Geschädigte des DDR-Sports Zustrom auf Beratungsstelle für Dopingopfer

Berlin · Die seit reichlich einem Jahr bestehende Beratungsstelle für Dopingopfer verzeichnet einen anhaltenden Zulauf. Bisher haben sich 700 Geschädigte des DDR-Sports mit ihren gravierenden gesundheitlichen Problemen an die Einrichtung gewandt, berichtete Ines Geipel, die Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfevereins DOH, am Montag bei einer Veranstaltung der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag.

Die seit reichlich einem Jahr bestehende Beratungsstelle für Dopingopfer verzeichnet einen anhaltenden Zulauf.
Bisher haben sich 700 Geschädigte des DDR-Sports mit ihren gravierenden gesundheitlichen Problemen an die Einrichtung gewandt, berichtete Ines Geipel, die Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfevereins DOH, am Montag bei einer Veranstaltung der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag.

Doch bisher seien alle Initiativen zu einer Opfer-Entschädigungs-Rente verpufft, beklagte Geipel. "Die katastrophale Situation der Geschädigten geht einher mit der Ignoranz der Institutionen in Deutschland", kritisierte die DOH-Vorsitzende und griff die Politik und den deutschen Sport gleichermaßen an.

"Wir nehmen wie eine 'Black Box' die Schädigungen auf und können nicht handeln, wie es erforderlich wäre", beklagte Geipel. Sie rechne damit, dass sich insgesamt rund 2000 Doping-Geschädigte bei der Beratungsstelle melden werden. "Der Sport muss endlich Geld in die Hand nehmen. Die Geschädigten haben keine Zeit mehr, die Sterbeliste ist wirklich lang", warnte sie und verwies auf den Tod des durch Doping schwer beeinträchtigten Gewichthebers Gerd Bonk am 20. Oktober. Die Medaillen würden gern vereinnahmt, aber die Hinterbliebenen Bonks hätten "bis heute keine Kondolenzkarte vom organisierten Sport erhalten", kritisierte Ines Geipel.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort