Alle Sport-Artikel vom 12. Januar 2004
Auch Sauber präsentiert neuen Flitzer
Auch Sauber präsentiert neuen Flitzer

Motor kommt wieder von FerrariAuch Sauber präsentiert neuen Flitzer

Salzburg (rpo). Als zweites Team nach BMW-Williams hat der Schweizer Rennstall Sauber seinen Flitzer für die neue Formel 1-Saison präsentiert. 1000 Gäste waren zu der großen Show geladen.Der C23 ist eine Weiterentwicklung des C22, wird wie seine Vorgänger von einem Ferrari-Motor angetrieben, ist aber kompakter und leichter. "Ich hoffe, er ist deshalb auch schneller", sagte Teamchef Peter Sauber bei der Vorstellung in einem Hangar auf dem Flughafen Salzburg. Die ersten Testfahrten der neuen Piloten Giancarlo Fisichella (Italien) und Felipe Massa (Brasilien) erfolgen bereits am Mittwoch in Valencia. Für die am 7. März in Melbourne beginnende WM-Saison hat sich das eidgenössische Team viel vorgenommen. "Unser Ziel für 2004 ist ganz klar eine Leistungssteigerung. Inwieweit wir das schaffen, hängt davon ab, wie schnell wir die Ergebnisse der Arbeit im neuen Windkanal auf die Rennstrecke umsetzen können", meinte Sauber, der sich aber nicht auf einen Platz in der Konstrukteurs-Wertung festlegen wollte. 2003 hatte der Rennstall unter anderem dank der Hilfe von Frentzen und Heidfeld mit 19 Punkten Rang sechs belegt. Die beiden deutschen Piloten erhielten am Ende der Saison allerdings keinen neuen Vertrag und mussten Fisichella sowie dem bisherigen Ferrari-Testfahrer Massa Platz machen. Ein großes Plus im Vergleich zur WM-Saison 2003 dürfte für Sauber der im Dezember eingeweihte, mehrere zehntausend Euro teure Windkanal sein. "Die ersten neuen aerodynamischen Komponenten, die in der eigenen Anlage getestet wurden, dürfen wir im April in Imola beim Großen Preis von San Marino erwarten", sagte Saubers Technischer Direktor Willi Rampf. Die Präsentation erfolgte in Salzburg, da der Sauber-Hauptsponsor dort beheimatet ist.

Erster Start von Marion Jones seit September 2002

Sprintstar tritt in New York anErster Start von Marion Jones seit September 2002

Raleigh (rpo). Sprintstar und Olympiasiegerin Marion Jones aus den USA wird am 6. Februar erstmals nach ihrer Babypause wieder an den Start gehen. Zuletzt lief sie im September 2002. Ihr letzter Hallenauftritt liegt sogar noch länger zurück.Skip Stolley, Vizepräsident der Millrose Games in New York, bestätigte am Montag, dass der Sprint-Star nach der Geburt von Sohn Tim bei dem Traditionsmeeting ein Comeback feiern wird. Gegnerinnen sollen die amerikanischen Weltklasseläuferinnen Torri Edwards, Inger Miller, Angela Williams und Jungstar Allyson Felix sein. Derzeit bereitet sich Marion Jones zusammen mit Ehemann Tim Montgomery, Weltrekordler über 100 m, auf den Cayman-Inseln nördlich von Jamaika auf den nächsten Karriereabschnitt vor. Bei Olympia im August in Athen will sie ihren fünf Medaillen von Sydney 2000 weiteres Edelmetall folgen lassen, doch bisher steht noch nicht fest, in welchen Wettbewerben sie starten will. Letztmals in der Halle war Marion Jones 1998 in Maebashi/Japan angetreten.

Hockey: Niederlage auf Weltklasse-Niveau

Erste Schlappe beim Sultan-Azlan-Shah-Cup in MalaysiaHockey: Niederlage auf Weltklasse-Niveau

Kuala/Lumpur (rpo). Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren hat beim Sultan-Azlan-Shah-Cup in Malaysia nach einem Weltklassespiel ihre erste Niederlage einstecken müssen. Dennoch ist für die Mannschaft das Turnier noch nicht verloren.In einem hochklassigen Spiel musste der Weltmeister gegen Pakistan mit 3:4 (1:0) die erste Niederlage hinnehmen, kann aber dennoch am Mittwoch (9.05 Uhr MEZ) im nächsten Spiel mit einem Erfolg gegen Vizeeuropameister Spanien den vorzeitigen Finaleinzug am Sonntag sicherstellen, den die noch ungeschlagenen Asiaten praktisch schon sicher haben. Trotz der bislang besten Turnierleistung der ohne Vorbereitung angereisten deutschen Mannschaft reichte es gegen die Pakistani nicht zum Erfolg. Der weltbeste Strafeckenschütze Sohail Abbas gewann mit verwandelten zwei Ecken und einem Siebenmeter (42., 51., 59.) das Duell gegen seinen Hamburger Klubkollegen Clemens Arnold im deutschen Tor klar. Die Entscheidung besorgte der für Gladbach spielende Muhammad Nadeem (65.). Das sehr konzentriert auftretende deutsche Team war durch den Mülheimer Timo Weß (34.), Benjamin Köpp aus Hamburg (45.) und dem Münchner Björn Michel (53.) dreimal in Führung gegangen. Revanche angekündigtBundestrainer Bernhard Peters war trotz der Niederlage zufrieden und kündigte für die Olympischen Spiele mutig an: "Im August in Athen werden wir die Pakistanis schlagen." Sein Team hatte deutliche Feldvorteile gegen die seit wenigen Wochen vom Niederländer Roelant Oltmans gecoachten Asiaten, lief jedoch immer wieder in deren blitzschnelle Konter. "Wir haben heute gesehen, woran wir arbeiten müssen", sagte Peters, "solche Niederlagen schweißen zusammen. Ich bin stolz auf die Leistung der Mannschaft." Im gesamten Match hatte Pakistan nur noch drei weitere Torgelegenheiten, während das deutsche Team diesmal keine Strafecke nutzen konnte. Auch in der Schlussphase hatte sie noch zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten durch diese Standardsituation. Im Match gegen Spanien, einer Neuauflage des EM-Finals von Barcelona, wird Peters auch wieder Verteidiger Michael Green einsetzen können, der wegen einer fiebrigen Infektion gegen Pakistan noch fehlte.

Gerhard Poschner vor dem Bundesliga-Comeback

Ex-Dortmunder spielt bei 1860 München vorGerhard Poschner vor dem Bundesliga-Comeback

Alanya (rpo). Der langjährige Spanien-Legionär Gerhard Poschner steht allem Anschein nach vor einem Comeback in der Bundesliga. Im Trainingslager von 1860 München hat der Ex-Dortmunder bei Trainer Falko Götz (Foto) bisher jedenfalls einen guten Eindruck hinterlassen.Fußball-Bundesligist 1860 München gewann dabei im Rahmen seines Trainingslagers in Alanya in der Türkei ein Testspiel gegen den ukrainischen Uefa-Cup-Teilnehmer Dnjepr Dnjepropetrowsk mit 3:2 (0:1). Die Tore für die "Löwen" vor rund 200 Zuschauern im Stadion des türkischen Drittligisten Konaklispor erzielten Marcus Pürk und Kapitän Markus Schroth, der zweimal traf. Trainer Falko Götz setzte insgesamt 22 Spieler ein, darunter eine Halbzeit lang auch "Gastspieler" Gerhard Poschner. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt beim spanischen Zweitligisten Polideportivo Ejido spielte, wird die Münchner in der Rückrunde möglicherweise verstärken. "Es könnte sich in den nächsten Tagen etwas tun. Wir warten jetzt noch mal zwei Spiele ab, aber es sieht gut aus", sagte Götz vor der Partie dem kicker. Am Donnerstag bestreiten die Sechziger, die insgesamt elf Tage in Alanya trainieren, einen weiteres Freundschaftsspiel gegen den niederländischen Ehrendivisionär NEC Nijmegen.

Psssst! Lärmverbot für Fußball-Fans

Club überlegt umzuziehenPsssst! Lärmverbot für Fußball-Fans

Cambridge (rpo). In der altehrwürdigen englischen Universitätsstadt Cambridge gelten für Fußballfans die Regeln des guten Benimms: Weil sich immer wieder Anwohner belästigt fühlen, sind die Ordner angehalten, die Fans zu Ruhe und Ordnung zu bringen.Betroffen sind die Anhänger des Klubs Cambridge City. Die Anwohner rund um das heimische Stadion "Old folk" fühlen sich belästigt. "Wir haben schon seit Jahren Probleme und Ärger mit dem Stadtrat von Cambridge. Anwohner haben sich beschwert", erklärte Klubchef Arthur Eastham. Vor allem Anhänger der Gastmannschaften stellen ein Problem dar - zuletzt sorgte die Trommel eines Gästefans für reichlich Unruhe auf der Tribüne und bei den Anwohnern. Aussicht auf Besserung ist allerdings in Sicht. Der finanziell angeschlagene Klub überlegt, das Stadiongelände zu verkaufen und in einen anderen Stadtteil von Cambridge umzuziehen. Die Fans werden diese Entscheidung wohl mit lautstarkem Applaus begrüßen...

Paris-Dakar: Entscheidender Trumpf auf dem Beifahrersitz

Andreas Schulz führte Jutta Kleinschmidt zum Rallye-TriumphParis-Dakar: Entscheidender Trumpf auf dem Beifahrersitz

Bobo-Dioulasso (rpo). Er sitzt neben Geheimfavoritin Andrea Mayer auf dem Beifahrersitz und kennt die Wüste wie seine Westentasche: Beifahrer Andreas Schulz könnte wie schon damals neben Jutta Kleinschmidt zum rennentscheidenden Trumpf für die Mitsubishi-Pilotin werden.

Schuldenspirale: Profifußball im "Wettlauf mit dem Tod"

Bundesliga mit 700 Millionen Euro verschuldetSchuldenspirale: Profifußball im "Wettlauf mit dem Tod"

Neuss (rpo). Dass italienische Vereine sehenden Auges in den finanziellen Ruin gesteuert sind, ist mittlerweile bekannt. Doch ist auch die Bundesliga mit sage und schreibe 700 Millionen Euro verschuldet.Der europäische Profi-Fußball sitzt in der Schuldenfalle. Nach Recherchen des Fachmagazins kicker belaufen sich die Verbindlichkeiten der europäischen Klubs insgesamt auf etwa sieben Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund spricht Gerhard Aigner, bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres Generaldirektor der Europäischen Fußball-Union (Uefa), "von einem Wettlauf mit dem Tod, den man nicht gewinnen kann", solange bei einigen Vereinen die Lohnzahlungen etwa 80 Prozent ausmachen. Die deutsche Bundesliga steht trotz ihres als vorbildlich angesehenen Lizenzierungsverfahrens insgesamt mit rund 700 Millionen Euro in der Kreide. Wegen dieser gefährlichen Entwicklung fordert Uli Hoeneß klipp und klar: "Die Vereinen müssen die Gehälter reduzieren. Dazu werden sie sowieso gezwungen." Der Bayern-Manager ist davon überzeugt, dass sich dann in einigen Jahren alles regulieren wird. Vorzeigeclubs Bayern und ManUHoeneß selbst ist von der wirtschaftlichen Schieflage aber nicht sonderlich überrascht: "Diese fatale Entwicklung prophezeihe ich seit Jahren. Und jetzt gibt es den Markt nicht mehr." Auch wenn für den 52-Jährigen feststeht, dass es das Schlaraffenland Fußball nicht mehr gibt, gehe es den Bayern-Profis gut. Schließlich gehört der deutsche Rekordmeister neben Englands Meister Manchester United zu den gesündestens Klubs in Europa. Mit diesen beiden Vereinen würden andere Topklubs gerne tauschen. Vor allem in Italien läuten vielerorts die Alarmglocken. Die Gesamtverschuldung der drei Profiligen auf dem Apeninn soll nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mindestens drei Milliarden Euro betragen. Die aktuellen Fälle der hoch verschuldeten Klubs AC Parma und Lazio Rom in der Serie A vertuschen die dramatische Lage der gesamten Liga. Italienische Clubs auf der KippeLazio beklagt einen Schuldenstand von etwa 310 Millionen Euro, Tabellenführer AS Rom liegt 225 Millionen im Soll und Ex-Meister Inter Mailand, wo vor rund einem Jahrzehnt die deutschen Nationalspieler Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme ihren Kontostand merklich aufbesserten, soll über 300 Millionen Euro Schulden vor sich herschieben. Champions-League-Sieger AC Mailand wird auf 250 Millionen Euro Miese geschätzt. "Die kommenden Monate werden für die Zukunft des italienischen Fußballs ausschlaggebend sein. Entweder ändern die Klubs ihre Strategie und starten eine radikale Sanierungsaktion oder es wird zu spät sein", warnt Italiens Verbandspräsident Franco Carraro vor einem totalen Zusammenbruch. Und Italiens Liga-Chef Adriano Galliani beklagt: "Das ganze System ist verrottet." Auch Spanien gigantisch verschuldetEin Grund des Übels ist nicht nur für Hoeneß und Carraro der Zusammenbruch des weltweiten Spielermarktes. "Wir müssen diese Epoche beenden, in der schlechte wirtschaftliche Zahlen mit Spielerverkäufen kompensiert wurden. Mittlerweile gibt es keinen Transfermarkt mehr. Das ganze System muss tiefgreifend reformiert werden", fordert Carraro. Dies gilt aber nicht nur für den italienischen Fußball. Auch in Spanien drücken die erste und zweite Liga insgesamt ein gigantischer Schuldenberg von rund zwei Milliarden Euro. Mit 250 Millionen Euro Schulden führt der FC Barcelona vor "Wintermeister" FC Valencia (125) die offizielle Schuldentabelle an. Zudem halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass die Superstar-Sammler von Real Madrid nur mit Hilfe von Bilanzkosmetik einen Schuldenberg von 100 Millionen Euro aus der vergangenen Spielzeit verschleiert haben. Auch bei Deportivo La Coruna soll angeblich getrickst worden sein. England auch nur an der Spitze gesundWeniger Horrormeldungen gibt es aus England, wo bis auf den mit 120 Millionen Euro verschuldeten Klubs Leeds United sowie Manchester City (75) keine akuten Problemfälle in der Premier League bekannt sind. Dafür gehen die Vereine in den darunterliegenden drei Profiligen wirtschaftlich am Stock, nachdem der Fernsehvertrag mit ITV-Digital geplatzt war. In Frankreich benötigt Tabellenführer AS Monaco, der im Sommer nach dem zunächst vollzogenen Zwangsabstieg nur durch die massive Unterstützung des Fürstenhauses doch noch die Lizenz erhalten hatte, bis zum Saisonende 50 Millionen Euro. Bei Paris St. Germain geht man von einem Defizit von 30 Millionen Euro aus. Auch Griechenlands Fußball sitzt auf einem enormen Schuldenberg. Die 16 Erstliga-Klubs hatten in der vergangenen Saison Verbindlichkeiten von insgesamt rund 300 Millionen Euro aufgebaut.

Cottbusser Vertragspoker mit Deadline

Doriel Munteanu kann Wolfsburg verlassenCottbusser Vertragspoker mit Deadline

Berlin (rpo). Zweitligist Energie Cottbus sucht noch händeringend einen Mann für das zentrale Mittelfeld, um weiter im Aufstiegskampf mitzumischen. Doch muss der Deal mit dem Kandidaten Dorinel Munteanu aus Wolfsburg bis Mittwoch unter Dach und Fach sein.Für Fußball-Zweitligist Energie Cottbus wird die mögliche Verpflichtung von Mittelfeldspieler Dorinel Munteanu von Bundesligist VfL Wolfsburg somit zu einem Spiel auf Zeit. "Wenn wir bis zur Abreise ins Trainingslager am Mittwoch keine Einigung erzielen, wird es nicht zu einer Verpflichtung kommen. Er müsste schon die Vorbereitunsgszeit mitmachen", meinte Cottbus-Manager Klaus Stabach. Aus dem laufenden Etat kann der Tabellenzweite des Fußball-Unterhauses den 35 Jahre alten Mittelfeldspieler nicht bezahlen, deshalb wird für das Gehalt des ablösefreien Spielers ein Sponsor gesucht. Der rumänische Nationalspieler hat vom VfL Wolfsburg "grünes Licht" für einen Wechsel erhalten und soll bei den Lausitzern Spielmacher Moussa Latoundji ersetzen, der bis in den Februar hinein für Benin im Afrika-Cup aktiv ist. Für das Trainingslager in Dubai vom 14. bis zum 23. Januar bangt Cottbus noch um das Mitwirken von Abwehrspieler Vragel da Silva (Knieverletzung) und Angreifer Lars Jungnickel (Grippe). Sollte sich der gesundheitliche Zustand der Spieler bis Mittwoch nicht bessern, bleiben sie in der Heimat.

Bonbon-Unfall zwingt Hitzfeld zum Arzt

Verträge mit Scholl und Linke vor der VerlängerungBonbon-Unfall zwingt Hitzfeld zum Arzt

Dubai (rpo). Im nach Dubai verzogenen Bayern-Kosmos herrscht wieder mal jede Menge Unruhe. Während Karl-Heinz Rummenigge Spielmacher Michael Ballack mit fulminanten Ankündigungen zu Höchstleistungen antreiben will, musste Ottmar Hitzfeld seinen Geburtstag nach einem Bonbon-Malheur beim Zahnarzt verbringen.Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Hoffnungen auf ein schnelles Comeback des unter Depressionen leidenden Nationalspielers Sebastian Deisler relativiert. "Man muss da abwarten. Das ist keine leichte Geschichte. Wir denken exklusiv an den Menschen Sebastian Deisler. Wir werden keinen Druck ausüben", sagte der Klubchef von Fußball-Rekordmeister Bayern München am Rande des Trainingslagers in Dubai, nachdem zuvor schon über eine baldige Rückkehr des Nationalspielers berichtet worden war. Mindestens ein TitelGleichzeitig forderte Rummenigge von der Mannschaft zum Saisonende mindestens einen Titel und äußerte sich ausführlich zur Personalpolitik. So verkündete der Ex-Nationalspieler offiziell die Vertragsverlängerungen von Mehmet Scholl und Thomas Linke um ein Jahr bis 2005, zeigte sich aber hinsichtlich einer möglichen Verpflichtung des Argertiniers Carlos Alberto Tevez skeptisch. "Wir sind nicht sehr optimistisch, weil Boca Juniors Buenos Aires keine große Bereitschaft zeigt, ihn im Sommer abzugeben", meinte Rummenigge und kündigte eine Entscheidung in den kommenden sechs Wochen an. Nicht ganz nachvollziehen konnte der Vorstandsvorsitzende die Äußerungen von Kapitän Oliver Kahn, der sich künftig weniger in der Öffentlichkeit verschleißen will und Verantwortung abgeben möchte. "Wir brauchen den Führungsspieler Oliver Kahn. Er wird immer ein Führungsspieler sein, den wir brauchen", sagte Rummenigge, der künftig auch Sammy Kuffour in einer verantwortlichen Rolle sieht - und übte erneut Druck auf Spielmacher Michael Ballack aus: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Rückrunde den besten Ballack aller Zeiten sehen werden." Manager Uli Hoeneß wollte dagegen im Fachblatt kicker nichts von einer Fokussierung auf Ballack wissen: "Der FC Bayern besteht nicht allein aus Ballack." Hautschuldiger KaramelTrainer Ottmar Hitzfeld musste derweil an seinem Geburtstag in Dubai den Arzt aufsuchen. Tagszuvor hatte der Übungsleiter auf der Busfahrt zum Training in ein hartes Karamelbonbon gebissen und dabei einen Zahn verloren. Die Feier am Vorabend seines Wiegenfestes, an der auch Präsident Franz Beckenbauer teilnahm, war aber offenbar dennoch eine gelungene Sache. Der große Lacher: Als Scheich verkleidet, überreichte Meisterkoch Alfons Schubeck dem Jubilar eine Riesentorte. Die Party verdängte den sportlichen Ernst indes nicht: Obwohl es bis zu den Achtelfinal-Spielen in der Champions League gegen Real Madrid (24. Februar und 10. März) noch etwas Zeit ist, motiviert Rummenigge seine Schützlinge schon jetzt mit der Aussicht auf das Giganten-Duell gegen die "Königlichen": "Wir haben den Spielern gesagt: Fünf Minuten länger pro Einheit trainieren und immer an Madrid denken." Hoeneß mahnte zudem angesichts der bevorstehenden Aufgabe "30 Prozent mehr" bei Torjäger Roy Makaay an und forderte von Roque Santa Cruz: "Er muss auch mal böse sein, auch mal Krallen zeigen. Sonst wird er nie ein großer Spieler." Neue Verträge für Scholl und LinkeDarüber hinaus gab es Lob für Linke und Scholl, die ihre neuen Kontrakte nach ihrer Rückkehr nach Deutschland unterschreiben sollen. Angesichts seiner vielen Verletzungen sei bei "Scholli", der seit 1992 bei den Münchner unter Vertrag steht, "auch ein Schuss Loyalität" dabei gewesen. Bei den Verhandlungen mit Bixente Lizarazu, dessen derzeitiger Vertrag ebenfalls nur noch bis Saisonende gültig ist, gibt es dagegen eine Hängepartie.

Neue Anstoßzeiten: Kopfschütteln allerorten

DFB-Präsident wehrt sich gegen Vorwürfe von RummeniggeNeue Anstoßzeiten: Kopfschütteln allerorten

Neuss/Dubai (rpo). Der neue Vorschlag von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge, die Spiele der Bundesliga sonntags um 14 Uhr anzupfeifen, hat überwiegend Kopfschütteln ausgelöst. Auch mit den Angriffen gegen den DFB holte sich Rummenigge eine Abfuhr ein.Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bleibt mit seinen Vermarktungsplänen der Fußball-Bundesliga jedoch unverändert offensiv. Im Exklusiv-Gespräch mit dem Sport-Informationsdienst (sid) in Dubai erklärte der Chef des deutschen Rekordmeisters: "Es ist wichtig, in Deutschland einen zweiten Pay-TV-Sender aufzubauen, der exclusiv nur Fußball zeigt. Dies wird das wichtigste Ziel der Deutschen Fußball Liga in diesem Jahr sein." Gleichzeitig rechtfertigte Rummenigge seinen Vorstoß in der "WamS", ein Bundesliga-Spiel live am Sonntag um 14.00 Uhr auszustrahlen: "Natürlich wollen wir die Formel 1 treffen. Wenn wir mehr Geld erzielen wollen, geht das nur über Konkurrenz oder Druck. " Unausgesprochen schwebt die Idee im Raum, Premiere und RTL, die beide die Formel 1 übertragen, zu höheren Zahlungen an die Bundesliga zu zwingen, um eben diese direkte Konkurrenz zu vermeiden und vom Markt zu kaufen. MVs verbale SpitzeAußerdem griff Rummenigge in besagtem Interview auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) massiv an. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder reagierte auf sid-Anfrage gelassen, ließ trotzdem eine verbale Spitze gegen den Bayern-Boss los: "Ich bin nicht mehr bereit, die Absonderungen eines Fußball-Managers zu kommentieren. Wir werden uns zur gegebenen Zeit in Ruhe und mit der nötigen Unaufgeregtheit mit den Verantwortlichen der DFL - ich betone: mit den Verantwortlichen! - zusammensetzen, um den Grundlagenvertrag zu besprechen." Rummenigge hatte geklagt: "Wir können nicht immer Rücksicht nehmen auf den DFB. Wo hat der DFB auf die Bundesliga bisher Rücksicht genommen? Er hat den DFB-Pokal vermarktet mit ARD/ZDF, zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keinen Free-TV-Sender. Mit höchsten Problemen haben wir im Sommer 2003 die ARD gewinnen können. Ich bin immer ein Freund des Amateur-Fußballs gewesen, aber man muss hier auch ein bisschen Flexibilität des DFB einfordern." Bislang dürfen zum Schutz des Amateur-Fußballs die Sonntagspiele der Bundesliga erst um 17.30 Uhr angepfiffen werden. "Unprofessionell und zuschauerfeindlich"Premiere-Chef Georg Kofler sagt der Bild-Zeitung, der Vorschlag einer Verlegung eines Top-Spiels auf Sonntag, 14.00 Uhr sei "unprofessionell und zuschauerfeindlich"; man dürfe nicht zwei Top-Ereignisse gegeneinander laufen lassen: "Wir warten erst mal entspannt ab, bis die Liga mit einem ganzheitlichen Konzept auf uns zukommt." Ähnlich sieht es der Kölner Sender RTL. Pressesprecher Matthias Bolhöfer: "Jeden Tag kommt ein neuer Vorschlag aus der Bundesliga. Wir haben keine Lust mehr, das zu kommentieren. Wir warten die Entwicklung ab." Und auch beim DSF, welches bislang im Free-TV die Sonntags-Zusammenfassungen zeigt, heißt es lapidar. Diese Präferenzen seien gelagert." Das DSF verhandelt nach dem Ausstieg von Infront nach sid-Informationen in dieser Woche erstmals mit der Liga über einen neuen Vertrag für die kommende Saison. Mit den bisherigen Quoten bei der Zusammenfassung der Sonntagspiele im Spartensender sind beide Seiten zufrieden. Keinem gedientUnterdessen liegen auch erste Reaktionen aus der Formel 1 vor. Willi Weber, Manager von Michael und Ralf Schumacher und damit dem deutschen Markt sehr zugetan, ließ in der Welt verlauten: "Mit diesem Modell ist keinem gedient. Sowohl Bundesliga als auch Formel 1 würden unter Zuschauereinbußen leiden." Die Vermarktungs- und TV-Rechte-Agentur Sportfive hatte dazu passend im November vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht. Danach sind von den 14- bis 69-Jährigen 24 Millionen Formel-1-interessiert. 28 Millionen verfolgen aufmerksam die Bundesliga. Die Schnittmenge aus beiden Bereichen, also diejenigen, die Interesse sowohl an der Formel 1 als auch am Fußball haben, beträgt 17 Millionen.

Die Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde
Die Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde

Nach Umfrage unter Profis erstellte RanglisteDie Tops und Flops der Bundesliga-Hinrunde

Nürnberg (rpo). Die Stars und Flops der Bundesliga-Hinrunde sind dank einer Umfrage des Fachblatts kicker unter 254 Bundesliga-Profis ermittelt. Dass die Stuttgarter Jungs die drei besten Aufsteiger unter sich ausmachten, überraschte wohl kaum.Philipp Lahm vom VfB Stuttgart ist der Aufsteiger der Bundesliga-Hinrunde, und Fußball-Nationalspieler Fredi Bobic von Hertha BSC Berlin heißt der Absteiger der ersten 17 Spiele. Das ergab eine Umfrage des Fachblattes kicker, an der sich 254 Bundesliga-Profis beteiligt hatten. Zum besten Ausländer wählten die Befragten den Bremer Torjäger Ailton, der die Torschützenliste mit 16 Treffern anführt. Keine guten Prognosen erhält die Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Portugal (12. Juni bis 4. Juli). Nur 3,2 Prozent der Beteiligten glauben, Deutschland werde Europameister. Lediglich 3,5 Prozent meinen, die DFB-Elf erreiche das Finale. Hingegen waren sich 30,1 Prozent der Profis sicher, dass die Völler-Elf in den Gruppenspielen scheitern werde. Das Gros der Befragten, nämlich 36,3 Prozent, glaubt, dass Deutschland im Viertelfinale scheitert. Favorit auf den Titel ist bei den Aktiven Frankreich (53,0 Prozent) vor Tschechien (13,7) und den Niederlanden (12,9). 47 Prozent verspüren mehr Druck als früherIn Folge der psychischen Erkrankungen von Spielern wie Sebastian Deisler (Bayern München) und Jan Simak (Hannover 96) wurden die Spieler auch befragt, ob der mentale Druck in der Liga zugenommen habe. Die Mehrheit von 53,0 Prozent verneinte die Frage, der Rest der Spieler verspürt durchaus einen gewachsenen Druck. Vizemeister VfB Stuttgart belegte in der Hitliste der "Aufsteiger des Jahres" gleich die ersten drei Plätze. Hinter Lahm (27,6 Prozent) folgten Andreas Hinkel (21,8) und Kevin Kuranyi (7, 0). Dahinter rangieren Vahid Hashemian vom VfL Bochum (6,6) und der Bremer Fabian Ernst (5,9). Bei den "Abstiegern" folgten Andreas Möller von Eintracht Frankfurt (5,5) und Dortmunds Marcio Amoroso (4,7) auf "Sieger" Fredi Bobic (37,1). In der "Ausländer-Tabelle" rangieren hinter Ailton (47,6) der Bremer Johan Micoud (28,5) und Zvonimir Soldo (3, 5).

VfB Stuttgart liebäugelt mit Okocha

Felix Magath auf der Suche nach einem SpielmacherVfB Stuttgart liebäugelt mit Okocha

Stuttgart (rpo). Felix Magath sucht für seine jungen Wilden derzeit nach einem Kandidaten für die Spielmacherposition im zentralen Mittelfeld. Ein alter Bekannter aus den besten Tagen von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt gilt als heißester Tipp: Jay Jay Okocha. Eine mögliche Verpflichtung des nigerianischen Nationalspielers, der von 1992 bis 1996 für Eintracht Frankfurt 90 Bundesligaspiele bestritt, ist aber wohl erst für die kommende Saison vorgesehen. Dann könnte der 30-Jährige ablösefrei vom englischen Premier-League-Klub Bolton Wanderers zum Champions-Leauge-Teilnehmer wechseln. Okocha war bereits zu Beginn dieser Saison beim VfB als Nachfolger von Krassimir Balakow im Gespräch, der nach seinem Rücktritt die Funktion als Co-Trainer von VfB-Teammanager Felix Magath übernommen hatte. Als weiterer Kandidat für die Rolle im zentralen Mittelfeld gilt Olivier Narcisse Kapo vom französischen Erstligisten AJ Auxerre. Auch der 23 Jahre alte Nationalspieler kann seinen Klub nach Saisonende ablösefrei verlassen. Der geplante vorzeitige Wechsel von Steffen Hofmann droht indes am Veto des österreichischen Erstligisten Rapid Wien zu scheitern. Der 23 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler steht bei den Schwaben für eine Verpflichtung noch in der Winterpause ganz oben auf der Wunschliste.

McEnroes Wutanfälle durch Doping ausgelöst?

US-Tennis-Star gibt Konsum von Steroiden zuMcEnroes Wutanfälle durch Doping ausgelöst?

London (rpo). US-Tennis-Legende John McEnroe hat zugegeben, in seiner aktiven Zeit jahrelang Wachstumspräparate eingenommen zu haben. Seine geschiedene Ehefrau hatte zuvor berichtet, McEnroe sei nach der Annahme von Anabolika extrem jähzornig geworden.Der dreimalige Wimbledonsieger John McEnroe hat im Zuge der Affäre Greg Rusedski den jahrelangen Konsum von Steroiden während seiner aktiven Zeit zugegeben. "Die haben mir das Zeug gegeben und ich habe es sechs Jahre lang geschluckt, ohne zu wissen, was es ist", sagte McEnroe: "Es waren so genannte legale Steroide, die man eigentlich Pferden verabreicht. Irgendwann haben die dann festgestellt, dass die Dinger zu stark für mich waren." Wer "die" waren, wollte McEnroe nicht sagen: "Das spielt doch jetzt keine Rolle mehr." "Sportler viel zu unkritisch"Mittlerweile hat der 44-jährige eine andere Einstellung zum Thema Doping. "Ich würde nichts mehr nehmen, das ist klar", stellte McEnroe fest: "Die Grenze zwischen den so genannten legalen Mitteln und den unerlaubten Substanzen ist völlig aufgeweicht, deshalb muss jeder Athlet umso genauer kontrollieren, was er zu sich nimmt." Viel zu schnell würden auch angeblich erlaubte Schmerzmittel und Entzündungshemmer verordnet: "Und viel zu unkritisch werden sie von den Sportlern geschluckt." McEnroes geschiedene Ehefrau Tatum O'Neal hatte ihm im vergangenen Jahr vorgeworfen, ab 1988 Anabolika konsumiert zu haben und dabei extrem jähzornig geworden zu sein. "Bei Niederlagen ist er ausgerastet und hat mich und die Kinder für seinen Misserfolg verantwortlich gemacht", behauptete die Tochter des Hollywood-Superstars Ryan O'Neal: "Ich habe ihn immer wieder gebeten, aufzuhören, weil er regelrecht gewalttätig geworden ist."

Gerüchte um Geheimtreffen Bayern - BVB

Regelmäßiger Meinungsaustausch der BranchengrößenGerüchte um Geheimtreffen Bayern - BVB

Dortmund/Dubai (rpo). Einem Zeitungsbericht zufolge ist es vor wenigen Tagen zu einem Geheimtreffen der Führungsgrößen von Bayern München und Borussia Dortmund gekommen, in denen über eine enge Zusammenarbeit verhandelt wurde. Die Vereine ließen dementieren.Der deutsche Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund als Branchen-Größen der Fußball-Bundesliga haben ihren Dialog in den letzten Monaten offenbar intensiviert. "Wir haben uns im letzten Jahr eigentlich periodisch zusammengesetzt. Das geschah bei den Spielen, aber auch außerhalb. Es handelt sich um einen Meinungsaustausch, nicht um eine Hochzeit", erklärte BVB-Präsident Gerd Niebaum auf sid-Anfrage und reagierte damit auf einen Bericht der Tageszeitung Die Welt. Der Borussen-Chef stellte klar, dass sich beide Klubs in den Dienst des deutschen Profi-Fußballs und der Deutschen Fußball Liga (DFL) stellen wollen: "Die DFL ist unsere Liga, auch die von Borussia Dortmund, Bayern München und 16 weiteren Klubs sowie 18 Zweitligisten. Die Sache ist absolut positiv zu sehen." Beziehungen zur DFL standen schon vorher zur DiskussionDer Jurist verwies auch auf das Treffen von acht Bundesliga-Groß-Klubs im vergangenen November in München. Bei dem Meeting waren Borussia Dortmund und Bayern München ebenfalls vertreten. Dabei wurde damals unter anderem über den Grundlagenvertrag zwischen der DFL und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesprochen. Die Welt hatte am Montag von einem Geheimtreffen von Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Vorstandsmitglied Karl Hopfner mit Niebaum und Dortmunds Manager Michael Meier berichtet. Im Trainingslager der Bayern in Dubai erklärte Rummenigge im sid-Gespräch dazu: "Es hat kein Treffen gegeben." Auch Niebaum wollte eine Zusammenkunft in den letzten Tagen nicht bestätigen, schloss allerdings ein Meeting mit den Bayern in naher Zukunft nicht aus.

FC Barcelona leiht Weltstar aus

Juves Edgar Davids bis zum Saisonende in SpanienFC Barcelona leiht Weltstar aus

Barcelona (rpo). Weltstar zur Ausleihe: Edgar Davids, niederländischer Nationalspieler und ehemeliger Mittelfeldmotor von Juventus Turin, wird auf Leihbasis bis zum Ende der Saison beim FC Barcelona spielen. Davids unterzog sich am Montag in Barcelona einem sportmedizinischen Test. Das Gehalt des 30 Jahre alten exzentrischen Mittelfeldstars von 1,8 Millionen Euro bis zum Saisonende sollen sich beide Klubs teilen. Davids, der seit Dezember 1997 in Turin spielt und mit Juventus dreimal italienischer Meister wurde, soll die Katalanen in der Rückrunde der Primera Division zumindest noch in einen europäischen Wettbewerb führen. Beim derzeitigen Tabellensiebten ist Davids neben Trainer Frank Rijkaard und den Spielern Patrick Kluivert, Marc Overmars, Philip Cocu und Michael Reiziger der sechste Niederländer.

Welche Bedingungen die Olympia-Bewerber erfüllen müssen

Von Autobahnanschluss bis ZimmerzahlWelche Bedingungen die Olympia-Bewerber erfüllen müssen

Leipzig (rpo). Bei der Bewertung der Olympia-Bewerber soll kein Detail unberücksichtigt bleiben. Das IOC hat deswegen einen umfassenden Fragebogen erarbeitet. In sieben Themenbereichen werden die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft.Nach monatelanger Kleinarbeit werden die Antworten der deutschen Olympia-Macher auf die Fragen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 15. Januar in Lausanne abgeliefert. Über 100 Experten in 10 Arbeitsgruppen waren an dem Schriftstück beteiligt. Kein Detail von Autobahnbau bis Zimmeranzahl wurde unbeachtet gelassen. Schließlich sind die Angaben die Grundlage für die IOC-Entscheidung am 18. Mai, ob der Kandidatenstatus erteilt wird oder nicht. Hier die wichtigsten Fakten zu den sieben Themenkomplexen:I. Motivation, Generalkonzept und öffentliche Meinung Mit dem Slogan "One family" und den Sportstätten im 10-km-Radius wird die Botschaft der deutschen Olympia-Macher deutlich. Im Herzen der Stadt, auf einmalig kleinem Terrain und nah an den Einheimischen, trifft sich die Welt zum friedlichen Sporttreiben. Die olympische Familie würde das gleichberechtigte Zusammenwachsen von Ost und West unterstützen. Eine ostdeutsche Stadt könnte sich wieder zur Metropole entwickeln und die Internationalität gesteigert werden. Die Zustimmung der Bevölkerung für das Unterfangen ist laut verschiedener Umfragen gewaltig. II. Politische Unterstützung Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sowie die Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) für Sachsen und Harald Ringstorff (SPD) für Mecklenburg-Vorpommern gaben ihre Unterschriften unter die finanzielle Garantie für die Bewerbung, in einer gemeinsamen Erklärung wurde die Einhaltung der Olympischen Charta zugesichert und das Ansinnen zur nationalen Aufgabe erklärt. Alle Parteien im Bundestag bekundeten ihre einmütige Unterstützung. Der gesetzliche Schutz der olympischen Symbolik wurde noch im vorigen Jahr auf den Weg gebracht. Deutschland erkennt den weltweiten Anti-Doping-Code an, die Beiträge für die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada sind pünktlich bezahlt. III. Finanzplanung für Spiele und Infrastruktur Das Bewerbungsbudget beträgt 31,5 Millionen Euro, rund die Hälfte davon für die Application-Phase bis November. Der Gesamt-Haushalt für die Spiele setzt sich aus drei Posten zusammen. Die reinen Olympiakosten (OCOG) betragen rund 1,3 Milliarden Euro - diese werden durch Marketing, TV, Ticketverkauf, Merchandising, Münzprogramm, Lotterie und Briefmarken gedeckt. Die nicht olympiabedingten Kosten (NON-OCOG) pegeln sich bei 2,8 Milliarden Euro - für Olympiastadion, Olympia-S-Bahn-Tunnel oder das Stadtwohnungen-Hotel-Programm. Ein Fünftel wird etwa privat finanziert. Rund 5 Milliarden Euro werden außerdem für Maßnahmen angesetzt, die unabhängig von den Sommerspielen bis 2012 realisiert werden - der City-S-Bahn-Tunnel oder das Schließen des Autobahnringes um Leipzig gehören zu dieser Kategorie. IV. Olympische Stätten Auch hier wird in drei Kategorien geteilt. Existierende Sportstätten (wie WM-Stadion, Arena) sowie ohnehin geplante Anlagen (wie Kanuslalom-, Ruderstrecke, Messehallen) müssen aufgelistet werden - in der Summe sollten dies mindestens 40 Prozent aller Anlagen sein, Leipzig erfüllt diese Vorgabe. In der dritten Gruppe werden die zusätzlich notwendigen Bauten (wie Olympiastadion, Bogenschießen) abgefragt. Das Olympische Dorf ist mit knapp 9000 Zimmern für 16.000 Athlen und Trainer am Lindenauer Hafen geplant, die Pferdesportler werden in Dresden-Moritzburg untergebracht. V. Beherbergung Leipzig weist im angefragten 10-km-Radius über 25.000 Zimmer auf, im 50-km-Radius sind es im geforderten Segment (3 bis 5 Sterne) über 50.000 Zimmer. Die 42.000-Zimmer-Grenze als K.o.-Marke wird locker übertroffen. Unklar ist allerdings die Bewertung des IOC der Stadtwohnungen-Hotels. Ausgegangen wird in den Leipziger Planungen von einem moderaten Hotelwachstum (maximal 2 Prozent), das temporäre Mediendorf in Bahnhofsnähe weist 6500 Zimmer auf. VI. Verkehrs-Infrastruktur, Transportplanung Neben vorhandener und ohnehin geplanter Verkehrs-Infrastruktur müssen auch zusätzlich notwendige Projekte aufgeführt werden. Zentrale Maßnahme in Leipzig wäre dabei der Olympia-S-Bahn-Tunnel direkt am Olympiapark, für diesen laufen bereits die Voruntersuchungen. Exakt ausgewiesen werden die Bus-Transportzeiten zwischen Olympischem Dorf und Sportstätten: Innerhalb von 45 Minuten (einschließlich zweier Sicherheitschecks) ist im Leipziger Konzept alles erreichbar. Auch die Braunkohlenhalde Trages im Südraum (für Mountainbike) liegt in dieser einmaligen Zeitspanne. Zusätzlich werden die Bahnverbindungen angegeben, dank seines hervorragendes S-Bahn-Netzes hat Leipzig da große Kapazitäten. VII: Allgemeine Bedingungen, Logistik & Erfahrungen Eine größtenteils statistische Abfrage von Einwohnerzahlen bis hin zum Wetter. Leipzig hat als Olympia-Region im 40-km-Zirkel rund 2,5 Millionen Einwohner vorzuweisen. Im Sicherheitskonzept ist abgesichert, dass während der Spiele eine sogenannte Ein-Mann-Befehlsstruktur hergestellt wird und somit eine problemlose Koordination aller Einsatzkräfte möglich ist. Erfahrungen mit Großsport-Veranstaltungen sind ausreichend vorhanden, Weltcup-Finale der Reiter, Leichtathletik-Europacup in der Halle, Deutsches Turnfest oder die Warnemünder Woche sind Beispiele. (sid)

Kriterienkatalog: Leipzig unter der IOC-Lupe

Abgabe von Fragebogen zum 15. JanuarKriterienkatalog: Leipzig unter der IOC-Lupe

Lausanne (rpo). Olympiabewerber Leipzig bemüht sich, die 25 Punkte des vom IOC vorgelegten Kriterienkatalogs so gut wie möglich zu beantworten. Ab Mitte Januar wird dann geprüft und benotet.Das Schicksal Leipzigs und seiner Mitbewerber um die Sommerspiele 2012 liegt nach Abgabe des "technischen Fragebogens" zum 15. Januar dabei vor allem in der Hand von Gilbert Felli, dem IOC-Direktor für Olympische Spiele, und seinem Team von etwa zehn Experten. Sie nehmen vier Monate lang die Antworten intensiv unter die Lupe und benoten jeden der 25 Punkte. "Nichts als harte Fakten sind gefragt. Ein gutes Konzept ist zu wenig, wenn es nicht glaubwürdig und fundiert unterlegt ist", hat IOC-Vize Thomas Bach den Sachsen als Schlüssel zum Erfolg mit auf den Weg gegeben. Potemkinsche Dörfer haben bei den Fachleuten in Lausanne keine Chance. Sieben KomplexeDie 25 Fragen sind in sieben Komplexe unterteilt. Jeder der 25 Einzelpunkte kann auf maximal einer Seite beantwortet werden, dazu kommen Karten und Statistiken (Hotels, Wettkampfstätten) sowie Garantien von NOK, Stadt und Staat über Einhaltung der Olympischen Charta und die Finanzierung. Die 25 Einzelpunkte werden verschieden gewichtet (1 bis maximal 10 Punkte). Von großer Bedeutung sind als so genannte K.o. -Kriterien die Entfernungen zwischen Athletendörfern und Wettkampfstätten (maximal eine Stunde), die Bereitstellung von 42. 000 Hotelzimmern im 50-km-Radius sowie Transportkapazitäten für bis zu 500.000 Besucher pro Tag. Unsicherheitsfaktor Leipzigs Abschneiden hängt wohl vor allem davon ab, ob das IOC seinen Beherbergungsplan akzeptiert, der teilweise den temporären Umbau von Stadtvillen in Hotel-Unterkünfte vorsieht. Hohe Noten müsste es dagegen für die kompakten Sportstätten im 10-km-Radius geben, auch die Verkehrssteuerung scheint gelöst. Die Einzelnoten werden addiert, die Endsummen ergeben eine Rangliste. Allein anhand dieser entscheidet die Exekutive am 18. Mai darüber, ob und wo ein Schnitt unter den 9 Bewerbern gemacht und wer als offizieller Kandidat zugelassen wird. Dabei könnten durchaus auch "politische" Erwägungen eine Rolle spielen, um zum Beispiel Südamerika (Rio) im Rennen zu halten. Dies würde auf eine hohe Zahl an Finalisten hinauslaufen. Erstmal europaintern gewinnenDoch darauf kann Leipzig nicht bauen. Seine Chancen zum Einzug ins Finale hängen davon ab, möglichst viele Konkurrenten aus Europa hinter sich zu lassen, am besten auch einen der Favoriten wie London, New York oder Paris. Würde dies gelingen, könnte man in der Endrunde umso besser die Trumpfkarte eines "Familien-Festes" als Alternative zu den Metropolen ausspielen. Derartige atmosphärische Vorzüge sind bis zum 18. Mai noch nicht gefragt. Nach derzeitigem Stand wird das IOC in dieser Phase auch keine eigenen Umfragen über die Unterstützung der Bevölkerung durchführen, sondern erst im Vorfeld der Wahl durch die Session in Singapur Mitte 2005. Externe Spezialisten gefragtFür das Felli-Team geht es allein um die "technische" Bewertung der Rahmenbedingungen. Dabei können auch auswärtige Spezialisten zu Rate gezogen werden. Dies dürfte vor allem für die Einschätzung der Wirtschaft oder der politischen Lage (Sicherheit) in Frage kommen. Als weitere Informationsquelle stehen Sportverbände bereit, die Großveranstaltungen in den Bewerberstädten durchgeführt haben. Das IOC schließt auch eigene Inspektionen vor Ort nicht aus, doch ist dies eher unwahrscheinlich. Gilbert Felli, ein 55-jähriger Schweizer und ehemaliger alpiner Spitzenläufer, kam 1990 zum IOC und hat sich dort als Sportdirektor hohe Anerkennung erworben. Bach: "Die Auswahl des Teams ist allein seine Sache, die Exekutive nimmt darauf keinen Einfluss."

Katastrophenstart: Schüttler bleibt sieglos

Anca Barna und Marlene Weingärtner weiterKatastrophenstart: Schüttler bleibt sieglos

Auckland (rpo). Rainer Schüttler, deutsche Nummer eins im Tennis, kommt im neuen Jahr nicht in Tritt. In Sydney verlor der Korbacher bereits das zweite Auftaktmatch in diesem Jahr, diesmal gegen einen Qualifikanten.Rainer Schüttler (Korbach) verpatzte damit wie zuvor schon Nicolas Kiefer (Hannover) seine Generalprobe für die Australian Open in Melbourne (19. Januar bis 1. Februar). Beide verloren beim zweiten Turnierstart in diesem Jahr zum zweiten Mal ihre Auftaktmatches. Frauen erfolgreichDer an Nummer zwei gesetzte Schüttler verlor in Sydney mit 4: 6, 4:6 gegen den schwedischen Qualifikanten Joachim Johansson, nachdem er vor Wochenfrist in Doha gegen seinen russischen Trainingskollegen Michail Juschni den kürzeren gezogen hatte. Kiefer leistete beim 6:7 (4:7), 3:6 gegen den an Nummer eins gesetzten Argentinier Guillermo Coria in Auckland zwar heftige Gegenwehr, konnte aber die erneute Niederlage nicht verhindern. In Doha war der 26-Jährige an dem Tschechen Bohdan Ulihrach gescheitert. Dagegen erreichten Anca Barna und Marlene Weingärtner vom TC Moers bei den WTA-Turnieren in Hobart und Canberra jeweils das Achtelfinale. Barna, die in der nächsten Runde auf Mashona Washington (USA) trifft, gelang mit dem 6:1, 7:6 (8:6) gegen Ashley Harkleroad (USA) die Revanche für die Viertelfinal-Niederlage in der vergangenen Woche in Auckland. Weingärtner muss nach dem 6:4, 7: 5 gegen die israelische Qualifikantin Tzipora Obziler im Achtelfinale gegen die Spanierin Arantxa Parra antreten. Schüttler am BodenSchüttler war nach der Pleite in Sydney, wo er im vergangenen Jahr immerhin das Halbfinale erreichte, sichtlich frustriert. "Ich habe schon besser gespielt als gegen Juschni, ich habe zuletzt auch gut trainiert aber mir fehlt eindeutig die Matchpraxis", sagte der 27-Jährige. Gegen Joachim Johansson, den Freund von Lleyton Hewitts Schwester Jaslyn, kam kaum ein Spiel zustande, weil der Schwede seine Aufschläge meistens unerreichbar mit bis zu 220 km/h ins Feld brachte. "Ich hatte nur wenige Chancen, und die habe ich auch noch ausgelassen. Er hat seine konsequent genutzt", meinte Schüttler, der in beiden Sätzen jeweils einen Breakball vergab. Trotz des Fehlstarts ins neue Jahr blickt Deutschlands bester Tennisspieler zuversichtlich Richtung Melbourne: "Ich verspüre keinerlei Druck. Melbourne 2003 ist für mich eher ein Ansporn als eine Belastung, ich freue mich sehr darauf." Kiefer ungetrübten MutesDas tut auch Nicolas Kiefer, der trotz der Niederlage gegen Coria in Auckland optimistisch bleibt. "Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu Doha", stellte er fest: "Ich habe aggressiv gespielt, nicht abwartend. Okay, teils habe ich etwas überpowert, aber auf der anderen Seite stand ja auch nicht irgendwer, sondern die Nummer fünf der Welt." Vor allem, so Kiefer weiter, habe er erkannt, dass er mit Spielern dieses Kalibers wieder mithalten kann: "Ich habe in beiden Sätzen zurückgelegen und mich jeweils wieder rangekämpft. Am Ende hat nur ein kleines Stück gefehlt, aber das kommt schon noch. Für Melbourne habe ich jedenfalls etwas in petto."

Viertelfinals für die NFL-Geschichte
Viertelfinals für die NFL-Geschichte

Philadelphia Eagles und Carolina Panthers im HalbfinaleViertelfinals für die NFL-Geschichte

New York (rpo). Die Playoff-Halbfinals in der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL stehen fest. Der hochdramatische Verlauf der am Wochenende ausgetragenen Viertelfinals wird dabei wohl in die Historie der Liga eingehen.Die Philadelphia Eagles und die Carolina Panthers sowie die New England Patriots und die Indianapolis Colts stehen sich am kommenden Wochenende im Halbfinale der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL gegenüber. Die Eagles setzten sich am Sonntag in einem dramatischen Match mit 20:17 nach Verlängerung gegen die Green Bay Packers durch, Indianapolis gewann überraschend deutlich 38:30 bei den Kansas City Chiefs. Bereits am Samstag hatten die Panthers sensationell mit 29:23 n.V. bei den St. Louis Rams triumphiert und New England die Tennessee Titans mit 17: 14 bezwungen. Quarterbacks im MittelpunktDas vergangene Viertelfinal-Wochenende wird möglicherweise als eines der dramatischsten in die Geschichte der NFL eingehen, bei dem die Quarterbacks noch mehr als ohnehin schon üblich im Mittelpunkt standen. So wurde Star-Spielmacher Brett Favre von den Packers zum tragischen Helden, als er in der Verlängerung einen unerklärlichen Fehlpass warf und damit Eagles-Kicker David Akers die Chance zum Siegtreffer gab. Akers hatte erst 5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich für die Gastgeber gesichert, nachdem sein Quarterback Donavan McNabb den letzten Angriffszug der "Adler" durch zwei geniale Pässe über große Distanzen jeweils im letzten Versuch am Leben gehalten hatte. Sechsmal wechselte die FührungNoch überragender als McNabb, der mit 107 selbst gelaufenen Yards einen Playoff-Rekord für Quarterbacks aufstellte, war Peyton Manning von den Colts. Der Spielmacher hatte bis zum letzten Wochenende nie ein Playoff-Spiel gewonnen, in diesem Jahr läuft er dagegen zur Höchstform auf. Er brachte 22 von 30 Pässen an den Mann, erzielte dabei 304 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns. "Er hat nicht einen einzigen ungenauen Ball geworfen", sagte Kansas-Coach Dick Vermeil, "wir hatten kein Mittel gegen ihn." Die Partie in St. Louis am Samstag wird als eines der spannendsten und verrücktesten Playoff-Spiele in die NFL-Geschichte eingehen. Sechsmal wechselte die Führung in dem Match, das mit knapp 76 Minuten Netto-Spielzeit das fünftlängste in der Historie der NFL wurde. Erste Heimniederlage seit 15 SpielenDabei sahen die Panthers zwei 2:39 Minuten vor Schluss mit 11 Punkten Vorsprung schon wie der sichere Sieger aus, mussten aber noch den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung hatten beide Teams mit Fieldgoal-Versuchen zunächst die Chance zur Entscheidung, ehe Carolina-Quarterback Jake Delhomme einen 69-Yards-Pass auf Steve Smith zur Entscheidung warf. Es war St. Louis' erste Heimniederlage nach 15 Siegen. In Foxboro/Massachussetts kämpften die Patriots und die Titans vor allem gegen die bittere Kälte. Bei Temperaturen von minus 20 Grad war es das kälteste Spiel in der Geschichte New Englands. Gefeierter Held beim Sieger war Kicker Adam Vinatieri, der 4:06 Minuten vor Spielende aus 46 Yards das vorentscheidende Fieldgoal erzielte. Die Patriots sind damit seit 13 Spielen ungeschlagen.

NBA: "Mavs" versinken im Mittelmaß

Sechste Auswärtsschlappe bei den Detroit PistonsNBA: "Mavs" versinken im Mittelmaß

Detroit (rpo). Die Dallas Mavericks mit Basketball-Star Dirk Nowitzki haben sich in Detroit die nächste Auswärtsniederlage abgeholt. Das vor Saisonbeginn als Mitfavorit gehandelte Team bestätigte dabei auf ganzer Linie die bisherigen Schwächen.Das vor der Saison als Mitfavorit gehandelte Team des Würzburgers Dirk Nowitzki unterlag am Sonntag bei den Detroit Pistons 102:115 und bezog damit die sechste Niederlage in den letzten sieben Auswärtsspielen. "Wir können derzeit in der Verteidigung niemanden in Schach halten. Detroit hat uns mit unseren eigenen Waffen geschlagen", sagte Nowitzki, der mit 14 Punkten und 15 Rebounds eine unauffällige Leistung bot. Mit 13 Auswärtsniederlagen nähern sich die Mavericks bereits vor Hälfte der regulären Saison ihrem Vorjahreswert (14). Wie in den vergangenen Spielen patzten die Texaner auch gegen Detroit vor allem in der Offensive. Nur fünf von 21 Wurfversuchen von der Dreipunktelinie fanden ihr Ziel (Detroit: 13 von 20), dazu spazierten die Pistons scheinbar ohne Gegenwehr durch die löchrige Abwehr des Gegners. Während bei Dallas nur Guard Steve Nash mit Abstrichen gefiel, überzeugte bei Detroit Chauncey Billups, der 21 seiner 25 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden dagegen die Sacramento Kings. Angeführt von einem glänzend aufgelegten Peja Stojakovic feierten die "Könige" einen 117:106-Erfolg gegen die Denver Nuggets und bleiben mit nur neun Niederlagen das erfolgreichste Team der Saison.

NHL: Kölzig in Gala-Form

Bouchers NHL-Rekordserie beendetNHL: Kölzig in Gala-Form

Washington (rpo). Besser geht es nicht: Zu null spielte Nationaltorhüter Olaf Kölzig bei seinem NHL-Galaauftritt für die Washington Capitals. Trotz des zweiten Sieges in Folge wird es wohl dennoch nicht für die Playoffs reichen.Mit einer Glanzleistung hat Nationaltorhüter Olaf Kölzig die Washington Capitals in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zu einem 1:0-Erfolg gegen die Edmonton Oilers geführt. "Olie the Goalie" parierte beim 13. Saisonsieg der Caps alle 26 Schüsse auf sein Tor und verbuchte seinen ersten Shutout in der laufenden Spielzeit. Den entscheidenden Treffer erzielte der Tscheche Robert Lang 20 Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Washington bleibt trotzdem abgeschlagener Tabellenletzter der Eastern Conference. Für Kölzigs Torhüterkollegen Brian Boucher riss eine historische Serie. Der Goalie der Phoenix Coyotes kassierte beim 1: 1 gegen die Atlanta Thrashers nach exakt 332 Minuten und einer Sekunde wieder ein Gegentor. Mit fünf Shutouts in Folge hatte Boucher zuvor für einen NHL-Rekord gesorgt. Ein Schuss von Randy Robitaille nach 6:16 Minuten wurde von David Tanabe unhaltbar für den Schlussmann abgefälscht. "Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist", kommentierte Boucher das Ende seiner Serie.

Düsseldorf verliert beim Vorletzten

DEG Metro Stars untiegen Hannover Scorpiens mit 2:3Düsseldorf verliert beim Vorletzten

Düsseldorf (RP). 114 Sekunden vor dem Ende versuchte Mike Komma noch einmal alles. Der Trainer der DEG Metro Stars nahm seinen Torwart Andrej Trefilov zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch der Schachzug brachte nichts ein, die Hannover Scorpions retteten den knappen 3:2-Vorsprung über die Zeit. Die erste Niederlage im neuen Jahr war damit für die DEG perfekt. Viel schlimmer: Das Team rutschte auch aus den Play-off-Rängen, denn Kontrahent Ingolstadt bezwang Kassel 2:1 und zog an den Düsseldorfern vorbei. "Wir haben heute ein ganz enges Spiel verloren", erklärte Komma enttäuscht, nannte aber gleich die entscheidenden Gründe. "Wir waren körperlich nicht auf höchstem Niveau. Läuferisch waren wir unterlegen, es fehlte einfach die Spritzigkeit. Das Problem ist, dass die Verantwortung immer auf die gleichen Schultern verteilt wird." Trotzdem kontrollierten die Metro Stars im ersten Abschnitt die Partie und gingen verdient in Führung. Marcus Thuresson fälschte einen Schuss von Pat Mikesch in Überzahl ab und machte so seinen vierten Saisontreffer. Der Schwede rutschte wegen Clayton Youngs Knieverletzung (siehe Artikel oben rechts) in die erste Angriffsformation - und Thuresson war ein positiver Bestandteil der ersten Reihe.Ausgerechnet Funk Doch das Tor reichte nicht, die motivierten Scorpions zu besiegen. Kurz vor der Pause glich Len Soccio zum 1:1 aus, ab dem zweiten Abschnitt übernahmen die Gastgeber immer mehr das Kommando. Ausgerechnet die beiden Ex-Düsseldorfer Lorenz Funk und Jeff Christian sorgten für die erste Führung. Christian bediente seinen Sturmpartner Funk, der Trefilov im Kasten keine Abwehrchance ließ. Mattias Lööf markierte sogar das 3:1. Mikesch gelang noch der Anschluss, aber das genügte nicht für einen wichtigen Zähler. "Wir haben gut begonnen und sind auch verdient in Führung gegangen. Aber es fehlte die Frische, um hier etwas mitzunehmen", analysierte Tore Vikingstad enttäuscht. "Besonders im Spielaufbau waren wir zu langsam. Düsseldorfs Kapitän Trond Magnussen sah es ähnlich: "Wir haben uns dem Tempo der Scorpions angepasst, anstatt unser Spiel durchzuziehen. Hannover war einfach hungriger auf die drei Punkte", meinte der Norweger. "Wir müssen immer unsere beste Leistung abrufen, dann können wir auch jeden Gegner schlagen. Tun wir das nicht, verlieren wir." Nach der enttäuschenden Vorstellung stehen die Metro Stars am kommenden Wochenende wieder unter Zugzwang. Am Freitag beim Schlusslicht Freiburg müssen drei Punkte her, um den Anschluss an die Topteams zu halten. Dafür braucht das Team aber eine gehörige Leistungssteigerung.Von Feed Hoeseler

DAX startet mit Verlusten in die Woche

Infineon-Papiere geben deutlich nachDAX startet mit Verlusten in die Woche

Frankfurt/Main (rpo). Der Deutsche Aktienindex (DAX) ist mit Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Grund ist vor allem der weiterhin schwache Dollar. Das sagten Händler am Montag kurz nach Börsenbeginn. Der DAX büßte bis 9.15 Uhr 0,4 Prozent auf 3999 Punkte ein. Der TecDAX notierte dagegen bei 577 Zählern nahezu unverändert gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten belasteten am Freitag die Aktienkurse an der New Yorker Wall Street. Der Dow-Jones-Index verlor 1,3 Prozent auf 10 459 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index sank um 0,6 Prozent auf 2087 Zähler. Der Euro kletterte am Montagmorgen über die Marke von 1,2870 US-Dollar und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Alles deute nun darauf hin, dass diese Woche die Marke von 1,30 US-Dollar für den Euro getestet werde, sagte ein Händler. Die Europäische Zentralbank hatte am Freitag einen Referenzkurs von 1,2737 US-Dollar ermittelt. Im DAX standen am Morgen Infineon im Mittelpunkt des Interesses, nachdem Siemens den Verkauf von 150 Millionen Aktien der früheren Tochtergesellschaft angekündigt hat. Infineon büßten 4,3 Prozent auf 11,89 Euro ein. Siemens gaben leicht um 0,4 Prozent auf 67,28 Euro nach. Unter Druck standen auch Automobilwerte. VW verloren 1,9 Prozent auf 40,63 Euro, BWM 1,2 Prozent auf 34,60 Euro. Lufthansa, TUI und E.ON verbesserten sich leicht. Im TecDAX stiegen Teles um fast 6,0 Prozent auf 12,65 Euro. Fest präsentierten sich auch web.de und Singulus. Kursverluste über 2,0 Prozent verbuchten mobilcom, Ixos und Elmos.

Armstrong stänkert gegen Ullrich

Jan Ulrich muss derzeit mit grippalem Infekt pausierenArmstrong stänkert gegen Ullrich

Neuss (rpo). Für seine noble Geste, bei der Tour de France auf den Erzrivalen Lance Armstrong nach dessen Sturz zu warten, erhielt Jan Ullrich verdientermaßen die Fair-Play-Plakette. Lance Armstrong schildert das Geschehen in seinem Buch nun völlig anders.Und es kommt wenig Freundliches von Armstrong. Die Situation bei seinem Sturz im vergangenen Jahr, als Ullrich wartete und anschließend von Armstrong distanziert wurde, hat der Texaner völlig anders in Erinnerung. "Auf den Video-Aufnahmen sieht es für mich so aus, dass Ullrich Renntempo fuhr. Er griff nicht an, aber er wartete auch nicht - bis Tyler Hamilton nach vorne fuhr, winkte, langsamer zu fahren, und schrie: Halt an!", heißt es in Armstrongs Buch. Mit dieser Einschätzung steht der fünfmalige Tour-Sieger ziemlich alleine. Ullrich erhielt für die noble Geste in den Pyrenäen die Fair-Play-Plakette. Bis zu seiner Nachreise ins Trainingslager kann der derzeit mit einer Grippe flach liegende Ullrich die Ruhezeit nutzen, um das in den nächsten Tagen erscheinende Buch seines Erzrivalen Lance Armstrong zu studieren. In seinem am Sonntag in Auszügen in der Bild am Sonntag veröffentlichten Werk "Tour des Lebens" erklärt der Amerikaner, dass er Ullrich für seinen größten Gegner bei der kommenden Tour de France hält.

Verhandlungssache(n)

Zeit für wichtige GesprächeVerhandlungssache(n)

Mönchengladbach (rpo). Borussias Profis müssen im Trainingslager hart arbeiten. Doch es bleibt Zeit für wichtige Gespräche: Das Präsidium plant neue Strategien, und Sportdirektor Christian Hochstätter die Mannschaft der Zukunft. Borussias Präsidium versammelt sich in diesen Tagen immer wieder auf der Terrasse des Hotels Gualdalmina in Marbella, um "strategische Planungen für die Zukunft" zu besprechen, wie Vizepräsident Rolf Königs sagt. Viele Gespräche ranken sich um das neue Stadion, dessen Name allerdings noch immer nicht vermarktet ist. "In der aktuellen Wirtschaftslage ist es natürlich schwieriger, einen geeigneten Partner zu finden", sagt Königs. Auch die Mannschaft und ihre künftige Zusammensetzung steht auf dem Themenzettel. "Es wird hier keine Vertragsverlängerungen geben. Aber wir haben Zeit zu sprechen", sagt Königs Sechs Verträge laufen am Saisonende aus: die der Torhüter Jörg Stiel (Option auf zweimal ein Jahr Verlängerung) und Claus Reitmaier sowie die Kontrakte von Sladan Asanin, Markus Hausweiler, Milan Obradovic. Und auch der von Chef-Angreifer Arie van Lent. Van Lent würde gern zwei weitere Jahre in Gladbach spielen - "wenn die Bedingungen stimmen". Sein Torinstinkt (sieben Treffer in der Hinrunde) spricht für den Publikumsliebling, dessen Vertragsverlängerung laut Königs "Formsache" ist und eine spätere Beschäftigung im Verein einschließen könnte: "Gute Leute, die zu uns passen, kriegen wir unter." Ganz so einfach scheint es mit van Lent aber nicht zu sein, denn ein erstes Gespräch mit Sportdirektor Hochstätter endete ohne Ergebnis. "Es ist Verhandlungssache", sagt Arie van Lent. Bei Ivo Ulich, der immer viel rackert und zuletzt sogar zweimal traf, könnte Borussia eine Option ziehen für zwei Jahre. Tendenz: Ulich bleibt. Dennoch hat der Verein nachhaltiges Interesse an Leandro Romagnoli, einem 22-Jährigen offensiven Mittelfeldspieler aus Argentinien. Gladbachs Angebot liegt dessen Klub San Lorenzo vor, die Antwort steht noch aus. "Es kann sich heute entscheiden, aber auch erst in den nächsten Wochen. Wir würden ihn jedenfalls gern haben, er ist ein richtig guter Junge", sagt Christian Hochstätter, der von der Mannschaft der Zukunft durchaus schon konkrete Vorstellungen hat, diese namentlich aber nicht benennen will. Angesichts den üppigen Kaders, der nach Weggang von Lawrence Aidoo auf 29 Spieler schrumpfte, ist es wahrscheinlich, dass Hochstätter unpopuläre Entscheidungen treffen wird bei der Konstruktion des Ensembles. Einer der Härtefälle könnte Markus Hausweiler sein, der nicht mit nach Spanien reiste, weil er noch immer an seinem Sehnenabriss laboriert. Vertragsamateur Enrico Gaede hat auf Hausweilers Position im defensiven Mittelfeld in der Hinrunde ausgezeichnet gespielt; zwei Spieler für diesen Posten sind wohl zu viel. Hinreichend Arbeit also für Hochstätter. Zumal Borussias Situation noch nicht ganz geklärt ist. "Je schneller sicher ist, dass wir in der Bundesliga bleiben, desto besser kann ich verhandeln", sagt er.

Real Madrid verspielt "Wintermeisterschaft"

Schwache Leistung der "Königlichen" in San SebastianReal Madrid verspielt "Wintermeisterschaft"

San Sebastian/Madrid (rpo). Nach der dritten Saisonpleite hat Spaniens Rekordmeister Real Madrid den inoffiziellen Titel des Wintermeisters verspielt. "Das ist doch wirklich egal", meint dazu der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos lässig. "Wichtig ist Platz eins am Ende der Saison", sagte der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos nach dem 0:1 der "Königlichen" bei Champions-League-Teilnehmer Real Sociedad San Sebastian. Reals dritte Saisonpleite ermöglichte dem FC Valencia am 19. Spieltag den Sprung an die Tabellenspitze. Valencia gewann durch einen Treffer von Walerij Karpin 1:0 in Albacete und hat nun einen Zähler mehr auf dem Konto als Madrid. "Real verliert die Orientierung und kassiert eine Lektion", schrieb die Zeitung Sport. Die spanische Presse nahm aber vor allem den dreimaligen Weltfußballer Ronaldo ins Visier ihrer Kritik. Der brasilianische Stürmer im Real-Dress schoss gegen die Basken lediglich einmal auf das gegnerische Tor und ließ seine Torgefahr ansonsten gänzlich vermissen. Es gibt bereits Spekulationen, weshalb der WM-Torschützenkönig im Augenblick nicht zu gewohnter Form findet. AS behauptet "Ronaldo war mit den Gedanken noch immer in London". Damit nahm die Sportzeitung den Ball auf, der in der vergangenen Woche ins Spiel gebracht wurde, nachdem Ronaldo einen Kurztrip in die britische Hauptstadt nicht verschleiern konnte. Sein Privatjet wurde wegen schlechter Witterung ins rund 200 km entfernte Salamanca umgeleitet. Der Stürmer traf deshalb erst mit 90-minütiger Verspätung auf dem Trainingsgelände seines Klubs ein und musste eine Geldstrafe von 2700 Euro zahlen. Vermutungen dementiertRonaldo dementierte jegliche Vermutungen, nach denen er sich mit Vertretern des Londoner Spitzenklubs FC Chelsea getroffen habe. Er sei glücklich in Madrid und wolle seinen Vertrag erfüllen, sagte er. Es handelte sich lediglich um persönliche PR-Maßnahmen, die ihn auf die Insel geführt hätten. Dennoch scheint ein Wechsel zum neuen "Krösus" des europäischen Klubfußballs nicht ausgeschlossen. Schließlich tätigte der neue Besitzer des englischen Klubs, der russische Öl-Milliardär Roman Abramowitsch, bereits vor dem Start in die laufende Spielzeit Neuverpflichtungen im Wert von 160 Millionen Euro. Zudem bleibt die Frage, weshalb Ronaldo es vermied, seinen Arbeitgeber von seinem Publicity-Trip nach London zu informieren. Real-Trainer Carlos Queiroz dürfte es im eigenen Interesse durchaus recht sein, dass Ronaldo in den Schlagzeilen steht. Der traditionell kritisch betrachtete Cheftrainer der "Königlichen" kann trotz der verlorenen Tabellenführung und dem eher blamablen 1: 1 im Hinspiel des Pokalwettbewerbs beim Zweitligisten SD Eibar vorerst in Ruhe weiter arbeiten. Elfmetertreffer von Jorge LopezEtwas glücklich setzte sich der FC Valencia durch einen Elfmetertreffer von Jorge Lopez nach neun Minuten beim vom Abstieg bedrohten Klub aus Albacete durch. Zum einen sorgte das angebliche Foul an den Argentinier Aimar, das zum Strafstoß für die Gäste führte, für Gesprächsstoff. Zum anderen verpassten es die Platzherren trotz einer ganzen Reihe hochkarätiger Chancen, zumindest einen Punkt einzufahren. Ex-Meister Deportivo la Coruna kam als Tabellendritter am Sonntagnachmittag gegen Racing Santander nur zu einem 1:1 und verpasste es damit, den Rückstand auf Valencia auf vier Punkte zu verkürzen und seine Chancen auf den Meistertitel deutlich zu verbessern. Der FC Barcelona setzte sich mit 3:0 gegen den Liga-18. Real Saragossa durch, hat aber weiter 16 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Valencia.

Sonnige Algarve

Der MSV im Trainingslager bei allerbesten BedingungenSonnige Algarve

Duisburg (rpo). „Wir sind nicht zum Vergnügen hier“, stellt Dirk Langerbein sachlich fest. Und der MSV-Keeper fährt fort: „Wir haben lange genug gepennt, wer jetzt noch nicht weiß, was die Stunde geschlagen hat, dem ist nicht zu helfen.“Die Sonne lacht über der Algarve. Von Wolken blank gefegter Himmel, um die 20 Grad - einfach ideales Wetter für die in der Heimat in dieser Jahreszeit nicht gerade verwöhnten deutschen Zeitgenossen. Die wenigen Touristen, die sich im Januar am Falesia-Strand verlaufen, der zu den schönsten in südlichen Gefilden gezählt wird, staunten nicht schlecht. Da hechteten zwei Männer durch die Luft, und der von der Sonne in sattes Rot getauchte Sandstein diente als Panorama. Dirk Langerbein und Sven Beuckert werden von Torwarttrainer Manfred Gloger getrimmt, und die Fotografen drücken pausenlos auf den Auslöser. Endlich ein Schnappschuss, der vermittelt, worum es hier geht. Neun Tage Trainingslager an der Algarve - die MSV-Profis haben freilich kaum ein Auge für das feine Drumherum. Derweil haben Norbert Meier und Heiko Scholz die übrigen 22 Kicker zur zweiten Übungseinheit auf dem Rasenplatz am Drei-Sterne-Hotel „Alfamar“ um sich versammelt. Am Samstag hatten Pavel Drsek und Azzis Ahanfouf kürzer treten müssen, weil sie sich beim ersten Testspiel gegen den SC Freiburg leichte Blessuren zugezogen haben - Kickeralltag. Mit wem man auch spricht, aus allen Antworten kann herausgefiltert werden, dass alle wissen, was von ihnen in der Rückrunde erwartet wird. „Die Vorbereitung sinnvoll nutzen, um beim Auftakt der Rückrunde topfit zu sein“ - Kernsatz des Cheftrainers, der sich dafür stark gemacht hat, dass mit Peter van Houdt wenigstens ein neues Gesicht auftauchte im Kreis des Teams. Der belgische Stürmer soll heute gegen den VfB Stuttgart auf den Prüfstand. Überzeugt er, dürfte ein Vertrag bis zum Saisonende sicher sein. „Ich hoffe, dass es klappt“, sagt van Houdt. Das zweite Pflichtspiel fände auf dem Gladbacher Bökelberg statt... Heute wird auch Walter Hellmich beobachtend am Rande des Trainingsplatzes stehen. Der MSV-Chef war gestern erst am späten Abend nach einem Umweg über Sevilla in Albufeira eingetroffen. Die geplante erste Ansprache ans kickende Personal musste deshalb verschoben werden. Dass der Schwede Johan Andersson noch fehlt und wohl auch nicht mehr im Trainingslager auftauchen wird, hat guten Grund. Die schwere Grippe, die ihn aufs Krankenlager warf, hat den Abwehrstrategen geschlaucht. Ohne Kraft keine sportliche Empfehlung. Abschreiben muss man die erwünschte Stärkung für die Viererkette allerdings noch nicht. Bis zum 31. Januar hat der Verein Zeit, auf dem Markt zuzuschlagen. „Was der Mannschaft gefehlt hat in der Hinrunde, war aus meiner Sicht ganz einfach das fehlende Selbstvertrauen, und das muss sich grundlegend ändern“, sagte Kapitän Dietmar Hirsch, und niemand wollte ihm im Kreis der Zuhörer da widersprechen. Heute Nachmittag gegen den VfB Stuttgart wird man schon sehen können, ob die ersten Tage an der Algarve Früchte tragen. Gegen Freiburg war das schon der Fall. Von Bernd Bemmann