Borussias Präsident Rolf Königs „Titel im Sommer? Damit gehen wir vorsichtig um“
Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbachs Präsident Rolf Königs sprach beim Deutsch-Chinesischen Wirtschaftstag über das Wachstum des Bundesliga-Spitzenreiters und über die sportliche Lage und Borussias Zielen in China.
Rolf Königs hat derzeit gute Laune. Borussia Mönchengladbachs Präsident ist auch ein international tätiger Unternehmer und begrüßte in dieser Doppelfunktion am Dienstag beim Deutsch-Chinesischen Wirtschaftstag im Borussia-Park rund 200 Gäste aus der Wirtschaft. Er berichtete ihnen nicht nur, wie Borussia allein im vergangenen Jahr gewachsen ist und welche Ziele der Klub mit seinen Aktivitäten in China verfolgt, sondern sprach auch über die aktuelle sportliche Situation beim Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga: „Wir sind Tabellenführer und wollen es natürlich auch bleiben. Es gibt da ja einen Titel wie den Herbstmeister, und dann gibt es ja sogar noch einen ganz anderen Titel im Sommer, aber damit gehen wir ganz vorsichtig um.“
Während Gladbachs Fans von der Meisterschaft singen und träumen, kann die Mannschaft am Samstag im Spitzenspiel gegen den FC Bayern einen großen Schritt machen, dass der Klub immerhin auf Platz eins überwintert. Was wiederum der Vermarktung Borussias in China sicher nicht schaden würde, wobei sich Borussia nicht nur als Vermarkter in eigener Sache in der Volksrepublik versteht, sondern auch als fußballerischer Entwicklungshelfer. China hat sich immerhin vorgenommen, im Jahr 2050 Weltmeister zu werden.

Das ist Gladbach-Präsident Rolf Königs
Lehrer und Trainer werden durch Borussia etwa in der Mönchengladbacher Partnerstadt Suqian ausgebildet. Kinder sollen zu Spielern und Persönlichkeiten entwickelt, Fußball-Begeisterung entfacht, Wettbewerbsstrukturen aufgebaut und der sportliche und kulturelle Austausch vorangetrieben werden, sagte Peter Hambüchen, Borussias Internationalisierungsbeauftragter. „Wir wollen in China interagieren und nicht der Klub sein, der schnelle Kasse macht“, sagte Hambüchen. Im Mai war erstmals die Profimannschaft auf China-Reise, und das macht sich auch in der Reichweite bemerkbar: Die Zahl der Follower Borussias im chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo hat sich seit Mai 2018 auf jetzt knapp 800.000 verdoppelt, die Zahl der Videoabrufe im Netz im selben Zeitraum verdreißigfacht. In Shanghai und Guangzhou gebe es mittlerweile Borussia-Fanclubs. „Die Begeisterung ist angekommen“, sagte Hambüchen und zeigte ein Video, in dem chinesische Borussia-Fans in einer Kneipe ein Tor bejubeln mit: „Döp döp döp...“.