"Kann den Unterschied machen" Nowitzki mit Spaß zurück beim Nationalteam

Dirk Nowitzki trainiert nach vier Jahren wieder mit der Basketball-Nationalmannschaft. Die Erwartungen an den NBA-Star sind gigantisch, er selbst muss die Euphorie bremsen.

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Nowitzki verkündet bei Sponsoren-Termin seine EM-Teilnahme

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Es wirkte so, als wäre Dirk Nowitzki nie weg gewesen. Als "völlig unspektakulär" beschrieb Basketball-Bundestrainer Chris Fleming das lange ersehnte erste Aufeinandertreffen des Teams mit dem NBA-Superstar beim Mittagessen im Trainingslager auf Mallorca. Nach vier Jahren wurde der 37-Jährige von den Dallas Mavericks erwartet problemlos aufgenommen. Nun nimmt Nowitzkis EM-Mission richtig Fahrt auf.

"Es war schön, nach der langen Zeit mit individuellem Training zum Team zu stoßen", sagte Nowitzki, der sich in den vergangenen Wochen mit seinem Mentor Holger Geschwindner auf die Europameisterschaft (5. bis 20. September) mit der Vorrunde in Berlin vorbereitet hatte.

Auf der Ferieninsel Mallorca stand der gebürtige Würzburger am Montag nun erstmals mit der jungen Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in der Halle: "Wir haben mit hoher Intensität trainiert, das hat gut getan und Spaß gemacht."

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Foto: dpa, ade hak

Einige seiner neuen Teamkollegen kannte Nowitzki bislang noch nicht persönlich. 2011 trug er bei der EM in Litauen zuletzt das Trikot mit der Nummer 14, viele aktuelle Nationalspieler waren da noch im Nachwuchs aktiv. "Wir haben ein interessantes junges Team. Ich werde aber noch einige Tage benötigen, bis ich in die Mannschaftsstruktur gefunden habe", sagte der Power Forward, der das Nationalteam einst zu WM-Bronze (2002) und EM-Silber (2005) führte.

Doch vor Nowitzkis erstem großen Heim-Turnier sind die Vorzeichen andere, und der 2,13-m-Hüne nahm sogleich seinen NBA-Kollegen Dennis Schröder in die Pflicht. Der 21 Jahre alte Point Guard der Atlanta Hawks müsse die Mannschaft führen, er habe als Spielmacher eine Schlüsselrolle inne. Ohnehin dürfe niemand schwächeln, um ein erfolgreiches Turnier zu spielen. "Ich kann ein Spiel nicht mehr so dominieren, wie ich es früher konnte", sagte Nowitzki in aller Deutlichkeit.

Und trotzdem sind die Erwartungen an die Lichtgestalt des deutschen Basketballs gigantisch. Nowitzki soll der DBB-Auswahl nicht nur den Weg in die EM-Finalrunde nach Lille/Frankreich weisen, sondern am besten gleich den zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro. Um eine Chance auf ein Rio-Ticket zu haben, muss mindestens Platz sechs her. Dann würde Nowitzki auch 2016 ein letztes Mal seine Knochen für die Nationalmannschaft hinhalten.

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Musterprofi Nowitzki dient dem Rest der Mannschaft als Vorbild - diese Rolle nahm er gleich am ersten Tag auf der spanischen Ferieninsel ein. "Dirk hat gut trainiert und sofort gezeigt, dass er den Unterschied ausmachen kann. Er strahlt Enthusiasmus und Leadership aus, das ist richtig gut für die junge Generation", sagte Fleming.

Bis Donnerstag soll entschieden werden, ob "Dirkules" bereits einen Tag später in Zagreb sein 142. Länderspiel bestreiten wird. Sollte sich der NBA-Champion von 2011 nach den ersten Trainingstagen in Absprache mit Fleming dagegen entscheiden, wird er sein Comeback am Sonntag (15.30 Uhr) in Bremen im zweiten Vergleich gegen Kroatien feiern.

Sechs oder sieben Testspiele soll Nowitzki vor der EM absolvieren. Die seien nötig, um nach dem Ende der NBA-Saison im Juni wieder richtig in den Rhythmus zu kommen. "Wenn die EM losgeht, will ich topfit sein", sagte Nowitzki.

(sid)
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