Big Air Freestyle Festival 2017 Über Mönchengladbach nach Pyeongchang

Mönchengladbach · Beim "Big Air Freestyle Festival" geht es ab Freitag nicht nur um die musikalischen Höhepunkte mit den Bands Kraftklub und Cro, sondern auch um Leistungssport - die Qualifikation für Olympia.

Das "Big Air Festival" im Mönchengladbacher Hockeypark wirbt vor allem mit den musikalischen Darbietungen von Kraftklub am Freitag und Cro am Samstag. So ganz nebenbei geht es aber auch um Leistungssport. So ist es für Florian Preuss ein Heim-Weltcup - auch wenn sein Geburtsort Schwelm fast 90 Kilometer entfernt liegt. Der 25-jährige Freeskier ist Deutscher Meister im Big Air (siehe Info-Box) und freut sich auf das Springen: "Das ist schon etwas Besonderes, einen Weltcup so nahe der Heimat zu haben, zumal bei uns im Flachland ja nicht so häufig Schnee liegt", sagt Preuss, der in Bochum Maschinenbau studiert.

Derzeit steht bei ihm der Sport im Fokus. "Das übergeordnete Ziel ist Olympia nächstes Jahr in Pyeongchang", sagt Preuss. In Südkorea müsste er allerdings in der Disziplin Slopestyle antreten, da das Big Air nicht olympisch ist. Daher ist sein Auftritt in Mönchengladbach auch eher "ein Bonus, den ich aber nicht auslassen wollte, wenn es schon in der eigenen Heimat ist". Freunde und Familie haben sich angekündigt.

Seine Eltern Annette und Michael stellten ihn bereits im zarten Alter von 18 Monaten auf Skier. "Mit 14 Jahren habe ich das Snowboard gegen Trick-Skier getauscht und bin die ersten Wettbewerbe in der Neusser Skihalle und in Winterberg gefahren", erzählt Preuss. "Das war recht erfolgreich." Inzwischen gehört er bereits seit fünf Jahren der Nationalmannschaft an.

Für seinen Traum von Olympia muss er sich aber noch ordentlich strecken: Das deutsche Kriterium für ein Ticket nach Pyeongchang sieht vor, dass er bei den Wettbewerben zweimal in die Top 15 oder einmal in die Top Acht fährt. "Das habe ich noch nicht erfüllt. Im Moment ist es relativ eng. Drei Wettbewerbe stehen noch aus", berichtet Preuss.

Anders als die Freestyler, für die morgen in Mönchengladbach "nur" ein Weltcup ansteht, geht es für die Snowboarder am Samstag auch um die Qualifikation für Olympia 2018. Oliver Kraus, Sprecher des Ski-Weltverbandes (FIS), sagt: "Die Titelverteidiger aus dem vergangenen Jahr haben wir leider nicht dabei, aber es ist immer noch ein extrem starkes Feld." Er nennt bei den Männern den aktuellen Weltmeister Ståle Sandbech und Marcus Kleveland (beide Norwegen) als Favoriten, beide dürften sich auch Hoffnungen auf olympische Medaillen machen. Gespannt ist Kraus zudem auf Hiroaki Kunitake: "Das ist unser kleiner Aufsteiger des Jahres. Er ist erst 15 Jahre alt, hat aber gerade in China als Vierter nur ganz knapp das Podest verpasst."

Bei den Frauen wäre die Gladbacher Vorjahressiegerin Anna Gasser erneut Favoritin, im Übrigen auch für die Olympischen Spiele, glaubt Kraus, doch hat sich die Österreicherin an der Ferse verletzt. So dürfte Katie Ormerod tonangebend sein, die ein erstaunlich starkes Feld aus dem nicht als originäres Wintersportland bekannten Großbritannien anführt. Aus deutscher Sicht dürfen sich Silvia Mittermüller und Nadja Flemming berechtigte Hoffnungen machen, nächstes Jahr nach Südkorea zu fahren: Innerhalb der deutschen Qualifikation müssen sie zweimal in den Top 16 gelandet sein, Mittermüller hat da mit einem neunten Rang ebenso schon vorgelegt wie Flemming mit einem 13. Platz. Heißt: "Wenn sie in Gladbach erneut in die Top 16 kommen, sind sie ziemlich sicher bei Olympia dabei", sagt Kraus.

(ame)
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