NBA-Profi in der Nationalmannschaft Dennis Schröder gibt Debüt bei den Großen

Leipzig · Mit einem Jahr Verspätung gibt Dennis Schröder am Sonntag beim Länderspiel gegen Finnland sein Debüt in der Basketball-Nationalmannschaft. Nach seiner Rookie-Saison in der NBA sieht sich der Spielmacher in einer Führungsrolle.

Dennis Schröder NBA: Das ist der Basketballer
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Das ist Dennis Schröder

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Foto: dpa/Soeren Stache

Die Kulisse kann Dennis Schröder nicht einschüchtern. Keine 10.000 Zuschauer sind da, wenn der 20-Jährige am Sonntag (14.00 Uhr/MDR) in der Arena Leipzig beim Länderspiel gegen Finnland sein Debüt im Basketball-Nationalteam gibt - mit Verspätung. Aus seiner ersten Saison in der nordamerikanischen Profiliga NBA ist der Point Guard der Atlanta Hawks ganz anderes gewohnt.

"Mein erstes Jahr, nochmal Rookie", sagt der Neue. Schröder beginnt mal wieder bei Null, zuletzt hat er für Deutschland 2012 in der U20 gespielt. Die schon für das vergangene Jahr vorgesehene Premiere im A-Team war geplatzt, weil sich Atlanta zierte und auch Schröder seine volle Konzentration auf das bevorstehende Abenteuer in der NBA legen wollte. Diesmal steht der Premiere nichts im Wege.

Podolski und Mertesacker sehen Schröder-Pleite
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Schröder freut es, dass er endlich dabei ist. "Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, mit den deutschen Spielern zusammen zu sein", meint der Nachzügler. Wie Elias Harris, Daniel Theis, Tim Ohlbrecht und Danilo Barthel war der große Hoffnungsträger erst Mitte der Woche im dritten Trainingslager zur Vorbereitung auf die EM-Qualifikation (10. bis 27. August) zum Team gestoßen.

Grund dafür war natürlich die NBA. Traditionell wird im Juli die Summer League ausgespielt. Talente laufen in der Hoffnung auf einen Vertrag auf, Rookies trainieren im Wettbewerb für ihr erstes Jahr, und ehemalige Rookies wie Schröder machen sich für ihr zweites Jahr fit. Die Klubs erwarten das, auch wenn die Spieler einen Vertrag in der Tasche haben.

Als Sophomore, so werden in den USA die Spieler im zweiten Jahr genannt, muss Schröder mehr zeigen. Er weiß das. Ordentlich hat sich die Nummer 17 des Draft-Jahrgangs 2013 nach seinem Abschied vom Bundesligisten Phantoms Braunschweig im Trikot der Hawks präsentiert. Nicht mehr und nicht weniger. In 49 von 82 Spielen der Hauptrunde kam er zum Einsatz und dabei im Schnitt auf 13 Minuten, 3,7 Punkte sowie 1,9 Assists. In allen Bereichen ist Luft nach oben.

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Die Einsätze in der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) werden dem 1,86 m großen Schröder bei seiner Entwicklung helfen. Unter dem neuen Bundestrainer Emir Mutapcic bekommt der Youngster sicher mehr Spielzeit als unter dem deutschstämmigen Hawks-Headcoach Mike Budenholzer.

Im Aufbau, auf der Position 1, hat der ehemals beste Nachwuchsspieler der Bundesliga (2013) viel Verantwortung - und möchte diese gerne übernehmen. "Ich will die Mannschaft neben Heiko Schaffartzik mitführen", sagte Schröder in Rotenburg/Fulda, wo sich das 18-köpfige DBB-Team auf das erste Heimspiel in diesem Sommer vorbereitet.

Vier Spieler will Mutapcic vor der Abreise nach Leipzig noch streichen. Nachdem die für die NBA freigestellten Akteure nun auch da sind, geht die Suche des 54-jährigen Bosniers nach dem Aufgebot für die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen, Österreich und Luxemburg erst richtig los.

Schröder muss sich keine Sorgen machen. Am Sonntag wird er spielen, und auch beim Supercup in Bamberg (1. bis 3. August) mit den Partien gegen Lettland, Israel sowie Russland ist er selbstverständlich dabei. Wenn er denn gesund bleibt.

(sid)
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