Berlin Bayern-Trainer Guardiola wirft Mandzukic aus dem Team

Berlin · Am Wochenende im letzten Bundesligaspiel gegen Stuttgart musste Mario Mandzukic die letzte halbe Stunde auf der Ersatzbank von Bayern München brummen. Das gefiel ihm nicht, denn so ganz nebenbei wurde er um die Gelegenheit gebracht, Torschützenkönig der Liga zu werden. Noch weniger wird ihm gefallen, dass er das DFB-Pokalfinale heute Abend (20 Uhr/ARD) gegen Borussia Dortmund nicht einmal von der Seitenlinie aus verfolgen darf. Der Stürmer steht gar nicht im Aufgebot. Die wortkarge Antwort von Trainer Pep Guardiola auf die Frage, warum er denn nicht dabei sei: "Meine Entscheidung."

Immerhin ließ sich der Spanier noch die Feststellung entlocken, dass er den Spieler keineswegs wegen möglicherweise angegriffener Gesundheit schonen müsse. "Er ist stark", sagte Guardiola, "er könnte spielen." Die Nachfrage, ob er das unter der Regie des Katalanen überhaupt noch mal tun werde, ließ Guardiola unbeantwortet.

Daraus kann man auch ganz ohne seherische Gaben schließen, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Mandzukic und seinem sportlichen Vorgesetzten empfindlich gestört sind. Das ist nicht zum ersten Mal so. Bereits beim Rückrundenauftakt in Mönchengladbach war kein Platz im Kader für den kroatischen Angreifer. Er habe nicht "gut trainiert", erklärte Guardiola damals. In der Folge trainierte er offenbar wieder viel besser, denn er kehrte in die Stammelf zurück und gewann den Bayern durch seine ungeheure Kopfballstärke und kämpferische Präsenz so manches Spiel.

Bei einer Abstimmung der Kollegen über den beliebtesten Spieler im Aufgebot würde er allerdings kaum auf einem der vorderen Plätze landen. Mandzukic gilt als reichlich einsilbig. Und es heißt, er setze schlechte Laune ziemlich zielstrebig in einen eher ruppigen Trainingsalltag um - mangelnde Aussprache inbegriffen. Deshalb haftet ihm das Image eines kleinen Stinkstiefels an. Die Nichtnominierung könnte Guardiolas Würdigung dieser unfeinen Rolle sein. Vielleicht ist sie auch der entscheidende Hinweis darauf, dass die Münchner Mandzukic nun doch loswerden wollen. Schließlich haben sie Robert Lewandowski verpflichtet. Und es ist unwahrscheinlich, dass eine Elf den Platz für zwei Mittelstürmer hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort