Basketball Hoeneß kritisiert Bundesliga: "Amateurhaft"

München · Uli Hoeneß hat nach dem Top Four um den deutschen Pokal zum Rundumschlag gegen die Verantwortlichen der Basketball Bundesliga (BBL) ausgeholt.

"Die Einnahmen der BBL haben in Berlin rund eine halbe Million Euro betragen. Prämien gibt es nicht. Das ist amateurhaft hoch fünf", sagte der Präsident von Bayern München in der Sport Bild.

Auch die Medienpräsenz des Turniers, bei dem München im Halbfinale am späteren Titelgewinner Alba Berlin gescheitert war, ist dem 61-Jährigen ein Dorn im Auge. "An einem Wochenende, an dem es keine Fußball-Bundesliga gibt, muss eine solche Veranstaltung bei den Öffentlich-Rechtlichen stattfinden", sagte Hoeneß: "Die BBL macht hier keinen besonders guten Job. Das gefällt mir überhaupt nicht."

Vor wenigen Monaten hatte Hoeneß nach der Trennung von Dirk Bauermann auch gegen den Trainer ordentlich ausgeteilt. Doch dieser will dem Bayern-Boss die Hand reichen und hat Meldungen über eine angeblichen "Konter" zurückgewiesen. "Ich würde Uli Hoeneß nie einen Lügner nennen", sagte der 55-Jährige im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Zuletzt war berichtet worden, Bauermann habe bei seiner Vorstellung als neuer Chefcoach des litauischen Spitzenklubs Lietuvos Rytas Aussagen von Hoeneß als "komplette Lüge" bezeichnet.

Bauermann, der unmittelbar vor dem Saisonbeginn in München entlassen worden war, hat mittlerweile seinen bis 2014 geschlossenen Vertrag bei den Bayern aufgelöst. Ganz beendet ist das Kapitel für den 55-Jährigen aber noch nicht. Ein Gespräch mit Hoeneß steht noch aus. "Um die Weihnachtszeit habe ich auch mal im Büro angerufen. Weil ich mit ihm reden und sauber auseinanderkommen wollte. Vielleicht hat ihn das nicht erreicht", sagte Bauermann: "Ich würde mich freuen, wenn man das mal nachholen könnte."

Gefallen haben dem früheren Bundestrainer, der neben seinem Engagement in Litauens Hauptstadt Wilna auch Nationalcoach Polens ist, die Umstände seines Abschieds aus München aber natürlich nicht. Gestört hätte ihn unter anderem "diese starke Polemik von ihm gegen mich".

Hoeneß hatte einige Tage nach der Trennung nachgetreten ("Realitätsverlust", "Mannschaft nicht fit"). Seitdem hat Bauermann die Spiele der Bayern ignoriert: "Ich habe kein einziges gesehen. Es ist so, als wenn man die Ex-Frau beim Essen mit einem anderen Mann beobachtet: Das schmerzt."

(sid/seeg)
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