Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
EILMELDUNG
Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben

Zürich Hindernis-Europameisterin litt an Lymphdrüsenkrebs

Zürich · Lymphzellenerkrankung, Tumor in der rechten Schulter, Chemotherapie: Vor vier Jahren schien die Leichtathletik-Karriere von Antje Möldner-Schmidt schon beendet. Jetzt darf sich die 30-Jährige sensationell Europameisterin über 3000 m Hindernis nennen. Nach einem packenden Endspurt sicherte sich die deutsche Meisterin aus Cottbus sensationell Gold im großen EM-Finale von Zürich.

"Wahnsinn. Das ist unglaublich", sagte Möldner-Schmidt, der bei der Siegerehrung die Tränen in den Augen standen: "Das Publikum war fantastisch. Der Applaus hat mir so viel bedeutet." Es war das erste EM-Gold auf dieser Strecke für die deutschen Frauen.

Die 30 Jahre alte EM-Dritte von 2012 bewies wieder einmal ihre Kämpferqualitäten und verwies in 9:29,43 Minuten Europas Jahresbeste Charlotta Fougberg (9:30,16/Schweden) auf Platz zwei.

Möldner-Schmidts Laufbahn schien vor Kurzem schon zu Ende bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Bei einem Trainingslager im Januar 2010 hatte sich ihr Leben schlagartig geändert. "Mir hat morgens die Schulter weh getan. Da war ein Knubbel. Als ich daran herumdrückte, ist er geschwollen - auf Ei-Größe", hatte sie zu Pfingsten der "Saarbrücker Zeitung" gesagt.

Untersuchungen ergaben die niederschmetternde Diagnose: Lymphdrüsenkrebs. "Meine Welt ist zusammengebrochen", sagte Möldner-Schmidt. Der Tumor in der Schulter wurde entfernt, die Chemotherapie startete sofort. Im Oktober 2010 nahm sie das Training wieder auf. "Ich war bei null und joggte, so gut es ging", sagte die passionierte Reiterin.

Schon 2012 meldete sie sich auf der ganz großen Bühne mit Bronze bei der Europameisterschaft in Helsinki zurück und wurde danach noch Siebte bei den Olympischen Spielen in London. "Die größten Erfolge meiner Karriere waren nach der schweren Zeit", sagte sie und liebäugelte vor Zürich mit einer Medaille. Jetzt machte sie mit ihrem Gold-Coup ihr ganz persönliches Märchen perfekt. "Früher habe ich vor dem letzten Wassergraben immer ein wenig abgebremst. Aber diesmal bin ich aggressiv rangegangen", sagte sie: "Ich glaube, dass das der Schlüssel zum Erfolg war."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort