Eishockey: Arbeit mit illegalen Spielervermittlern angeprangert

Hamburger (sid). Den Klubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) steht offenbar künftig Ärger mit den bekanntesten Spielervermittlern ins Haus. Laut eines Berichts der Wochenzeitschrift Sport-Bild sollen von Seiten der zuständigen Landesarbeitsämter und der Zentralen Vermittlungsstelle der Bundesanstalt in Frankfurt/Main Strafandrohungen gegen Jaroslav Tuma, Sana Hassan, Roly Thompson und Max Burghardt ergangen sein.

Allein dieses Quartett soll mehrere hundert Eishockey-Profis unter Vertrag haben. Unter Androhung einer Strafe von bis zu 50.000 Mark sei ihnen ab sofort jede weitere Spielervermittlung verboten. Dies bestätigte der in der Schweiz ansässige Tuma.

Er habe sich nach Bekanntwerden der Schwierigkeiten sofort mit DEL-Treuhänder Bernd Schäfer III in Verbindung gesetzt. "Herr Schäfer hat mir seine Unterstützung zugesagt. Schließlich genießen die betroffenen Agenten einen sehr guten Namen in der Branche. Wir haben die Angelegenheit unseren Anwälten übergeben", sagte Tuma dem Sport-Informations-Dienst (sid). Für ihn ist durchaus möglich, dass die DEL künftig Lizenzen für Spieleragenten ausstellt.

Gleichzeitig wird von Tuma in Betracht gezogen, eine Genehmigung der Bundesanstalt für Arbeit einzuholen. Eine besondere Erlaubnis zur Arbeitsvermittlung wird verlangt, wenn es sich um Berufssportler oder -trainer aus nicht zur EU gehörigen oder aus nicht mit der EU assoziierten Staaten handelt. In der DEL ist diese notwendig, da die meisten Cracks aus Nordamerika stammen.

Tuma weist darauf hin, dass es allerdings schwer sei, eine Trennung zwischen Beratung und Vermittlung zu vollziehen. Tuma: "Ich werde auch weiterhin meine Klienten beraten. Das kann mir niemand verbieten."

Zu den Klubs, die eine Vielzahl ihrer Spieler durch die besagten Agenten erhalten, zählt der Meisterschafts-Top-Favorit Kölner Haie. "Es handelt sich um eine Problematik für alle Klubs, nicht nur für uns. Allerdings muss das Ganze rechtlich auf Beine gestellt werden. Im Fußball gibt es die Fifa-Player-Agent-Lizenz. Möglich, dass auch in der DEL ein Selbstreinigungsprozess stattfindet, den jeder Verein zu spüren bekommt", sagte Kölns Pressesprecher Holger Rathke auf Anfrage.

(RPO Archiv)
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