. Ferrick Kheder (Frankreich), 2. Martin Grasmück (Wiesbaden), 3. Martin Schmidt (Berlin) und Koen van Nol (Niederlande), 5. Andre Schturabin (Usbekistan) und Anthony Rodriguez (Frankreich).

Klasse bis 81 kg: 1. Makoto Takimoto (Japan), 2. Alexander Guedes (Brasilien), 3. Valentin Knobloch (Leverkusen) und Robert Krawczyk (Polen), 5. Gabriel Arteaga (Kuba) und Roberto Meloni (Italien).

Klasse über 100 kg: 1. Angel Sanchez (Kuba), 2. Murat Chasanow (Russland), 3. Selim Tataroglu (Türkei) und Dennis van der Geest (Niederlande), 5. Dennis Werner (Weiden) und Denis Breidotti (Italien).

Frauen:

Klasse bis 52 kg: 1. Legna Verdecia (Kuba), 2. Laetitia Tignola (Frankreich), 3. Isabella Schmutz (Schweiz) und Carolina Mariani (Argentinien), 5. Salima Souakri (Algerien) und Catia Maia (Brasilien).

Klasse bis 63 kg: 1. Anna Sarajewa (Russland), 2. Daniela Krukower (Argentinien), 3. Jung-Sook Lim (Südkorea) und Keiko Maeda (Japan), 5. Anja von Rekowski (Hannover) und Celita Schultz (USA).

Klasse bis 70 kg: 1. Sibelis Veranes (Kuba), 2. Kate Howey (Großbritannien), 3. Carine Varlez (Frankreich) und Masae Ueno (Japan), 5. Ulla Werbrouck (Belgien) und Ylenia Scapine (Italien).

Klasse über 78 kg: 1. Sandra Köppen (Brandenburg), 2. Johanna Hagn (Elsdorf), 3. Damia Beltran (Kuba) und Irina Rodina (Russland), 5. Christine Cicot (Frankreich) und Tea Danguzaschwili (Russland).

(RPO Archiv)
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