Langen der Konkurrenz voraus Bob: Weltcup-Start am Wochenende

Leipzig (rpo). Bobpilot Christoph Langen ist der nationalen Konkurrenz schon vor dem Start in die olympische Saison einige Nasenlängen voraus. Der Athlet vom BC SpVgg. Unterhaching darf deshalb mit Blick auf den Saisonhöhepunkt in Salt Lake City (8. bis 24. Februar) bei der zweiten Weltcup-Station eine Pause einlegen.

Für die übrigen Piloten geht es dagegen ab Samstag in Calgary um die Tickets für die Winterspiele.

"Der Weltcup ist völlige Nebensache", sagt Bob-Bundestrainer Raimund Bethge: "Es geht für unsere Jungs um die Olympia-Qualifikation." Zwar müsse auch Olympiasieger Langen seine Leistungsstärke nachweisen, im Normalfall bleibt für Vizeweltmeister Andre Lange (Oberhof), den Europameister Matthias Benesch (Altenberg) und den Ex-Junioren-Weltmeister Rene Spies (Winterberg) aber nur je ein Platz im Zweier- und Viererbob hinter dem Doppel-Weltmeister.

Die Nominierung wird durch ein geändertes Reglement erschwert. Nur zehn statt der zwölf Athleten dürfen auf der Olympiabahn in Park City in den insgesamt vier Schlitten eingesetzt werden. Ideal wäre also neben Langen ("Zwei Medaillen wie in Nagano sind das Ziel. ") ein zweiter Doppel-Starter, um sich für den Verletzungsfall mit passenden Reserveanschiebern rüsten zu können.

Neben dem Zusammenzählen der Weltcup-Ergebnisse und denen der nationalen Meisterschaft Mitte Dezember braucht Bethge taktisches Geschick, viel Fingerspitzengefühl und vielleicht eine Portion Mut zum Risiko. Stefan Krauß, Geschäftsführer des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD): "Eine blöde Regelung, da wurde zu stark gestrichen."

Auch Susi Erdmann und Co. müssen in ihrer am 10./11. November in Winterberg beginnenden Rennserie Vollgas geben. Nur die besten 15 Schlitten der Weltcup-Wertung und maximal zwei Schlitten pro Nation dürfen bei der Olympia-Premiere im Damenbob teilnehmen.

Neben der WM-Dritten Erdmann (Königssee) ist Sandra Prokoff (Winterberg) für die Weltcup-Serie der Damen mit vier Doppel-Veranstaltungen gesetzt. Der dritte Platz wird von Coach Wolfgang Hoppe Ende dieser Woche vergeben. Die erste Bob-Weltmeisterin der Geschichte, Gabriele Kohlisch (Oberhof), hat nur noch eine Mini-Chance.

Bei den Herren ist besonders für Vierer-Spezialist Benesch trotz der Weltcup-Teilnahme die Konstellation ungünstig. "Böse Kritiker geben uns eine Chance von unter zehn Prozent", so der 33-Jährige: "Aber die wollen wir nutzen." Nach der Mannschaft übernahm er nun auch noch das Material von Harald Czudaj. Der Olympiasieger von 1994 hatte wegen der geringen Aussichten auf einen Startplatz in Salt Lake City seinen Rücktritt erklärt und will nun die Niederländerinnen als Chefcoach zu Olympia führen.

Das Aufgebot für den 1. Weltcup am 3./4. November in Calgary:

Zweierbob: Christoph Langen (Unterhaching), Andre Lange (Oberhof), Rene Spies (Winterberg); Viererbob: Langen, Lange, Matthias Benesch (Altenberg). 2. Weltcup am 17./18. November in Lake Placid, Zweierbob und Viererbob: Lange, Benesch, Spies.

Die Termine:

Herren:

1. Weltcup in Calgary: 3./4. November

2. Weltcup in Lake Placid: 17./18. November

3. Weltcup in Winterberg: 1./2. Dezember

4. Weltcup in Igls: 7. bis 9. Dezember

Deutsche Meisterschaften in Winterberg: 17. bis 23. Dezember

5. Weltcup in St. Moritz: 12./13. Januar

6. Weltcup und EM in Cortina: 19./20. Januar

7. Weltcup in La Plagne: 25./26. Januar

Olympische Winterspiele in Salt Lake City

Zweier: 16./17. Februar

Vierer: 22./23. Februar

Damen:

1.+2. Weltcup in Winterberg: 10./11. November

3.+4. Weltcup in Königssee: 17./18. November

5.+6. Weltcup in Igls: 22./23. November

7.+8. Weltcup in Calgary: 15./16. Dezember

Deutsche Meisterschaften in Winterberg: 9. bis 13. Januar

Olympische Winterspiele in Salt Lake City: 19. Februar

(RPO Archiv)
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