Neben der Spur Trapattoni und die Monsignori

Düsseldorf (RP). Der Vatikan liegt mal wieder im Fußball-Fieber, weil zum vierten Mal der Clericus-Cup ausgetragen wird. Daran dürfen sich Geistliche der katholischen Universitäten und Seminare im Raum Rom beteiligen. Selbstverständlich herrschen strenge Vorschriften.

Zwar darf Sportkleidung getragen werden und noch ist nichts von einem Soutanen-Tauschverbot nach dem Abpfiff bekannt, dafür stehen Fluchen, Kritik am Schiedsrichter oder Unmutsäußerungen über Spielverlauf, Mitspieler, Bodenbeschaffenheit, Zustand des Spielgeräts und Höhe der Torlatte auf dem Index.

Und genau hier wird's interessant. Denn möglicherweise wird sich der Staat im Staate Italien in einer näheren Zukunft mit eigenem Nationalteam unter der kundigen Anleitung von Giovanni Trapattoni zum edlen Wettstreit mit anderen Ländern bereitfinden. Darüber wird zumindest ziemlich laut gemunkelt. "Ich würde es gern machen", hat Signore Trapattoni bereits gesagt. Er empfiehlt sich für den Job gerade als Coach im selbstverständlich katholischen Irland.

Nur mit dem Fluchen ist das so eine Sache, wie die Menschheit seit der legendären Münchner Rede des berühmten Fußball-Gelehrten weiß. Noch ist nicht heraus, ob öffentliche Stellungnahmen zum Auftritt eines Monsignore nach dem Vorbild "was erlaube Don Camillo, hatte gespielt Kaplane wie eine Flasche leer" vor den strengen Ohren der vatikanischen Sittenwächter bestehen.

Und ganz sicher würde die Schweizer Garde entschlossen einschreiten, wenn Trapattoni an der Seitenlinie einen seiner wilden Tänze mit eingeschlossener Unparteiischen-Beschimpfung aufzuführen droht.

Vielleicht muss sich der Vatikan das alles noch mal gut überlegen.

Ich habe fertig.

(RP)
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