Biathlon: Sven Fischer Dritter Apel gewinnt auch Verfolgung

Lahti (rpo). Die deutschen Biathleten sind auch eine Woche vor der Massenstart-Weltmeisterschaft zum Saisonausklang am Holmenkollen noch im Jagdfieber. Beim vorletzten Weltcup des Winters im finnischen Lahti erkämpfte sich die läuferisch überragende Oberhoferin Katrin Apel am Sonntag drei Tage nach ihrem ersten Weltcupsieg im Verfolgungsrennen gleich den zweiten Tages-Erfolg.

Hinter der Schwedin Magdalena Forsberg, die ihre Führung im Gesamtweltcup weiter ausbaute, komplettierten Katja Beer (Altenberg) mit ihrem besten Weltcup-Resultat als Dritte und Uschi Disl (Moosham) auf dem vierten Platz das überragende Abschneiden der deutschen Damen. Bei den Herren imponierte Sven Fischer als Dritter in der Verfolgung hinter dem neuen Weltcup-Spitzenreiter Raphael Poiree (Frankreich), der seinen sechsten Saisonerfolg mit einem Start-Ziel- Sieg sicher stellte, und dem Norweger Frode Andresen.

"Läuferisch ging es heute bei mir nicht so flüssig. Die schwere Strecke hat Kraft gekostet. Nachdem ich beim ersten Schießen gleich zwei Scheiben hängen ließ, habe ich unterwegs etwas das Gas rausgenommen und mich mehr aufs Schießen konzentriert", sagte Fischer, der wie Poiree mit drei Strafrunden durchkam. Sein Trainings-Kollege Frank Luck lief vom zehnten Startplatz auf Rang fünf nach vorn. Alexander Wolf (Oberhof) stürmte gar vom 37. Rang auf Position 8.

Nach dem Sieg von Katrin Apel gab es einige Diskussionen, weil die Thüringerin innen an einer Streckenmarkierung vorbei gelaufen war und in der Zielkurve etwas abgekürzt hatte. "Ich lege deswegen aber keinen Protest ein. Katrin hätte sowieso gewonnen. Sie war heute die Stärkere", beendete Magdalena Forsberg mit einer fairen Aussage alle Unklarheiten. "Ich habe das nicht bewusst gemacht. Der Zieleinlauf war etwas verwirrend", erläuterte die zweimalige Staffel- Olympiasiegerin, die mit 15 250 Euro das höchste Preisgeld ihrer Karriere bei einem Weltcup kassierte. Für die Fairness bedankte sie sich bei der "Grande Dame" des Biathlon, die bei noch drei ausstehenden Rennen dem sechsten Gesamtsieg in Folge mit 119 Punkten Vorsprung greifbar nahe ist.

Die deutschen Männer hatten bereits am Samstag das letzte Staffelrennen der Saison über 4 x 7,5 km gewonnen. Durch den Erfolg vor Olympiasieger Norwegen sicherten sie sich noch den zweiten Platz im Staffel-Weltcup und bauten die Führung im Nationencup weiter aus. In der Besetzung Ricco Groß (Ruhpolding), Michael Greis (Nesselwang), Sven Fischer und Frank Luck gewannen die Schützlinge von Bundestrainer Frank Ullrich in 1:25:18,5 Stunden klar vor Norwegen (49,2 Sekunden zurück), das ebenfalls drei Männer aus seinem Quartett von Soldier Hollow aufgeboten hatte. Platz drei ging mit 1:25,9 Minuten Rückstand an Weißrussland.

Die Damen konnten tags zuvor den Staffel-Weltcup nach ihrem fünften Sieg im sechsten Staffelrennen des Winters in Empfang nehmen. Katrin Apel, Martina Zellner (Hammer), Martina Glagow (Mittenwald) und Katja Beer siegten trotz einer Strafrunde Zellners in 1:36:23,8 Stunden. Platz zwei ging mit 52,3 Sekunden Rückstand an Russland vor den Französinnen, die im Ziel 1:34,4 Minuten zurück lagen.

(RPO Archiv)
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