Nach Coup beim WNBA-Draft Sabally wünscht sich ein „Date“ mit Dirk Nowitzki

Dallas · Das deutsche Toptalent Satou Sabally will sich nach ihrem Coup beim Draft der WNBA keinen Druck machen und hat zunächst nur eine Sache im Kopf: ein Treffen mit Dirk.

 Satou Sabally (l), College-Basketballerin der Universität von Oregon, im Duell mit Jaelyn Brown von der Universität Kalifornien.

Satou Sabally (l), College-Basketballerin der Universität von Oregon, im Duell mit Jaelyn Brown von der Universität Kalifornien.

Foto: dpa/Ben Margot

Jetzt noch ein "Date" mit dem großen Dirk Nowitzki, ein paar Trainingseinheiten mit ihrem Idol - und die wunderbare Welt der Satou Sabally wäre perfekt. "Das wäre super. Und wenn er es mir nicht anbietet, werde ich ihn auf jeden Fall fragen", sagte die deutsche Basketball-Nationalspielerin dem SID, nachdem sie beim Draft der US-Frauenliga WNBA bereits an Nummer zwei von den Dallas Wings gezogen worden war.

Dass es in der texanischen Metropole wirklich zu einem Treffen kommen wird, steht außer Zweifel. Schließlich hatte sich "The Great Dirk" schon selbst bei der deutschen Nationalspielerin gemeldet. "Willkommen Satou Sabally, Dallas ist ein großartiger Ort. Auf geht's", schrieb er auf Twitter und ergänzte bei Instagram: "Ich werde dich und deine Karriere verfolgen, viel Glück! Wir sprechen uns."

Scheu vor großen Namen kennt Sabally keine. "Wenn meine Interviews vorbei sind und ich atmen kann", werde sie den Kontakt mit Nowitzki suchen, der seine NBA-Karriere im vergangenen Jahr nach 21 Jahren im Trikot der Mavericks beendet hatte. Der Weg des Würzburgers soll ihr die Richtung vorgeben. "Er hat den deutschen Basketball wirklich enorm inspiriert und ich hoffe, dass ich den gleichen Einfluss habe", sagte Sabally.

Den wegen der Coronakrise online durchgeführten Draft in der Nacht zum Samstag erlebte sie auf dem heimischen Sofa in Eugene mit. Und als klar war, dass es in die Dirk-Nowitzki-Stadt geht, war das Glück vollkommen. "Verrückt, oh mein Gott", stammelte Sabally, "das ist mein größter Tag." Die folgende Nacht wurde dagegen schwierig. "Ich konnte erstmal gar nicht schlafen", sagte Sabally, im Kopf drehte sich alles.

Schließlich stehen für die Berlinerin große Veränderungen an. "Heute trete sich eine neue Reise an, in die WNBA. Ich bin ein Kind der USA, von Gambia und Deutschland. Für mich sind diese Wurzeln so wichtig an meinem größten Tag", twitterte Sabally. Für Wings-Boss Greg Bibb hat die gebürtige US-Amerikanerin "die Chance, ein Generationentalent" zu sein.

Die 1,93 Meter große Flügelspielerin hatte ihr Starpotenzial im College-Team der Oregon Ducks unter Beweis gestellt. Bei den Ducks legte Sabally mit durchschnittlich 16,2 Punkten, 6,9 Rebounds and 2,3 Assists in der vergangenen Saison starke Werte hin. In der WNBA winkt ihr nun ein Basis-Jahresgehalt von 68.000 US-Dollar (rund 63.000 Euro), das in den Folgejahren deutlich ansteigen dürfte.

Saballys Team Dallas sicherte sich mit Luisa Geiselsöder (20/Pick Nummer 21) sogar die Dienste einer weiteren deutschen Spielerin. Leonie Fiebich (20/Pick 22) geht zu den Los Angeles Sparks. "Dieser Draft zeigt eindrucksvoll, dass in Deutschland im weiblichen Nachwuchsbasketball in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet wurde", sagte Armin Andres, Vizepräsident für Leistungssport beim Deutschen Basketball Bund (DBB).

Wann das Trio das erste Mal das Parkett in der WNBA betritt, ist aufgrund der Coronakrise offen. Ursprünglich war der Start der neuen Spielzeit für den 15. Mai angesetzt, der Termin ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

(sid/old)
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