Boxen Huck kämpft gegen Klitschkos Sparringspartner

Ludwigsburg (RPO). Zum ersten Mal steigt Marco Huck am Samstag (22.15 Uhr/live in der ARD) in Ludwigsburg als Weltmeister in einen Boxring. Bislang in seiner Karriere konnte der gebürtige Serbe stets nur gewinnen, jetzt hat er erstmals etwas zu verlieren, den WM-Gürtel der WBO im Cruisergewicht. Sein Pflichtherausforderer ist der Brite Ola Afolabi, der als Interims-Champion der WBO geführt wird und Huck den "echten" Titel entreißen will.

Boxen: Hucks Gegner macht beim Wiegen Faxen
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Der Vorteil solcher Pflicht-Verteidigungen ist der, dass in der Regel wirklich die besten Boxer ihrer Gewichtsklasse aufeinandertreffen und nicht sorgsam ausgesuchtes Fallobst zum Füllen der samstäglichen Sendezeiten in den Ring klettert. So treffen nun die Nummer zwei (Huck) und die Nummer drei (Afolabi) der unabhängigen Computerrangliste aufeinander. "Ich habe keine Angst vor einer Schlacht, ich werde einen guten Kampf bieten", sagt Afolabi.

Für dessen boxerische Qualitäten spricht, dass er im Sommer sechs Wochen als Sparringspartner von Witali Klitschko vor dessen Kampf gegen Chris Arreola gearbeitet hat. "Ich habe Klitschko sehr schlecht aussehen lassen" tönt Afolabi, "am Samstag werde ich jetzt Huck besiegen." "Kryptonit" lautet sein Spitzname, das ist das Fantasie-Mineral, das sogar Superman zerstören kann - was soll da "Käpt'n Huck" ausrichten, der ja in der Literatur schon vor einem Krokodil Angst hat?

Bei 14 Siegen konnte Afolabi allerdings nur sechs Mal vorzeitig gewinnen. Das spricht nicht unbedingt für seine Schlagstärke. Der Bielefelder hat da wesentlich mehr "Bumms" in seiner Faust, 20 seiner 26 Siege errang er vorzeitig. Oft hat er in seinen Kämpfen deshalb vor allem der Schlagkraft vertraut und Trainer Ulli Wegner damit wahnsinnig gemacht: "Bei Marco muss ich immer wieder das Temperament zügeln. Boxen ist nicht nur schlagen, Boxen ist auch verteidigen."

Huck ist sicher, diese Lektion inzwischen gelernt zu haben. Die seit dem Titelgewinn im August gestiegene Prominenz hat seine professionelle Einstellung nicht verändert - sagt Huck: "Ich bin mehr ins Rampenlicht gerückt, aber der Gleiche geblieben." Die Vorbereitung in Kienbaum, dem Gym in Berlin und zuletzt in Ludwigsburg lief jedenfalls sehr ernsthaft, dafür hat Trainerfuchs Wegner gesorgt. "Der Kampf gegen Afolabi wird eine ganz schwere Aufgabe", sagte der Berliner, "aber wir werden und wollen ihn siegreich gestalten."

(SID/chk)
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