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Rudern Zeidler als Favorit nach Tokio – ermutigende Niederlage für Achter

Luzern · Zumindest in den Paradedisziplinen scheinen die deutschen Ruderer für Tokio gerüstet. Der Achter liefert sich beim Weltcup in Luzern ein packendes Duell mit dem britischen Dauerrivalen. Und Oliver Zeidler zeigt der Konkurrenz auch auf dem Rotsee die Grenzen auf.

Oliver Zeidler.

Oliver Zeidler.

Foto: dpa/Helmut Fohringer

Der Deutschland-Achter hat zwei Monate vor den Olympischen Spielen einen kleinen Dämpfer erlitten, aber dennoch neuen Mut für Tokio gefasst. Im Finale des Weltcups auf dem Luzerner Rotsee musste sich das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am Sonntag nur dem Europameister Großbritannien geschlagen geben. Am Ende eines spektakulären Zweikampfs betrug der Rückstand lediglich drei Hundertstelsekunden.

Anders als noch vor sechs Wochen beim enttäuschenden vierten EM-Rang lieferte sich das Team um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) diesmal jedoch einen Bord-an Bord-Kampf mit dem Hauptrivalen der vergangenen Jahre. Crewmitglied Richard Schmidt klang am Ende des Ruder-Krimis nicht wie ein frustrierter Verlierer. „Wichtig ist, dass wir wieder auf Augenhöhe mit den Briten sind. Es kommt nicht auf jetzt, sondern auf Tokio an. Da wird abgerechnet“, kommentierte der Routinier aus Trier an seinem 34. Geburtstag kämpferisch.

Dagegen dominierte die deutsche Skiff-Hoffnung Oliver Zeidler wie schon beim EM-Sieg Mitte April auch die Traditionsregatta in der Schweiz. Mit einem Vorsprung von einer Bootslänge verwies der 24 Jahre alte Ingolstädter die vermeintlichen Tokio-Hauptkonkurrenten Sverri Nielsen (Dänemark) und Kjetil Borch (Norwegen) auf die Plätze zwei und drei. Damit reist er als Favorit Richtung Tokio, äußerte aber noch Bedenken: „Ich traue dem Ganzen noch nicht. Es geht mir ein bisschen zu einfach. Ich weiß nicht, was die anderen vielleicht noch zurückhalten. Aber ich bin nahe an den 100 Prozent.“

Ähnlich wie bei Zeidler gibt es auch im Achter wenig Grund für Selbstzweifel. Vielmehr scheint das noch nach der EM vorherrschende Rätselraten über die fehlende Form beendet. Uwe Bender war trotz der knappen Niederlage voll des Lobes. „Es war ein Rennen auf Top-Niveau mit Spannung pur und eine super kämpferische Leistung von uns“, befand der Achter-Coach. Die Rennstrategie wie beim Sieg im Vorlauf zwei Tage zuvor über die Briten ging im Finale jedoch nicht auf. Diesmal konnte sich die DRV-Crew nicht vorentscheidend absetzen. Mit dem letzten Schlag zogen die Briten noch vorbei.

Neben dem Achter und Einer werden auch dem leichten Männer-Doppelzweier gute olympische Medaillenchancen eingeräumt. Das Duo Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) musste sich in Luzern nur dem Europameister Irland und Norwegen geschlagen geben. Vierte DRV-Hoffnung auf Edelmetall ist der Frauen-Doppelvierer, der beim zweiten Rang hinter China einen Formanstieg erkennen ließ. „Das ist gut gelaufen. Jetzt heißt es dran bleiben. Ein paar technische Dinge können wir noch verbessern“, sagte Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel).

In den restlichen zehn olympischen Wettkampfklassen fahren die Deutschen der Weltspitze jedoch derzeit mehr oder weniger deutlich hinterher. Ohnehin ist der DRV in Tokio nur mit sieben Booten vertreten.

(stja/dpa)
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