Trotz Viertelfinal-Aus von Boll und Co. Tischtennis-Bundestrainer Roßkopf zieht „tolle Bilanz“ nach German Open

Bremen · Die German Open waren am Ende wieder eine Art Asienmeisterschaft. Timo Boll, Patrick Franziska und eine deutsche Doppel-Überraschung blieben in Bremen ohne Titel. Trotzdem: Mit Blick auf Olympia ist im Tischtennis Mitte 2020 wichtig - und nicht Ende 2019.

 Bundestrainer Jörg Roßkopf (l.) mit Schützling Timo Boll.

Bundestrainer Jörg Roßkopf (l.) mit Schützling Timo Boll.

Foto: dpa/Abel F. Ros

Am Finaltag der German Open haben die deutschen Tischtennis-Stars nur noch den Asiaten zugeschaut. Timo Boll und Patrick Franziska schieden im Einzel jeweils im Viertelfinale aus. Und auch das Überraschungs-Doppel Benedikt Duda und Dang Qiu marschierte in Bremen zwar von der Qualifikation bis ins Endspiel durch - verlor dort am späten Samstagabend aber in 1:3 Sätzen gegen das Weltklasse-Duo Xu Xin und Liang Jingkun aus China.

Bundestrainer Jörg Roßkopf war mit dem Verlauf des Heim-Events in der World-Tour-Serie dennoch sehr einverstanden. „Das war ein tolles Turnier für uns. Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Weltmeister im Doppel von 1989. „So ein stark besetztes Turnier kann auch in eine andere Richtung laufen. Inklusive Shan Xiaona in drei Viertelfinals und einem Doppel-Endspiel dabei zu sein, ist eine tolle Bilanz.“

Timo Boll – Rekord-Meister, Weltranglisten-Erster, Borussia Düsseldorf
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Im Tischtennis konzentriert sich schon jetzt alles auf die Olympischen Spiele in Tokio und auch auf die Mannschafts-WM vier Monate zuvor in Südkorea. Maßgeblich ist für Boll und Co. deshalb, wie sie im Frühjahr und Sommer 2020 drauf sind - und nicht in der Endphase dieser Saison, deren wichtigste Wettbewerbe mit der Einzel-WM und den European Games schon länger zurückliegen.

Der Mannschafts- und Einzel-Europameister Boll nahm aus Bremen mit, dass er trotz einer langen Pause im Sommer und einer Zerrung vom Vorabend nicht völlig chancenlos war bei seiner 1:4-Niederlage gegen den Weltranglisten-Zweiten Fan Zhendong (China). „Das Spiel war nicht so, dass ich gedacht habe: Da geht gar nichts“, meinte der 38-Jährige. „Ich merke, dass ich körperlich noch zurück hänge. Ich weiß aber auch: Das wird eine extrem lange Olympia-Saison. Und dieser Sommer war die letzte Chance, noch einmal eine Pause zu machen.“

Auch bei dem Weltranglisten-15. Franziska bleibt auf lange Sicht weniger das 2:4-Viertelfinal-Aus gegen Jeoung Youngsik aus Südkorea hängen, sondern vielmehr sein erneuter Sieg gegen einen der besten vier Chinesen am Abend zuvor. „So ein Spiel ist fast wie ein Titel. Das gibt viel Selbstvertrauen“, sagte Roßkopf über den 4:1-Erfolg seines Schützlings gegen Lin Gaoyuan. „Das ist der nächste Schritt in der Entwicklung: Solche Siege besser zu verarbeiten und gleich am nächsten Morgen wieder fit zu sein“, meinte Franziska selbst.

(lt/dpa)
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