Alba vergibt ersten Titel-Matchball München verdirbt Berlins Meister-Party

Berlin · Alba Berlin hat den ersten Matchball im BBL-Finale vergeben. Am Sonntag bietet sich die nächste Chance. Bayern München beschwört den Teamgeist.

 Albas Jaleen Smith (l) kämpft gegen Augustine Rubit von Bayern München um den Ball.

Albas Jaleen Smith (l) kämpft gegen Augustine Rubit von Bayern München um den Ball.

Foto: dpa/Andreas Gora

Das Bier war kaltgestellt, die Meistershirts lagen griffbereit, 14.500 Fans in der Halle sorgten für die passende Kulisse - doch die fest eingeplante Party bei Alba Berlin fiel aus. 60:90! Die böse Klatsche im dritten Finalspiel der Basketball Bundesliga (BBL) am Freitagabend gegen Bayern München hatte in Berlin so niemand kommen sehen.

„Wir waren teilweise wie gelähmt“, sagte Alba-Headcoach Israel Gonzalez: „Die Bayern haben viel, viel besser als wir gespielt. Sie haben alles besser gemacht als wir.“ Kapitän Luke Sikma sprach von einem „Tritt in den Hintern“.

19 Siege in Serie hatten die Albatrosse zuvor gefeiert. Bamberg und Ludwigsburg hatte Berlin auf dem Weg ins Finale per „Sweep“ ausgeschaltet, dass die ersatzgeschwächten Münchner folgen würden, schien fast schon ausgemacht. Stattdessen wurde die Entscheidung vertagt, das Momentum ist verloren.

Die Bayern verkürzten in der Best-of-five-Serie auf 1:2. Am Sonntag (15.00 Uhr/MagentaSport und Sport1) kann der Ausgleich gelingen, die Entscheidung würde am folgenden Mittwoch (20.30 Uhr/Magenta und Sport1) in der Hauptstadt fallen.

Wer nach dem Erfolg in Berlin Bayern-Trainer Andrea Trinchieri zuhörte, konnte jedoch glauben, dass sich Alba die Vorbereitungen für ein mögliches fünftes Spiel sparen kann. „Man konnte es förmlich riechen. Die Party lag in der Luft. Ich weiß um die Situation. Ich bin realistisch. Wir haben die Party nur verschoben“, sagte Trinchieri.

Vor allem die Personalsorgen waren der Grund für Trinchieris Pessimismus. Anders als Alba können die Münchner personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Leistungsträger wie Vladimir Lucic fehlen auch am Sonntag. „Ich bin glücklich mit den Spielern, die ich zur Verfügung habe. Aber wir müssen einen Weg finden, wie wir regenerieren können. Wir haben heute viel Energie verbraucht“, sagte Trinchieri.

Denn die Münchner Party-Crasher waren Berlin in fast allen Belangen überlegen. Angeführt von den Top-Scorern Nick Weiler-Babb und Deshaun Thomas (beide 19 Punkte) zeigten die Bayern von Beginn an enormen Einsatz, schon im ersten Viertel lag der Vorsprung zwischenzeitlich bei elf Punkten.

In der Folge wuchs das Polster, der Sieg geriet nie in Gefahr. „Wir wollten einfach den Kampf aufgeben“, sagte Trinchieri und forderte von seinen Spielern für den Rest der Serie nur eines ein: „Niemals aufgeben!“

(SID)
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