Ehrung für Basketball-Ikone Für immer 14 - Nowitzkis Trikot unter das Hallendach gezogen

Köln · Der deutsche Basketball verneigt sich vor seinem Größten. Vor dem ersten Spiel des DBB-Teams bei der Heim-EM wird Dirk Nowitzkis Trikot mit der Nummer 14 unter das Hallendach der Kölner Lanxess Arena gezogen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt den 44-Jährigen mit emotionalen Worten.

 Dirk Nowitzki.

Dirk Nowitzki.

Foto: dpa/Marius Becker

Dirk Nowitzki hatte sich in Schale geworfen. Im feinen Zwirn und unter dem tosenden Applaus der Fans betrat der 44 Jahre alte ehemalige Basketball-Superstar das Parkett in der Kölner Lanxess Arena. Es folgten „MVP-Sprechchöre“ für einen, der die Wertschätzung zwar genießt, das Rampenlicht aber lieber anderen überlässt. Doch kurz vor dem Anwurf der deutschen Basketball-Nationalmannschaft bei der EM gegen Frankreich waren alle Blicke noch einmal auf ihn gerichtet. Aus ganz besonderem Grund: Der deutsche Basketball verneigte sich vor seinem Größten.

„Es ist mir eine Riesen-Ehre. Ich habe immer gerne für mein Land gespielt - und immer alles gegeben. Deshalb bedeutet mir das sehr, sehr viel“, sagte Nowitzki, dessen Trikot mit der Rückennummer 14 am Donnerstagabend nach einer beispiellosen Karriere unter das Hallendach in Köln gezogen wurde. Fortan wird ein weißes Jersey gut sichtbar in der Lanxess Arena hängen. 1997-2015 stand unter der Rückennummer. Ein Novum. Erstmals wurde das Trikot eines deutschen Nationalspielers „retired“, also künftig nicht mehr vergeben - und natürlich ist es die 14 von Nowitzki. Schon seit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft 2015 wurde sein Trikot mit der Nummer 14 nur noch von Fans getragen, nun wurde es auch ganz offiziell und endgültig aus dem Verkehr gezogen.

Nowitzki-Trikot mit der Nummer 14 unters Hallendach gezogen
7 Bilder

Nowitzki-Trikot mit der Nummer 14 unters Hallendach gezogen

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Nowitzki Bedankte sich in seiner Rede unter anderem bei früheren Mitspielern, Weggefährten, Trainern, der Familie, seiner Ehefrau Jessica und den drei Kindern. Zahlreiche Weggefährten und Prominente wollten sich die Zeremonie nicht entgehen lassen. So waren neben Mavericks-Besitzer Mark Cuban und Jason Kidd, ehemaliger Mitspieler in Dallas, auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Halle. „Wir wollen einen der besten Basketballspieler aller Zeiten ehren. Lieber Dirk Nowitzki, Ihre Rekorde und Erfolge sind legendär. Respekt und Achtung Ihnen gegenüber sind nach wie vor riesengroß“, sagte Steinmeier, der nicht nur Nowitzkis sportliche Karriere würdigte, sondern auch seine menschliche Seite lobte. „Um dauerhaft ein Held zu bleiben, dafür reicht alleine die sportliche Leistung nicht aus“, sagte Steinmeier. Nowitzkis soziales Engagement habe ihn überall auf der Welt Anerkennung gebracht: „Mit ihrer Art zu spielen haben sie Millionen Menschen begeistert, mit ihrem Engagement geben sie Millionen Menschen Hoffnung.“

Für Nowitzki wiederholte sich mit dem Abschied ein Stück Geschichte. Die sehr exklusive Trikot-Ehre war ihm erst Anfang Januar bei den Dallas Mavericks zuteil geworden, die seine 41 aus dem Verkehr und unter die Hallendecke gezogen hatten. Nach „41 Forever“, Motto der Zeremonie in Dallas, hieß es nun „14 Forever“.

Schon im Vorfeld der Zeremonie hatte Nowitzki gesagt, dass es eine „Riesenehre“ für ihn sei – und er voller Vorfreude auf einen „unvergesslichen Abend“ blicke. „Wenn es jemand verdient hat, dann Du. Du warst immer bereit für Deutschland zu spielen und hast für die Herren unglaubliche Leistungen gebracht“, sagte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bundes.

153-mal hat der 2,11m-Riese für Deutschland gespielt. Er führte das DBB-Team zu EM-Silber 2005, WM-Bronze 2002 und zu Olympia in Peking 2008, wo er die deutsche Fahne tragen durfte. Sein größter Moment im Nationalteam. Olympia sei schließlich sein Kindheitstraum gewesen. Nun also der krönende Schlusspunkt bei der Heim-EM, die Nowitzki als Botschafter begleitet.

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