Basketball Deutschland verliert auch im zweiten Spiel mit Nowitzki

Keine Power in der Offensive, viele einfache Fehler und der Superstar noch nicht in Topform: Die deutschen Basketballer haben trotz der Rückkehr von Dirk Nowitzki die zweite Enttäuschung in Folge erlebt und müssen sich bis zum EM-Start in knapp drei Wochen noch mächtig steigern. Der 37-jährige Nowitzki von den Dallas Mavericks unterlag mit dem enttäuschend schwachen Team von Bundestrainer Chris Fleming gegen Kroatien in Bremen klar mit 63:80 (27:39).

Deutschland und Dirk Nowitzki verlieren erneut gegen Kroatien
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Deutschland und Nowitzki verlieren erneut gegen Kroatien

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"Die Kroaten haben uns bewiesen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", sagte Nowitzki: "Wir haben hinten nicht gut gestanden und mit knapp über 60 Punkten vorne ist es schwer, eine solche Mannschaft zu schlagen." Flemings Analyse fiel nüchtern aus: "Als die Kroaten auf Zonenverteidigung umgestellt haben, haben wir unseren Rhythmus verloren. Aber die Erfahrung, so unschön sie auch ist, wird uns weiterhelfen."

Nowitzki konnte aufgrund der fehlenden Bindung zum Spiel nur selten sein Können aufblitzen lassen und brachte es in 25:02 Minuten auf sieben Punkte. "Ich muss noch besser in den Rhythmus finden mit der Mannschaft, das wird noch ein paar Tage dauern", sagte Nowitzki. Erfolgreichster Werfer der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) war der starke Dennis Schröder (19 Punkte). Am Freitag hatte es bei Nowitzkis erstem Länderspiel seit vier Jahren gegen die Kroaten bereits ein 72:74 nach Verlängerung gesetzt.

Wie schon bei der knappen Pleite in Zagreb stand Nowitzki an der Seite seiner beiden NBA-Kollegen Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Tibor Pleiß (Utah Jazz) auch in seinem 143. Länderspiel in der Startformation. Gerade einmal 20 Sekunden dauerte es, bis "Dirkules" unter dem Jubel der 9375 Zuschauer seinen ersten Sprungwurf aus der Halbdistanz mühelos versenkte.

Doch schon lange vor dem Anwurf wurde er bei seiner Rückkehr nach Deutschland frenetisch gefeiert. Erstmals seit fast vier Jahren absolvierte der gebürtige Würzburger wieder ein Länderspiel in der Heimat. Zuletzt hatte Nowitzki am 28. August 2011 in Berlin gegen Mazedonien auf dem Feld gestanden. Bei der anschließenden EM in Litauen verpasste das Team die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London, Nowitzki entschied sich daraufhin für eine Auszeit in der Nationalmannschaft.

Mit seinem Comeback in diesem Sommer ist nun wie schon 2008 die Hoffnung auf eine erneute Olympia-Teilnahme verbunden. Bei der EM (5. bis 20. September) mit der Vorrunde in Berlin geht es auch um die Tickets für die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro. 20 Tage vor dem Start des Turniers gegen Außenseiter Island findet Nowitzki nur langsam besser in die Abläufe der ansonsten sehr jungen Mannschaft, vor allem offensiv läuft zu wenig zusammen.

Auch in Bremen leistete sich das Team um die neuen Kapitäne Nowitzki und Heiko Schaffartzik trotz eines guten Starts (16:9) viele individuelle Fehler und geriet zu Beginn des zweiten Viertels erstmals in Rückstand (16:18). Der pfeilschnelle Point Guard Schröder konnte das Tempo nicht wie gewünscht kontrollieren, zudem haperte es unter dem Korb am nötigen Durchsetzungsvermögen. Nowitzki selbst zeigte ungewöhnliche Schwächen im Abschluss.

Seinen zweiten Korb erzielte der NBA-Champion von 2011 per Dreipunktwurf erst zum Start der zweiten Halbzeit, Kroatien zog bis zum Beginn des Schlussviertels vor allem durch ihre starke Distanzschützen bis auf 58:41 davon und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Nowitzki sah in der Schlussphase nur noch von der Bank aus zu.

In der Vorbereitung auf die EM präsentieren sich die deutschen Basketballer am kommenden Wochenende in Hamburg. Beim Supercup stehen von Freitag bis Sonntag Duelle mit Lettland, Polen und der Türkei auf dem Programm.

(sid)
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