Dortmund/Düsseldorf Borussia Dortmund macht Druck auf Gündogan

Dortmund/Düsseldorf · Der Klub will bald mit seinem wichtigsten Mittelfeldspieler über die Vertragsverlängerung verhandeln.

Bayern München verabschiedet sich vom nationalen Wettbewerb. Ganz so jedenfalls kommentierte der Sportvorstand Matthias Sammer den Sommer-Transfer von Robert Lewandowski. "Unser Anspruch ist die Weltspitze", sagte er, "deshalb können wir uns nicht mit Durchschnitt begnügen." Und Durchschnitt stellt Borussia Dortmunds erfolgreichster Torschütze gewiss nicht dar.

Während die Münchner vorgeblich sich selbst stärken, schwächen sie mit derartigen Wechseln natürlich auch die Konkurrenz – schließlich luchsten sie dem BVB auch schon Mario Götze ab. Nach den Tiefschlägen, die Dortmund den Münchnern durch die Meisterschaften 2011 und 2012 versetzte, ist damit die Hackordnung im deutschen Fußball so wieder hergestellt, wie es sich der Münchner Präsident Uli Hoeneß wünscht. Auch für ihn ist es eine Rückkehr zur Normalität.

Die Dortmunder müssen das notgedrungen ebenso sehen. Unvorbereitet trifft sie Lewandowskis Wechsel nicht. Sie wussten seit mehr als einem halben Jahr, dass sie den Stürmer verlieren würden. Längst wird der Markt nach geeigneten Nachfolgern sondiert. Der "Kicker" bringt Adrian Ramos von Hertha BSC ebenso ins Gespräch wie Chris Benteke (Arsenal London) und Michy Batshuayi (Standard Lüttich). Kontakte soll es auch zu Kevin Volland (TSG Hoffenheim) geben, aber der ist ein völlig anderer Spielertyp, dem die Zentrale nicht passt.

Der BVB muss möglicherweise nicht nur an der Planstelle Mittelstürmer arbeiten. Nicht ganz zufällig hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im "Kicker" in Fragen der Vertragsverlängerung bei Ilkay Gündogan (23) zur Eile gemahnt. Der Kontrakt des Mittelfeldspielers endet 2015, der Verein möchte auf jeden Fall verlängern. Gündogans Vater Irfan, der seinen Sohn berät, bezeichnet die westfälische Borussia als "ersten Gesprächspartner". Das heißt nicht mehr als: Dortmund ist nicht der einzige. "Dass Ilkay für andere Klubs interessant ist, wissen wir", räumt Sportdirektor Michael Zorc ein. Deshalb möchte er frühzeitig Klarheit darüber haben, ob Gündogan bereit ist, sich in Dortmund zu einem Weltklassemann zu entwickeln.

Die Anlagen dazu hat er. Das hat sich in Europa selbstverständlich herumgesprochen. Und das macht ihn zu einem äußerst begehrten Objekt auf dem Spielermarkt.

(RP)
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