"Es war ein bittete Gang zum Gericht" Basketball: Brandt Hagen meldet Insolvenz an

Hagen (rpo). Bereits am Montag hat Brandt Hagen beim Amtsgericht Hagen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Basketball-Bundesligist steht damit vor dem Aus.

Ob das für Samstag angesetzte Punktspiel gegen den TSK Würzburg stattfinden wird, ist noch ungewiss. "Es war ein bitterer Gang zum Gericht", sagte der Präsident des Traditionsclubs, Ludwig Heimann.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dirk Andres von der Sozietät Andres & Schneider aus Düsseldorf bestellt. "Wie es weitergeht, hängt einzig und allein von der Bewertung des Insolvenzverwalters ab", erklärte Hagens Geschäftsführer Thomas Aumer. Andres wird in den nächsten Tagen gemeinsam mit der Club- Führung ausloten, ob es trotz der prekären finanziellen Situation eine Zukunftsperspektive für den Verein gibt.

Insgesamt sollen dem Club etwa 400 000 Euro zur Finanzierung der laufenden Saison fehlen. Auch eine große Spendenaktion, die seit vergangenem Freitag etwa 200 000 Euro eingebracht hat, konnte den Gang zum Amtsgericht nicht mehr verhindern. "Wir haben keinen Cent Vermögen", sagte Heimann. Die Spieler der Bundesliga-Mannschaft haben noch kein November-Gehalt bekommen.

Schon zu Saisonbeginn war der Verein in eine bedrohliche finanzielle Schieflage geraten. Doch eine Fan-Aktion verhalf noch zur Lizenzerteilung. Nach der Genehmigung einer Landesbürgschaft zum Bau einer neuen Halle in Hagen schien die Krise abgewendet zu sein. Die alte Spielstätte Ischelandhalle hatte die Vorgaben der Liga nicht mehr erfüllt. Doch der zeitlich begrenzte Umzug nach Dortmund brachte nicht den erhofften Ertrag: Statt der erhofften 2300 Fans zahlten durchschnittlich nur 1000 Fans in der Helmut Körnig-Halle Eintritt.

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