"Situation ist ein Drama" Rittner soll deutsches Damen-Tennis retten
Melbourne (rpo). Nach der Blamage bei den Australian Open soll Barbara Rittner dem angeschlagenen deutschen Damen-Tennis wieder auf die Beine helfen. Die 30-Jährige wurde bis Ende der Saison als "Tourcoach" verpflichtet.
<P>Melbourne (rpo). Nach der Blamage bei den Australian Open soll Barbara Rittner dem angeschlagenen deutschen Damen-Tennis wieder auf die Beine helfen. Die 30-Jährige wurde bis Ende der Saison als "Tourcoach" verpflichtet.
In seiner Verzweiflung greift der Deutsche Tennis Bund (DTB) offenbar nach jedem Strohhalm. Barbara Rittner soll für die Betreuung der deutschen Spielerinnen auf der WTA-Tour zuständig sein und gemeinsame Trainingslager durchführen. Klaus Eberhard bleibt weiterhin Fed-Cup-Teamchef. Im Herrenbereich ist zur Unterstützung von Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen eine ähnliche Konstellation angedacht. Als mögliche Kandidaten sind Bernd Karbacher und Karsten Braasch im Gespräch.
"Die momentane Situation im deutschen Damentennis ist ein Drama. Schlimmer kann es nicht werden, und so gesehen ist die Schaffung dieser Position ein guter Anfang", erklärte Rittner in Melbourne. Ihren ersten Auftritt als Tourcoach wird die einstige Nummer 24 der Welt ab 22. März beim Turnier in Miami haben.
Barbara Rittner will neben ihrer neuen Tätigkeit auch als Spielerin aktiv bleiben, sie kann aber wegen einer Verletzung frühestens im April wieder auf dem Platz stehen. Die Position als Fed-Cup-Teamchefin sei wegen des Interessenkonfliktes deshalb noch kein Thema.
Rittner sieht ihre Hauptaufgabe als Bindeglied zwischen den deutschen Spielerinnen und Klaus Eberhard. Vor allem will sie die frustrierte Anca Barna ins deutsche Fed-Cup-Team zurückholen, die in Melbourne als letzte von neun gestarteten Deutschen in der zweiten Runde scheiterte und anschließend den Verband attackierte. Rittner: "Verband hin, Verband her, es muss endlich mal Ruhe einkehren. Wir müssen uns gegenseitig hochschießen und nicht runterziehen. Wir müssen alle gemeinsam Leistung bringen und nicht schimpfen."