Kritische Haltung bewahren Baar will im IOC "weitermachen"

Köln (sid). Der deutsche Athletenvertreter im Internationalen Olympischen Komitee (IOC), Roland Baar, will sein Tätigkeit im IOC auch nach den Olympischen Spielen 2000 in Sydney fortsetzen. "Es hat eine Weile gedauert, alles abzuwägen. Aber ich habe mich entschieden und möchte weitermachen", bestätigte der ehemalige Ruder-Weltmeister im Interview mit dem Deutschlandfunk.

Ausschlaggebend für seine Entscheidung waren die Unterstützung durch den deutschen Sport und dessen Aktivenvertretung. Bei der Frage, ob er im IOC etwas bewegen könne, sei er zu einer positiven Antwort gekommen: "Es ist noch viel zu tun im IOC. Wir haben jetzt etwas angeschoben, müssen aber noch viel mehr erreichen. Von daher wünsche ich mir, dass in die Athleten-Kommission eine Kontinuität hineinkommt, um diese Ziele zu verfolgen."

In Zukunft will Baar seine kritische Haltung auch in Fragen bewahren, in denen es eine Übereinstimmung mit dem deutschen Exektivmitglied Thomas Bach nicht geben sollte: "Das gehört zum neuen Verständnis im IOC, dass man auch öffentlich kritisch miteinander umgehen kann. Warum denn auch nicht?"

Als Konsequenz aus dem Olympia-Bestechungsskandal hatte das IOC Ende 1999 durch die Novellierung der IOC-Charta eine Quote von 15 Athletenvertretern für die IOC-Vollversammlung festgesetzt. Der 34-jährige Baar, mit dem Deutschland-Achter Medaillengewinner bei den Spielen 1988 und 1992, ist seit 1996 Mitglied der Athleten-Kommission und seit Dezember vergangenen Jahres neben Walther Tröger und Thomas Bach drittes deutsches IOC-Mitglied. Zu seiner früher geäußerten Auffassung, das IOC sei nicht demokratisierbar, sagte Baar: "Ich bin viel zu positiv denkend, als dass ich dies auf ewig so sagen könnte."

(RPO Archiv)
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