„Ein phänomenaler Athlet“ Kristian Blummenfelt – Der neue König der Triathleten

St.George/Frankfurt · Olympiasieger und Weltmeister auf der Kurzdistanz, nun WM-Champion auf der Langdistanz: Kristian Blummenfelt räumt in nur neun Monaten alles ab. Die deutschen Stars schwärmen.

 Triathlet Kristian Blummenfelt aus Norwegen läuft bei den Olympischen Spielen in Tokio als Sieger ins Ziel.

Triathlet Kristian Blummenfelt aus Norwegen läuft bei den Olympischen Spielen in Tokio als Sieger ins Ziel.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Huldigung erhielt der neue Triathlon-König Kristian Blummenfelt vom jahrelangen Dominator. „Er ist ein phänomenaler Athlet, seine letzte Saison ist beispiellos. Da kann man nur neidlos den Hut zücken“, schwärmte Jan Frodeno. In Abwesenheit des deutschen Aushängeschilds vollendete Blummenfelt in St. George mit einem grandiosen Marathon sein sensationelles Turbo-Triple, in Rekordzeit schwang er sich zum komplettesten Triathleten der Welt auf.

Am 26. Juli 2021 der Olympiasieg von Tokio, 26 Tage danach der WM-Titel auf der Kurzdistanz in Edmonton – und nun innerhalb von neun Monaten auch noch Weltmeister auf der Langdistanz: Mit nur 28 Jahren sitzt der Norweger auf dem Thron. „Das ist episch, was ein großartiger Tag“, sagte Blummenfelt, der mit 74 Kilo bei 1,74 m Körpergröße eigentlich gar nicht wie ein typischer Triathlet erscheint.

Seinen großspurigen Kampfansagen lässt er regelmäßig Taten folgen. „Von vorne bis hinten mega gut“, urteilte der zweimalige Weltmeister Patrick Lange im HR. Von „großem Sport“ sprach der dreimalige Champion Frodeno, der für sein Doppel aus Olympiasieg und Ironman-WM sieben Jahre brauchte: „In so jungen Jahren war ich noch nicht soweit, da hat mir die Reife gefehlt.“

Blummenfelt folgt dem Motto: „Es tut immer mehr weh zu verlieren.“ Das Kraftpaket trainiert 1400 Stunden im Jahr, in Tokio wurde er nach seinem Triumph mit dem Rollstuhl abtransportiert. „Er hat kein Talent für eine dieser Disziplinen, aber er hat das Talent, hart zu arbeiten“, sagt sein Vater Trond.

Als Wachablösung wollen die deutschen Stars Blummenfelts Coup von Utah nicht akzeptieren, die verletzt fehlenden Seriensieger Frodeno und Lange planen für Hawaii die Revanche. „So eine Konkurrenz ist motivierend“, sagte Frodeno breit grinsend: „Das wird eine Hass-Liebe zwischen uns.“ Ein packender Kampf scheint für den 8. Oktober garantiert.

(lonn/SID)
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