Schwimmen Ungarns Chefcoach tritt nach Vergewaltigungs-Skandal zurück

Laszlo Kiss ist nach einem Vergewaltigungs-Skandal als Cheftrainer des ungarischen Schwimmverbandes zurückgetreten. Der 75 Jahre alte Erfolgscoach, der unter anderem Krisztina Egerszegi zu fünf olympischen Goldmedaillen verhalf, gab seinen Posten aufgrund des immer größer werdenden öffentlichen Drucks nach Bekanntwerden einer über 50 Jahre zurückliegenden Straftat auf.

Er habe sich "im Interesse des ungarischen Sports" zu diesem Schritt entschieden, sagte Kiss der Nachrichtenangetur MTI. Nationale Medien berichteten am Dienstag, dass Kiss als 21-Jähriger im Jahr 1961 gemeinsam mit zwei anderen Schwimmern eine junge Frau vergewaltigt hatte und im Folgejahr zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Nach 20 Monaten soll er vorzeitig aus der Haft entlassen worden sein. Er habe vom Leben eine "zweite Chance" erhalten und "diese ergriffen", sagte Kiss in einer Stellungnahme, der das Verfahren im damals kommunistischen Ungarn allerdings als "Schauprozess" bezeichnete und seinen Namen reinwaschen will. Noch am Mittwoch hatte die Verbandsführung ihrem Startrainer Rückendeckung gegeben, mehrere Politiker und weitere Personen des öffentlichen Lebens forderten jedoch vehement seinen Rücktritt. Am Donnerstag erklärte ein Sponsor der WM 2017 in Budapest aufgrund der Affäre seinen Rückzug.

(sid)
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