Medaille verpasst Elisabeth Seitz nach Sturz am Stufenbarren EM-Siebte

Basel · Turnerin Elisabeth Seitz hat bei er EM in Basel die erste Medaille für die deutsche Mannschaft verpasst. Am Stufenbarren wurde der Stuttgarterin ein Sturz bei einem Flugelement zum Verhängnis.

 Elisabeth Seitz am Stufenbarren.

Elisabeth Seitz am Stufenbarren.

Foto: dpa/Alexandra Wey

Vorbei gegriffen im wahrsten Sinne des Wortes: Nach einem Sturz beim Jäger-Salto geht für Elisabeth Seitz die Jagd auf ihren ersten europäischen Titel weiter. Bei den Europameisterschaften in Basel kam die Stuttgarterin am Stufenbarren nur auf den siebten Platz und verließ sichtlich frustriert das Podium.

Mit leerem Blick fixierte sie enttäuscht den oberen Holm, den sie während ihrer Übung nicht packen konnte. Gold und Silber gingen an die beiden Russinnen Angelina Melnikowa (14,500) und Wladislawa Urasowa (14,333), Rang drei an Amelie Morgan aus Großbritannien (14,100). Die 27 Jahre alte Sportsoldatin kam nach ihrem Patzer nur auf 13,033 Zähler.

"Es ist eine hochwertige und schwierige Übung, da kann so etwas schon einmal passieren. Dennoch hat mich der Sturz überrascht. Aber ich weiß, dass ich Richtung Olympia gut unterwegs bin", sagte die deutsche Rekordmeisterin, die aber schon beim Einturnen einmal das Doppelreck unfreiwillig verlassen musste.

Nicht ganz glücklich zog auch Wolfgang Willam die Bilanz des vorletzten EM-Tages. "Jetzt bin ich nicht mehr so euphorisch wie am Morgen", sagte der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Denn mit den Plätzen fünf und sieben im Mehrkampf-Finale hatten Seitz und ihre Stuttgarter Klubkollegin Kim Bui das beste deutsche EM-Ergebnis seit 15 Jahren eingefahren.

Sowohl in der Qualifikation am Mittwoch als auch im Mehrkampf am Freitag hatte die Barren-Spezialistin "ihr" Gerät noch sicher beherrscht, der Optimismus war groß. Vor vier Jahren hatte Seitz EM-Bronze geholt, diesmal sollte es noch mehr sein.

Der gern als "Wettkampfsau" titulierten Athletin fehlte diesmal in der weitgehend leeren St.-Jakobshalle anscheinend der ihr wichtige Zuspruch des Publikums. Insbesondere bei der Heim-WM 2019 in Stuttgart hatte sich Seitz förmlich in einen Rausch geturnt und mit Rang sechs im Mehrkampf die Weltklasse-Konkurrenz gehörig aufgemischt.

Der neue Mehrkampf-Champion Nikita Nagorni aus Russland holte sich am Boden seine zweite Goldmedaille. Am Pauschenpferd setzte sich der Armenier Artur Dawtjan durch, Olympiasieger Eleftherios Petrounias aus Griechenland entschied das Finale an den Ringen für sich. Am Sprung ging der Sieg an die Schweizer Lokalmatadorin Giulia Steingruber.

Am Sonntag (13.00 Uhr) finden drei weitere Titelentscheidungen mit deutscher Beteiligung statt. Lukas Dauser aus Unterhaching hat Medaillenchancen am Barren, am Reck hat der Hannoveraner Andreas Toba das Finale erreicht, und Bui konnte sich für den Endkampf am Boden qualifizieren.

(dpa/old)
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