Bittere Enttäuschung für Bayern-Basketballer Titelverteidiger München scheitert im Viertelfinale beim "Finalturnier dahoam"

München · Titelverteidiger und Topfavorit Bayern München ist beim Finalturnier der Basketball-Bundesliga bereits im Viertelfinale an Ludwigsburg gescheitert. Für den Gastgeber eine herbe Enttäuschung.

 Teyvon Myers vom MHP Riesen Ludwigsburg (r) und Paul Zipser vom FC Bayern München in Aktion.

Teyvon Myers vom MHP Riesen Ludwigsburg (r) und Paul Zipser vom FC Bayern München in Aktion.

Foto: dpa/Tilo Wiedensohler

Mit hängendem Kopf verließ Uli Hoeneß direkt nach der Schlusssirene den leeren Audi Dome. Der Ehrenpräsident von Bayern München war nach dem geplatzten Traum vom Triumph beim "Finalturnier dahoam" in der Basketball Bundesliga (BBL) sichtlich niedergeschlagen.

Der Titelverteidiger und Gastgeber gewann zwar das hochspannende Viertelfinal-Rückspiel gegen den Geheimfavoriten MHP Riesen Ludwigsburg mit 74:73 (45:36), verpasste durch das 83:87 im Hinspiel aber nach einer Nervenschlacht im letzten Viertel denkbar knapp erstmals nach 2012 das Halbfinale.

"Der Sieg war leider nicht hoch genug. Wir hatten ein gutes Spiel, wir hatten unsere Chancen, aber am Ende haben wir keine guten Entscheidungen getroffen", sagte Bayern-Coach Oliver Kostic bei MagentaSport. Geschäftsführer Marko Pesic schloss eine Trainerdiskussion nach dem verpassten Titel-Hattrick zunächst aus: "Ich will keiner Person einen Vorwurf machen, das wäre respektlos."

Die Bayern gaben das Spiel in den letzten Augenblicken noch aus der Hand, für die Ludwigsburger überzeugte der überragende Marcos Knight als bester Werfer mit 20 Punkten. Im Halbfinale trifft die Mannschaft von Headcoach John Patrick auf ratiopharm Ulm, das am Abend gegen die Fraport Skyliners nach dem 101:61-Kantersieg im Hinspiel ein 96:69 (47:48) im zweiten Duell folgen ließ und nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte weiter ungeschlagen ist.

Die Bayern, die bereits in der Gruppenphase zweimal als Verlierer vom Feld gegangen waren, wurden ihrer Favoritenrolle in der heimischen Halle hingegen nicht gerecht. Dabei legten die Gastgeber gegen die Ludwigsburger im Vergleich zum Hinspiel ihre Schwäche am Brett ab, holten mehr Rebounds und agierten zunächst aggressiver. Während die Ludwigsburger massive Probleme aus der Distanz hatten, überzeugte die im bisherigen Turnierverlauf eher verunsicherte Mannschaft von Kostic in der ersten Hälfte mit einer verbesserten Defensivleistung.

Das sah auch Hoeneß so. "Unsere Mannschaft hat im Vergleich zu den letzten Spielen eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt", sagte Hoeneß in der Halbzeitpause bei MagentaSport: "Sie wollen unbedingt ins Halbfinale." Besonders Paul Zipser sorgte bei seinen Mitspielern mit wuchtigen Dunks und guten Distanzwürfen mehrmals für laute Jubelschreie.

Auch Hoeneß fieberte auf den sonst leeren Rängen mit einer knallroten Mund-Nasen-Maske immer wieder enthusiastisch mit. Ludwigsburg ließ sich allerdings nie abhängen. Vor allem Knight hielt den Außenseiter im Spiel, am Ende des dritten Viertels herrschten ausgeglichene Verhältnisse. Im abschließenden Durchgang behielten die Ludwigsburger in einer hart umkämpften Nervenschlacht den kühleren Kopf.

(SID)
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