US Open in New York Tennis: Mayer fiebert, Damen ausgeschieden
New York (rpo). Am Donnerstag werden die kühnsten Träume Florian Mayers wahr. Der 20-Jährige trifft in der zweiten Runde der US Open auf Andre Agassi und tritt dabei zum ersten Mal im Arthur Ashe Stadium an. Angst hat der Bayreuther vor dem größten Spiel seiner Karriere aber nicht.
"Man muss erwarten, dass man den Gegner schlagen kann, sonst brauche ich gar nicht erst anzutreten. Wenn ich am Anfang nicht zu nervös bin, werde ich ein gutes Match spielen." Ob Sieg oder Niederlage, für Mayer war das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres ein willkommener Anlass, auf ein denkwürdiges Jahr zurückzublicken. Verbesserung in der Weltrangliste in die Top 40, Sensations-Viertelfinalist in Wimbledon, dann das Gerangel um seine Olympia-Nominierung.
"Plötzlich laufen mir bei den Turnieren Leute über den Weg, die ich früher nur im Fernsehen sah", äußerte er, den Showdown mit Agassi habe er sich nach eigener Einschätzung redlich verdient. "Wer weiß, wann er zurücktritt? Vielleicht ist das meine erste und letzte Gelegenheit, gegen ihn zu spielen. Ich betrachte dieses Match als große Ehre."
Die letzten Zweifel am Einzug in Runde zwei beseitigte der Mann mit den waghalsigen Scherensprüngen am Dienstag, als er seine am Vorabend wegen Regens abgebrochene Auftaktpartie gegen den Brasilianer Flavio Saretta vollendete. Ganze zwei Minuten und 24 Sekunden stand Mayer auf Nebenplatz 10, dann waren die letzten drei Punkte zum 6:4, 6:2, 6:1 eingefahren.
Es kribbelt im Bauch
Nun kribbelt es im Bauch, zumal auch 20.000 kreischende Fans auf dem Center Court eine neue Erfahrung sein werden. Im Gegensatz zu Rainer Schüttler, der überraschend in der Auftaktrunde in fünf Sätzen am italienischen Qualifikanten Andreas Seppi scheiterte, kann und will sich Mayer übrigens noch beim in New York weilenden DTB-Teamchef Patrik Kühnen für den Daviscup empfehlen. "Ich rechne mir ganz gute Chancen aus, gegen die Slowakei dabei zu sein."
Alle deutschen Damen raus
Schon nicht mehr in New York dabei sind die deutschen Damen. Als vierte und letzte Spielerin scheiterte die Stuttgarter Qualifikantin Julia Schruff in der zweiten Runde an Maria Vento-Kabchi aus Venezuela mit 1:6, 6:2, 2:6. Die 22-Jährige, die im ersten Durchgang eine Oberschenkelzerrung erlitt, konnte sich mit 25.000 Dollar Preisgeld trösten. Mehr Grund zur Freude hatte Philipp Kohlschreiber (Augsburg) nach seinem Zweitrunden-Einzug durch ein 6:1, 6:1, 6:4 gegen den Franzosen Julien Benneteau (Frankreich).
Am Abend zuvor hatte sich eine Reihe von Stars ihrer Auftaktgegner entledigt. Titelverteidiger Andy Roddick besiegte seinen Landsmann Scoville Jenkins im Schnelldurchgang mit 6:0, 6:2, 6:2, Vorjahresfinalist Juan Carlos Ferrero (Spanien) hatte beim 4: 6, 7:5, 7:6 (8:6), 6:7 (4:7), 6:3 mit dem tschechischen Qualifikanten Tomas Zib deutlich mehr Probleme. Bei den Damen folgte die US-Amerikanerin Venus Williams ihrer Schwester Serena in die zweite Runde. Sie gewann gegen die Ungarin Petra Mandula mit 6: 3, 7:6 (7:3).