Nach bangen Monaten in russischer Haft So liefen Griners erste Tage in Freiheit

Phoenix · Nach bangen Monaten in russischer Haft ist Brittney Griner frei. Nun absolvierte sie nach ihrer spektakulären Rückkehr in die USA ein erstes Basketball-Training. Ob sie nach Monaten in russischer Gefangenschaft ihre Karriere fortsetzen wird, ist noch unklar.

Vor einem NBA-Basketballspiel gegen die Los Angeles Lakers in Detroit würdigte die Organisation der Detroit Pistons die kürzlich erfolgte Freilassung der WNBA-Spielerin Brittney Griner aus Russland.

Vor einem NBA-Basketballspiel gegen die Los Angeles Lakers in Detroit würdigte die Organisation der Detroit Pistons die kürzlich erfolgte Freilassung der WNBA-Spielerin Brittney Griner aus Russland.

Foto: dpa/Jose Juarez

Brittney Griner ließ es direkt krachen. Ihr erstes Training nach der monatelangen Tortur in russischer Gefangenschaft begann die US-Basketball-Starspielerin mit einem Dunk. „Es geht ihr sehr, sehr gut. Sie scheint es auf eine unglaubliche Art und Weise durchgestanden zu haben“, sagte Griners Agentin Lindsay Kagawa Colas bei ESPN über die 32-Jährige, deren Schicksal weltweit Beachtung findet. Ihre sportliche Zukunft ist noch offen.

Griner geht erst einmal weiter auf einem Militärstützpunkt in San Antonio/Texas Schritte Richtung Normalität, nachdem sie Ende vergangener Woche durch einen spektakulären Gefangenenaustausch gegen den russischen Waffenhändler Wladimir But plötzlich wieder frei war. Ihr Martyrium hatte im Februar begonnen, als sie wegen Drogenbesitzes in Moskau festgenommen und später zu neun Jahren Haft verurteilt worden war. Zuletzt war sie in eine Strafkolonie in der Republik Mordowien verbracht worden.

Nun weilt die 206 Zentimeter große Athletin mit ihrer Frau Cherelle im Hotel auf der Militärbasis. Sie wurde gesundheitlich durchgecheckt, hat einen Haarschnitt erhalten und beginnt langsam über ihre Zukunft nachzudenken. Ob Griner wieder in der WNBA für Phoenix Mercury auflaufen wird, ist noch nicht klar. „Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Zeitplan für ihre Rückkehr“, sagte Colas: „Sie integriert sich wieder in eine Welt, die sich für sie verändert hat.“

Auch mit Blick auf die Karriere. Für sportliche Engagements nach Europa zu reisen, wie es die zweimalige Olympiasiegerin im Februar vorhatte, ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr so einfach möglich. „Es ist kein Schicksal, das sie sich gewünscht hat“, sagte Colas: „Aber ich denke, sie wird versuchen, ihren Ruhm für das Gute zu nutzen.“

Sie kündigte an, dass es noch in dieser Woche ein erstes Statement von Griner selbst geben könnte.

(sid)
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