Finale in der Basketball-Bundesliga Bayern hat in der Hitzeschlacht gegen Alba die Nase vorn

München · Bayern München hat das erste Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft gewonnen. Bei über 30 Grad in der Halle gelang dem Hauptrundensieger ein 88:81 gegen Pokalsieger Alba Berlin.

Bayern gewinnt erstes Finale gegen Alba
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Bayern München hat in der Hitzeschlacht kühlen Kopf bewahrt und das erste Finalspiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft gegen Alba Berlin gewonnen. Bei Temperaturen von über 30 Grad in der Halle setzte sich der Hauptrundensieger nach schwachem Beginn mit 88:81 (44:39) durch. In der best-of-five-Serie steht es damit 1:0, Pokalsieger Berlin hat am Donnerstag (18.15 Uhr/Sport1) zu Hause direkt Druck.

"Wir haben einen ganz, ganz, ganz kleinen Schritt gemacht", sagte Münchens Nationalspieler Yassin Idbihi bei Sport1: "Wir haben sehr gut verteidigt. Aber Alba verdient Respekt. Das war europäische Top-Klasse", lobte der 30-Jährige seinen Ex-Klub.

Vor dem Spiel im mit 6027 Zuschauern nicht ausverkauften Münchner Dome hatten fünf Fußball-Nationalspieler um Kapitän Philipp Lahm aus dem WM-Camp im fernen Brasilien ihre Unterstützung für die Bayern demonstriert. Das DFB-Quintett trug ein T-Shirt mit dem Konterfei von Trainer Svetislav Pesic, darunter stand der Schriftzug "Läuft!".

Davon konnte in der Anfangsphase aber keine Rede sein. Alba dominierte die Begegnung. Schnell zogen die Berliner davon, vor allem dank des gut aufgelegten Reggie Redding stand es kurz vor dem Ende des ersten Viertels 24:11 für die Gäste. Die Bayern fanden langsam ihren Rhythmus und holten auf.

Sven Schultze ließ sich im hitzigen Spiel zu einer Dummheit hinreißen. Der Alba-Routinier schlug seinem Gegenspieler Malcolm Delaney mit dem Ellbogen ins Gesicht. Die Schiedsrichter entschieden auf unsportliches Foul. Bayern bekam zwei Freiwürfe und Ballbesitz, kurz darauf sorgte Bryce Taylor für den Ausgleich (32:32).

Die Münchner, die seit dem Aufstieg vor drei Jahren keinen Titel geholt haben und um ihren ersten Meistertitel seit 1955 kämpfen, blieben am Drücker. Im zweiten Viertel gelang ein 12:2-Lauf, Alba hatte Schwierigkeiten und leistete sich viele Fouls. Zur Pause stand es aus Sicht der Gäste 39:44.

"Bayern hat 24 Freiwürfe geschossen, wir sieben. Das Spiel hat sich dadurch dramatisch verändert", sagte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi bei Sport1: "Es ist extrem physisch." Den Schiedsrichtern fehle es an einer klaren Linie. "Manchmal habe ich das Gefühl, es wird gewürfelt. Man muss sich darauf einstellen."

Alba, das am letzten Hauptrundenspieltag in München gewonnen hatte (80:72), tat sich nach der Kabinenansprache von Trainer Sasa Obradovic, ehemaliger Spieler und Zögling seines Gegenübers Pesic, weiterhin schwer. Heiko Schaffartzik, der im vergangenen Sommer zum Ärger der Berliner mit drei anderen Alba-Spielern nach München gewechselt war, brachte die Gastgeber Mitte des dritten Viertels erstmals auf 15 Punkte nach vorn (61:46).

Der achtmalige Meister Berlin, dem das fünfte Double der Vereinsgeschichte winkt, kam in der Schlussphase wieder ran (81:86), ließ aber viel zu viele Chancen liegen. Eine Siegchance erspielten sich die Gäste gegen die zeitweise unkonzentrierten Münchner nicht mehr. Redding (22) war bester Alba-Werfer, als Topscorer der Bayern kam Delaney auf 16 Punkte.

(sid)
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