Musical-Produktion mit Sylvester Stallone Klitschkos machen "Slys" Bühnen-Rocky fit

Hamburg · Die Schwergewichts-Weltmeister Witali und Wladimir Klitschko sind zusammen mit Filmstar Sylvester Stallone die Co-Produzenten und Box-Berater von "Rocky - das Musical". Seit Monaten wird im Hamburger Operettenhaus an der Weltpremiere gefeilt, am 18. November soll in der Hansestadt die Uraufführung stattfinden.

Sylvester Stallone stellt Rocky-Musical vor
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Ein singender Boxer? An dieser Herausforderung ist schon vor mehr als 80 Jahren die deutsche Sportlegende Max Schmeling ("Das Herz eines Boxers") gescheitert. Drew Sarich zäumt das Pferd von der anderen Seite auf. Der 36 Jahre alte US-Amerikaner ist ein brillanter Sänger und Schauspieler und gibt ab dem 18. November Rocky Balboa auf der Bühne des Hamburger Operettenhauses.

36 Jahre nach der mit drei Oscars ausgezeichneten Filmpremiere der bewegenden Story von und mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle lässt der Superstar seine Geschichte nun als Musical erzählen. Und als Berater und Co-Produzenten hat sich Stallone flugs die beiden Schwergewichts-Weltmeister Witali und Wladimir Klitschko in den Boxring geholt.

"Selbstmotivation für den Alltag"

"Die Menschen werden diese Aufführung lieben. Als Selbstmotivation für den Alltag außerhalb des Rings. Schließlich muss man sich im Leben eigentlich überall durchboxen", sagt Wladimir, der bereits in Kitzbühel erste Trainingseinheiten mit dem noch schmalbrüstigen "Bühnen-Rocky" absolvierte: "Drew bewegt sich sehr gut, ist agil und schnell."

Doch Sarich weiß nur zu gut, dass noch eine Menge schweißtreibender Arbeit vor ihm liegt. "Eigentlich war ich noch nie richtig fit, momentan ist mein Körper eine Baustelle, ich muss noch zehn Kilo Muskelmasse zunehmen", berichtet er mit einem gequälten Lächeln. Denn von Natur aus ist der in St. Louis geborene Darsteller "eher faul": "Als Kind war ich in der Turnhalle immer einer von denen, die verprügelt wurden."

Trotzdem hat "Sly" beim Video-Casting mit mehr als 500 Bewerbern letztlich bei ihm den Daumen gehoben und ist von seiner Wahl überzeugt: "Er hat genau den richtigen Look. Ich erkenne mich in ihm wieder als einen jungen Mann, der sich oft ausgegrenzt und einsam fühlt." Knapp vier Monate hat Sarich nun noch Zeit, auch als boxender Schauspieler so zu überzeugen, dass das Publikum ihm den Sieg über den Erzrivalen Apollo Creed abkauft.

"Den Siegeswillen der Boxer spüren"

Damit das gelingt, wird zusätzlich modernste Bühnentechnik aufgeboten. Per Hydraulik wird ein Boxring mitten unter die Zuschauer geschoben, um echte Live-Atmosphäre zu erzeugen. Doch die wahre Herausforderung ist für die schauspielernden Kämpfer zwischen den Seilen ein durchgeplantes, aber doch realistisches Duell. Dafür ist Fight-Choreograph Steven Hoggett zuständig: "Obwohl es choreographiert ist, muss es echt aussehen. Das Publikum soll den Siegeswillen der Boxer spüren, aber auch ihre Angst."

Furcht verkörpern muss auch Bühnenpartnerin Wietske van Tongeren, die in der Hansestadt den Part von Rockys große Liebe Adrian übernommen hat. Die 31 Jahre alte Niederländerin neidet aber Sarich die Hauptrolle überhaupt nicht, "denn ich bin so froh, dass ich nicht boxen muss".

(sid)
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