Boxen Sturms Kampf: RP-Reporter darf nicht berichten

Frankfurt/Main · Die Sturm-Box-Promotion hat dem Journalisten Hartmut Scherzer, der auch seit vielen Jahren für die Rheinische Post arbeitet, seinen Presseplatz für den WM-Kampf zwischen Felix Sturm und dem Russen Fedor Tschudinow in der Frankfurter Festhalle entzogen.

 Hartmut Scherzer (l.) neben Muhammad Ali. Beim Kampf von Felix Sturm in Frankfurt war er nicht erwünscht.

Hartmut Scherzer (l.) neben Muhammad Ali. Beim Kampf von Felix Sturm in Frankfurt war er nicht erwünscht.

Foto: dpa

In der Begründung des Veranstalters beklagt der sich über einen Artikel Scherzers, "der dem Boxsport nicht gerade ein positives Image entgegen bringt". Er habe sich deshalb entschlossen, Scherzers Presseplatz "an einen Kollegen abzugeben, der in dem Boxevent das sportliche Interesse in den Vordergrund stellt.

"Am Donnerstag wurde mir die Akkreditierung schriftlich bestätigt, nach dem Wiegen am Freitag wurde sie mir aber nicht ausgehändigt. Als Begründung wurde ein kritischer Text von mir genannt", sagte Scherzer am Sonntag auf Nachfrage. "Seit wann wird in diesem Land kritische Berichterstattung bestraft? Das ist Zensur!", kritisierte Erich Laaser. Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten.

Die Sturm-Box-Promotion stellte den Vorgang anders da. Laut Manager Roland Bebak habe man Scherzer lediglich keinen der insgesamt nur zwölf Ringplätze zugeteilt. "Herr Scherzer hat einen nicht-sauberen und unwahren Bericht geschrieben. Das ist ärgerlich. Selbstverständlich hätte er aber von einem anderen Journalistenplatz arbeiten können", sagte Bebak. "Das ging nicht, ich hatte ja keine Karte", entgegnete Scherzer.

Felix Sturm unterlag nach zwölf Runden mit 1:2 Richterstimmen.

(can)
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