Nächster Todesfall im Boxsport Er kämpfte trotz Sperre und bezahlte mit dem Leben

Köln · Der argentinische Superleichtgewichtler Hugo Alfredo Santillan ist am Donnerstag nach einem Boxkampf gestorben. Er hätte gar nicht kämpfen dürfen. Der Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer spricht von einem Skandal.

 Boxer beim Training. (Symbolfoto)

Boxer beim Training. (Symbolfoto)

Foto: imago sportfotodienst

Das Profi-Boxen beklagt den zweiten tragischen Todesfall innerhalb weniger Tage. Der argentinische Superleichtgewichtler Hugo Alfredo Santillan, am 15. Juni noch Gegner des deutschen Olympiadritten Artem Harutyunyan, starb einer Mitteilung des World Boxing Council (WBC) zufolge am Donnerstag in einem Krankenhaus von Buenos Aires im Alter von nur 23 Jahren.

Santillan hatte in der argentinischen Hauptstadt am Samstag gegen Eduardo Javier Abreu (Uruguay) gekämpft - laut Aussage von Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), trotz einer Schutzsperre infolge seiner schweren Niederlage gegen Harutyunyan.

"Das ist schockierend. Unfassbar. Ein Skandal. Er wäre noch am Leben, wenn man auf uns gehört hätte. Unsere Sperre gilt weltweit", sagte Pütz dem SID am Donnerstag. "Natürlich kann man einen Sportler aber nicht einsperren oder abhalten. Er hatte sehr schwere Treffer kassiert. Daher die Sperre, damit das Hirn regenerieren kann."

Wenn ein Sportler kurz danach wieder boxe, sei das "generell lebensgefährlich". Der Kampf des Argentiniers gegen Abreu hatte mit einem Unentschieden geendet, Santillan brach danach in seiner Ecke zusammen und kam in die Klinik. Von seinem Tod hatte am Donnerstag zuerst die Bild-Zeitung berichtet.

Erst am Dienstag war der russische Boxer Maxim Dadaschew seinen Kopfverletzungen nach einem Kampf gegen Subriel Matias aus Puerto Rico erlegen. Der 28 Jahre alte Superleichtgewichtler hatte beim Fight in Maryland am vergangenen Freitag (Ortszeit) schwere Treffer hinnehmen müssen und war nach einer zweistündigen Not-OP ins künstliche Koma versetzt worden.

(sef/sid)
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