European Championships Pauline Schäfer verhindert Turn-Desaster

Glasgow · Diese Zeiten schienen lange vorbei. Doch zum Auftakt der Turn-EM in Glasgow sorgten sechs Abstürze vom Balken für das Aus der deutschen Riege schon in der Qualifikation. Nur die Weltmeisterin verhinderte das Total-Desaster und zog erstmals auch in ein EM-Finale ein.

Pauline Schäfer konnte sich über ihr erstes EM-Finale gar nicht richtig freuen. Die Weltmeisterin hat am Donnerstag das komplette Desaster der deutschen Turnerinnen am Schwebebalken verhindert und ist als Zweite souverän in das Finale der Europameisterschaften in Glasgow eingezogen. Da aber Sarah Voss aus Köln und Leah Grießer aus Karlsruhe am Donnerstag jeweils gleich dreimal vom „Zitterbalken“ abstiegen, verpasste die deutsche Riege auf Platz zehn (150,897 Punkte) zum Auftakt der European Championships ihr Minimalziel Finaleinzug.

Tröstlich für die deutsche Riege war, dass insgesamt drei Plätze in den Einzelfinals am Sonntag heraussprangen. Pauline Schäfer kam an ihrem Paradegerät nach einer Top-Übung mit reduziertem Schwierigkeitsgrad (5,3) auf 13,50 Punkte, genauso wie Vorkampfsiegerin Nina Derwael aus Belgien. Die Chemnitzerin könnte nun am Sonntag ihre dritte internationale Medaille gewinnen. Vor drei Jahren hatte sie bei der WM an gleicher Stelle mit Bronze ihre erste Podestplatzierung erkämpft.

European Championships 2022: Bilder der Eröffnungsfeier
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Das war die Eröffnungsfeier der European Championships 2022

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Foto: dpa/Soeren Stache

Am Barren war die 29 Jahre alte „Mutter der Kompanie“ Kim Bui den Youngstern ein Vorbild. Die Stuttgarterin behielt die Nerven und turnte sich mit 14,20 Punkten auf Platz vier ins Finale. Die elf Jahre jüngere Sarah Voss erreichte als Achte den Endkampf am Sprung.

„Über eine Team-Medaille reden wir nicht“, hatte Pauline Schäfer schon vor dem Titelkampf geäußert, als man die Deutsche die erste Team-Medaille bei EM zutrauen wollte. Mit solchem Reinfall hatte aber im deutschen Lager niemand vorher rechnen können.

Es begann auch am Sprung nicht glücklich für die deutschen Riege in der mit 5000 Besuchern nur halb besetzten Hydro Arena. Die 16-jährige Emma Höfele musste bei ihrer EM-Premiere bei der Sprung-Landung aufgreifen und bekam kräftige Abzüge. Aber eine an diesem Gerät starke Sarah Voss kompensierte mit einem 14,233-Punkte-Satz die mäßige Leistung ihrer Kollegin und schaffte den Einzug in das Finale.

(dpa)
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