„Kraft durch Freude“ Aufregung um Nazi-T-Shirt bei ran-Fighting-Übertragung

Düsseldorf · Mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck der Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ hat der Gründer des „Germanen Boxstalls“ bei einer Liveübertragung am Samstag einen Eklat verursacht. Ein Erklärungsversuch wirft eher zusätzliche Fragen auf.

 Rene Hildebrandt trägt das Kraft-durch-Freude-T-Shirt im Boxring.

Rene Hildebrandt trägt das Kraft-durch-Freude-T-Shirt im Boxring.

Foto: Twitter/makko73

Nach dem Kampf im Superweltergewicht zwischen Ali Celik und Islam Ashabov stieg Boxstall-Gründer Rene Hildebrandt mit einem T-Shirt mit dem Schriftzug „Kraft durch Freude“ und dem Logo des von ihm gegründeten „Germanen Boxstalls“ in den Ring.

Die Bilder, die auf der ProSieben/Sat.1-Plattform „ran Fighting“ live im Internet übertragen wurden, lösten rasch Empörung im Netz aus. Gegenüber der Bild-Zeitung erklärte der Sender, dass Ashabov kurzfristig als Ersatz eingesprungen sei. Der Kämpfer sowie sein Trainer seien vorab überprüft worden. Der Gründer des Boxstalls offenbar nicht. Seine politische Gesinnung stellt Hildebrandt auf seiner Facebookseite schließlich recht offenherzig zur Schau, auch das T-Shirt hat er dort beworben.

„Kraft durch Freude“ war zwischen 1933 und 1945 eine Organisation der Nationalsozialisten, die Freizeitangebote und Reisen veranstaltete. Für Hildebrandt offenbar kein Grund, sich nicht auf die Werte der Organisation zu berufen. Ein Freund, der angibt, ihm das T-Shirt geschenkt zu haben, erklärt in einem ausführlichen Statement, das Hildebrandt auf seiner Facebookseite geteilt hat, warum das Tragen des Hemdes und des Reichsadlers mit einer „politischen korrekten Einstellung“ durchaus vereinbar sei.

Ulf Steinforth, Organisator des Boxkampfs, überzeugt das offenbar nicht. Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärt er: „Ich verabscheue das und distanziere mich ganz klar davon. Dieses T-Shirt haben wir leider nicht gesehen und entschuldigen uns deshalb als Veranstalter in aller Form dafür.“ Die Staatsanwaltschaft soll sich laut „Bild“ mit dem Vorfall beschäftigen.

(ako)
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