Manager Mronz: "Team braucht neue Impulse" RheinEnergie: Ära Baeck beendet

Köln (rpo). Vor gut zwei Wochen stand Stephan Baeck bei RheinEnergie Köln schon auf der Abschussliste. Damals stand die Mannschaft geschlossen hinter ihrem Coach. Jetzt hat dieser Treueschwur nicht mehr gereicht.

Die Rheinländer reagierten damit auf die anhaltende Talfahrt des Klubs, der am Samstag bei Aufsteiger Artland Dragons Quakenbrück mit 75:82 (34:46) die fünfte Niederlage im fünften Spiel kassiert hatte und als einzige Mannschaft noch ohne Sieg ist. Es war die erste Trainerentlassung der laufenden Saison.

"Wir brauchen neue Impulse für die Mannschaft", erklärte Manager Michael Mronz: "Wir wollen uns zeitnah um einen neuen Trainer kümmern." Am Dienstag (19.30 Uhr) im Uleb-Cup gegen den österreichischen Vertreter Superfund Kapfenberg werden die Co-Trainer Veselin Matic und Philipp Köchling die Mannschaft betreuen. Gerüchte, dass der zur Zeit verletzte Spielmacher Sasa Obradovic die Nachfolge von Ex-Nationalspieler Baeck beim Vizemeister von 2002 antreten soll, dementierte Mronz.

Falscher Optimismus

Baeck hatte in der vergangenen Woche bereits sein Amt zur Verfügung stellen wollen. Ein klares Votum der Mannschaft erhielt dem Europameister von 1993 aber zunächst den Job. Noch am Sonntagmorgen war Baeck optimistisch gewesen: "Wir wollen einen Weg finden, wie wir weiter zusammenarbeiten können, um die Mannschaft kurzfristig wieder nach vorne zu bringen."

Doch in einem Krisengespräch am Nachmittag einigten sich Baeck sowie Mronz und der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Zimmer auf die "Trennung in beiderseitigem Einvernehmen". "Mir geht es einzig und allein darum, dass die Mannschaft und der Klub erfolgreich sind. Ich würde mich freuen, wenn die Spieler unter einem neuen Coach ihr Potenzial abrufen könnten", sagte Baeck, der vor der vergangenen Saison vom Managerstuhl für Svetislav Pesic auf die Trainerbank gewechselt war und das Team im vergangenen Jahr bis ins Pokalfinale geführt hatte.

Zuletzt präsentierten sich die Kölner allerdings eher als eine Ansammlung von Individualisten, was die Statistik von Samstag mit einem Verhältnis von 17:5 Assists für die Dragons eindeutig belegt. Selbst ein 15:0-Zwischenspurt zu einer 63:58-Führung (30.) vermochte Köln, das neben Obradovic auch auf Leistungsträger Zoran Kukic verzichten muss, nicht zu nutzen. Johnny McNeil (25 Punkte) war bester Schütze der kämpferisch überzeugenden Gastgeber und der gesamten Partie.

Dagegen strotzen die Spieler von GHP Bamberg derzeit vor Selbstvertrauen. Der Vizemeister gewann bereits am Freitag mit 83: 72 (40:40) bei den Gießen 46ers und übernahmen dadurch die Tabellenführung von den Telekom Baskets Bonn, die mit 74:82 (41:44) bei den Frankfurt Skyliners die erste Saisonniederlage kassierten und als letztes Team ihre "weiße Weste" verloren. Matchwinner der Frankfurter war Nationalspieler Robert Maras, der 20 Punkte erzielte.

Alba Berlin bleibt oben dran

Meister Alba Berlin hat derweil seine Auftaktniederlage in der Euroleague gut verdaut und den Anschluss an die Bundesliga-Spitzengruppe hergestellt. Beim 82:74 (35:36) gegen das wieder erstarkte Team des zweimaligen Pokalsiegers TBB Trier bewiesen die "Albatrosse" drei Tage nach dem 89:91 im Europacupspiel bei Asvel Villeurbanne in der Schlussphase gute Nerven. Den vorentscheidenden Dreier zur Berliner 81:74-Führung versenkte eineinhalb Minuten vor Spielende Nationalspieler Stefano Garris, der mit 21 Punkten vor 6028 Zuschauern auch erfolgreichster Werfer der Begegnung war.

Immer besser in Schwung scheint der Mitteldeutsche BC unter dem ehemaligen Bundestrainer Henrik Dettmann zu kommen. Beim überraschend gut gestarteten Team von Brandt Hagen gewann der MBC mit 66:61 (45:32) und feierte den zweiten Erfolg. Routinier Sebastian Machowski war mit 16 Punkten sicherster Schütze des Spiels.

Ebenfalls zum zweiten Erfolg kam TSK Würzburg beim 99:94 (47: 41) gegen Neuling BG Iceline Karlsruhe. Ein überragendes Debüt für die Franken feierte der erst vor wenigen Tagen für die Aufbauposition verpflichtete US-Amerikaner Jason Perez, der 21 Punkte erzielte und nur von seinem Teamkollegen Dubravko Zemljic (27) übertroffen wurde.

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